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Special Singapur Wege aus der Coronakrise
Wege aus der CoronakriseSingapur versucht mit seinen inzwischen fünf Konjunkturprogrammen einer steigenden Arbeitslosigkeit entgegenzutreten. (Stand: 29. Januar 2021)
Von Werner Kemper | Kuala Lumpur
Um dem großen Ausmaß des wirtschaftlichen Abschwungs entgegenzuwirken, hat die Regierung 2020 fünf Nachtragshaushalte auf den Weg gebracht. Die konjunkturstützenden Maßnahmen beliefen sich auf über 70 Milliarden US-Dollar (US$), was knapp 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entsprach. Ein Schwerpunkt war dabei der Arbeitsmarkt. Das SGUnited Jobs and Skills Package hatte zum Ziel, 100.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Allein 40.000 davon sollen im öffentlichen Dienst ermöglicht werden.
Das Haushaltsdefizit wird sich auf insgesamt 52,3 Milliarden US$ beziehungsweise 15,4 Prozent des BIP belaufen. Finanziert wird es durch die Umwidmung von Geldern, die für andere Zwecke vorgesehen waren und durch das Abschmelzen von singapurischen Reserven.
Unternehmen in den am stärksten betroffenen Sektoren erhalten einen Zuschuss zu den Lohnkosten von bis zu 50 Prozent. Alle anderen Firmen bekommen zwischen 10 Prozent und 30 Prozent. In den wenigen Branchen, denen es relativ gut geht, gab es Zuzahlungen von 10 Prozent, allerdings nur bis Ende Dezember 2020. Zusätzlich gibt es für diese Betriebe die Möglichkeit, bei lokalen Neueinstellungen je nach Alter der neu angestellten Arbeitskräfte unterschiedlich hohe Lohnzuschüsse zu erhalten. Bis zu 25 Prozent gibt es für neue Beschäftigte, die jünger als 40 Jahre alt sind und 50 Prozent für solche, die älter als 40 Jahre alt sind. Für diese Maßnahmen werden rund 700 Millionen US$ bereitgestellt.
Des Weiteren erhalten die Einwohner Singapurs (permanent residents) Gutscheine für einen Urlaub in Singapur. Für dieses Programm stehen knapp 240 Millionen US$ zur Verfügung. Weitere 110 Millionen US$ fließen in die Aufstockung der bereits bestehenden Maßnahmen zur Unterstützung von Start-ups.
Sämtliche genannten Maßnahmen stehen auch in Singapur niedergelassenen deutschen Firmen zu.
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