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Special Südkorea Coronavirus
Südkoreas Wirtschaft war vom zwangsweisen Stillstand erst in China und später in anderen Ländern betroffen. Dennoch funktionieren die Lieferketten weitgehend. (Stand: 9. Juli 2020)
Von Frank Robaschik | Seoul
In einigen Branchen wie beispielsweise der Kfz- oder Elektronikindustrie waren Firmen von ausbleibenden Lieferungen etwa aus China betroffen. Bisher klappt die Versorgung mit Vorprodukten jedoch insgesamt gut, zum Teil stellten die Unternehmen auf Zulieferer aus Südkorea oder aus Südostasien um. Teilweise haben südkoreanische Firmen Vorprodukte einfliegen lassen. Der südkoreanische Zoll unterstützt Unternehmen so weit wie möglich mit schneller Abfertigung.
Nach den anfänglichen Risiken in China stiegen die Risiken für deutsche Firmen in Südkorea mit der Ausbreitung von Covid-19 in der Europäischen Union, in den USA und in Südostasien. Eine Umfrage der AHK Korea ergab für 34,7 Prozent der teilnehmenden deutschen Unternehmen Probleme in der Lieferkette beziehungsweise in der Logistik. Das war mehr als die Ergebnisse einer bis Anfang April 2020 laufenden Umfrage der AHK, wonach ein Fünftel der befragten Firmen Unterbrechungen in der Lieferkette befürchtete. Dennoch planten 90 Prozent der Betriebe im Juni 2020 keine Standortverlagerungen. Die Ergebnisse der Umfragen können auf der Sonderseite der AHK Korea zum Coronavirus eingesehen werden.
Bisher kann Südkorea weiterhin Zulieferungen an das Ausland leisten. Das Land war 2019 der viertgrößte Abnehmer deutscher Waren außerhalb Europas. Bei den Lieferungen nach Deutschland lag es unter den außereuropäischen Ländern ebenfalls auf Rang vier. Hinzu kommen Produkte aus Werken südkoreanischer Firmen in Drittländern wie beispielsweise Samsung-Handys aus Vietnam.
Weiterführende Informationen zur Abhängigkeit Südkoreas von Vorprodukten aus China und von China als Absatzmarkt finden Sie im Beitrag "Coronavirus könnte Südkoreas Wachstum bremsen".