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Special Litauen Wege aus der Coronakrise

Konjunktur- und Hilfsprogramme

Die Regierung hat ein Maßnahmenpaket von 5 Milliarden Euro geschnürt. Dies entspricht etwa einem Zehntel der Jahreswirtschaftsleistung. (Stand: 13. Oktober 2021)

Von Niklas Becker | Helsinki

Maßnahmen zur unmittelbaren Bewältigung der Krise

Unternehmen, deren Mitarbeiter ihrer Tätigkeit wegen der Pandemie nicht nachgehen können, haben die Möglichkeit für diese Beschäftigten, Lohnzuschüsse in Höhe von 70 Prozent zu beantragen. Dabei gilt eine Obergrenze von 910,50 Euro brutto im Monat. Der Betrieb verpflichtet sich dann, den Arbeitsplatz für mindestens sechs Monate zu erhalten. Alternativ kann die Firma auch einen Antrag auf Lohnzuschüsse in Höhe von 90 Prozent stellen. Hier gilt eine monatliche Obergrenze in Höhe des Mindestlohns (607 Euro). Der Arbeitsplatz muss für mindestens drei Monate bestehen bleiben. 

Um Unternehmen mit pandemiebedingten Liquiditätsengpässen zu helfen, ermöglicht die Regierung zinslose Stundungen von Steuervorauszahlungen sowie von Rechnungen für Gas, Strom und Wärmeenergie. Mittlere und große Firmen, die bereits seit mehr als zwei Jahren auf dem Markt sind, können zudem durch den staatlichen Hilfsfonds für Unternehmen (Pagalbos verslui fondas; PVF) Unterstützung erhalten. Der im Oktober 2020 gegründete Fonds soll die Liquidität mittlerer und großer Unternehmen sicherstellen und ihnen einen Zugang zu Finanzmitteln gewähren.

Maßnahmen zur wirtschaftlichen Wiederbelebung

Eine Milliarde Euro fließt in ein Konjunkturpaket. Ziel ist unter anderem die Beschleunigung von Investitionsprogrammen, auch durch die schnellere Bereitstellung von Geldern. Zudem stehen 2,5 Milliarden Euro bereit, um die Kreditvergabe von Banken zu unterstützen, abgewickelt von Litauens Zentralbank. Litauens Ministerium für Wirtschaft und Innovation hat englischsprachige Informationen zum Förderpaket veröffentlicht.

Eine wichtige Rolle bei der wirtschaftlichen Erholung sollen öffentliche Investitionen spielen. Außerdem schichtet die Regierung europäische Fördermittel um, was dem Gesundheitsbereich sowie der Beschäftigung im Land und der heimischen Wirtschaft zugutekommen soll.

Öffentliche Verschuldung bleibt moderat

Litauens öffentliche Verschuldung hat 2020 etwa 47 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) entsprochen. Bis 2022 soll sie nach Einschätzung der Europäischen Kommission auf 54,1 Prozent des BIP ansteigen. Damit würde das Land innerhalb der Europäischen Union weiterhin zu den Volkswirtschaften mit den geringsten Verschuldungen zählen. 

Litauens Impfplan

Litauen hat zunächst das medizinische Personal und anschließend Mitarbeiter in Kindergärten, Grundschullehrer und Personen ab 75 Jahren geimpft. Im März 2021 folgten dann alle über 65-Jährigen sowie Personen mit chronischen Krankheiten. Im Mai 2021 hatte die Regierung damit begonnen, schrittweise weitere Altersgruppen zu impfen. Ende Mai wurde die Priorisierung vollständig aufgehoben.


Bis zum 12. Oktober 2021 haben rund 74 Prozent der über 18-jährigen Litauer mindestens eine Impfdosis erhalten, bei knapp 70 Prozent bestand vollständiger Impfschutz. 

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