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Special Nigeria Seidenstraße
Erste Satelliten wurden bereits mit chinesischer Technik und Finanzierung gebaut. Außerdem investiert China in digitale Bildung.
11.03.2021
Von Corinna Päffgen | Accra
Nigeria hat bislang sechs Satelliten in Betrieb genommen. In 2003 wurde mit Hilfe eines internationalen Konsortiums der erste Satellit gebaut und ins All geschossen. Der erste Kommunikationssatellit (NigComSat 1) folgte 2007. Die China Great Wall Industry Corporation (CGWIC) hatte damals den Zuschlag für den 300 Millionen US-Dollar (US$) teuren Bau erhalten. Nach kurzer Zeit war der Satellit allerdings ausgefallen, musste außer Betrieb genommen und ersetzt werden. Die Entwicklung der zwei nachfolgenden Kommunikationssatelliten (NigComSat 2 und NigComSat 3) wurden mit einem Darlehen von über 550 Millionen US$ der chinesischen Exim-Bank finanziert. Konstruiert werden die Satelliten von der Nigerian NigComSat Limited und der CGWIC.
Die Pläne für die nigerianische Raumfahrt sind ambitioniert. So möchte Nigeria in 2030 seinen ersten Astronauten ins All schicken und einen Raketenstartplatz errichten. Über entsprechende Trainingsprogramme für Astronauten ist noch nichts bekannt, auch wenn die nigerianische Weltraumbehörde National Space Research and Development Agency (NASRDA) hierzu mit chinesischen Partnern im Austausch steht. Allerdings soll das Centre for Space Transport And Propulsion (CSTP), der technische Arm der NASRDA, bereits erste experimentelle Raketenstarts durchgeführt haben.
Im Wettbewerb um Nigerias wachsenden Weltraummarkt hat sich nun auch Indien eingeschaltet. Im Jahr 2020 haben Indien und Nigeria eine Absichtserklärung über die künftige Zusammenarbeit bei der Erforschung und Nutzung des Weltraums für friedliche Zwecke unterzeichnet. Das Abkommen sieht eine Zusammenarbeit in den Bereichen Weltraumforschung, Planetenerkundung, Bodenstationen und Entwicklung von Mikro- und Minisatelliten vor.
Schätzungsweise 16 Milliarden US$ hat China bislang in Nigerias IKT-Sektor investiert. Vor allem Huawei ist gut vertreten und dominiert den Mobilfunkmarkt bei Ausrüstungen und Infrastruktur.
Große Investitionen fließen dabei in den Ausbildungssektor. Die Huawei Authorized Information and Network Academy (HAINA) wurde vor wenigen Jahren gegründet und arbeitet mit mehr als 70 Universitäten in Nigeria zusammen. Geschult wird kostenlos in international relevanten IKT-Kompetenzen wie Netzwerke, Cloud Computing und Big Data. Bislang haben etwa 10.000 nigerianische Studenten an entsprechenden Kursen teilnehmen können.
Daneben spendet Huawei regelmäßig Ausrüstung wie Router und Switches an Universitäten für Ausbildungszwecke. An der Universität von Lagos hat das Unternehmen in 2016 ein sogenanntes OpenLab gegründet. Das gemeinsame Kompetenzzentrum von Universität und Partnern soll forschungs- und entwicklungsorientierter IKT-Innovationen fördern. Die Universität Lagos und Huawei möchten Forschung und Innovationen in Bereichen wie dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT), Cloud Computing und Big Data vorantreiben. Diese sollen dann unter anderem für die Entwicklung sicherer und intelligenter Städte dienen. Huawei soll bereits mehr als zehn solcher OpenLabs weltweit gegründet haben.
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