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Wirtschaftsumfeld
Special Schweden Wirtschafts-, Außenwirtschaftsförderung
Welche Maßnahmen ergreift Schweden, um seine Exportwirtschaft angesichts Corona-bedingter Einbrüche wiederzubeleben?
Von Michał Woźniak | Stockholm
Die schwedischen Ausfuhren beliefen sich im Jahr 2019 auf 209,9 Milliarden Euro. Davon gingen Waren und Dienstleistungen im Wert von 110,7 Milliarden Euro nach Europa.
Die wichtigsten Abnehmerländer sind Norwegen und Deutschland, gefolgt von den USA. Auch zum Vereinigten Königreich pflegen die Schweden enge Handelsbeziehungen. Ein ungeregelter Brexit oder eine Eskalation der internationalen Handelskonflikte stellten schon vor der Coronakrise ein Risiko für das exportorientierte Land dar.
Die Exporte entwickelten sich in den letzten Jahren sehr robust. Der weltweite Nachfragerückgang bedingt durch die Coronakrise traf die schwedischen Exportbranchen ins Mark. Im 2. Quartal 2020 lagen die Exporterlöse über 15 Prozent unter dem Wert des gleichen Vorjahreszeitraums.
Folgende Maßnahmen und Instrumente der Außenwirtschaftsförderung setzt die schwedische Regierung aktuell ein, um ihre Exportwirtschaft wieder anzukurbeln.
Exportversicherungen | Über die Exportkreditagentur EKN, Riksgälden (nicht nur Exporteure) |
Kreditgarantien | Über die Exportkreditagentur EKN |
Bürgschaften | Über die Exportkreditagentur EKN |
Kreditbereitstellung/Finanzierung | Überbrückungskredite (nicht nur für Exporteure); Schuldenstundung und Teilerlass (nicht nur für Exporteure); Aufstockung der Finanzierungskapazitäten des Exportkreditgebers SEK |
Sonstige | Überblick der staatlichen Maßnahmen auf Schwedisch |
Preisnachlässe oder sonstige finanzielle Erleichterungen bei Leistungen der Außenwirtschaftsförderung | Die schwedische Außenwirtschaftsförderung wird als gemeinsames Projekt des Staates und des Unternehmertums angesehen, insofern trägt die Unternehmensseite 50 Prozent der Kosten. Eine Anpassung bedingt durch Corona ist nicht geplant. |
Corona-spezifische Informationsangebote | Hauptsächlich zu Auswirkungen sowie langfristige Analysen über die Post-Corona-Zeit |
Corona-spezifische Beratungsangebote | 24-Stunden-Hotline für Corona-bedingte Fragen zum Auslandsgeschäft |
Unterstützung bei Beschaffungs- bzw. Lieferkettenfragen | Keine Sonderprogramme außer im Rahmen der obengenannten |
E-Commerce-Schulungen | Reguläres Programm wurde beibehalten, wird hauptsächlich digital durchgeführt |
Unterstützung beim Marketing, zusätzliche Kommunikations- und Medienkampagnen, etc. | Reguläres Programm wurde beibehalten, wird hauptsächlich digital durchgeführt |
Werden bestimmte Branchen/ Industriebereiche/ Technologien besonders gefördert? | Die schwedische Regierung hat angekündigt, eventuelle branchenspezifische Maßnahmen (für Export sowie Inland) erst nach der Sommerpause zu erarbeiten beziehungsweise zu starten. Bisher sind keine Informationen dazu bekannt. |
Welche Regionen/Länder rücken als Produktionsstandorte und Beschaffungsquellen in den Fokus? | Laut einschlägigen Umfragen merkten schwedische Unternehmen keine größeren regionalen Unterschiede bezüglich Lieferproblemen. Eine Rückverlagerung nach Schweden ist wegen Angebot und Preis nur im geringen Maße möglich beziehungsweise zu erwarten. |