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Special | US-Wahl
Die USA sind Südkoreas wichtigster Verbündeter und zweitgrößter Handelspartner. Die Wahl Joe Bidens zum neuen US-Präsidenten dürfte sich positiv auf die Wirtschaft auswirken.
11.11.2020
Von Frank Robaschik | Seoul
Südkorea mit seiner exportorientierten Wirtschaft erhofft sich von Präsident Biden eine Rückkehr zu einer multilateralen Herangehensweise in der Handelspolitik. Davon dürften die Exporte profitieren und sich auch das Umfeld für Aktivitäten südkoreanischer Investoren in den USA verbessern.
Das Land wird schon allein wegen der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel ein enger Verbündeter der Vereinigten Staaten bleiben. Wirtschaftlich wird es aber gleichzeitig versuchen, seine engen Beziehungen zu China aufrechtzuerhalten. Zurzeit gehen mehr als ein Viertel der Ausfuhren nach China. Zugleich ist Südkorea einer der größten ausländischen Investoren in China. Daher käme dem Land eine weniger strenge Linie der USA gegenüber China entgegen. Eine weitere Eskalation des Handelsstreits zwischen den beiden Ländern würde der südkoreanischen Wirtschaft schaden, auch wenn sie an einigen Stellen von Nachteilen für den Wettbewerber China auf dem US-Markt profitieren würde.
Bidens Umweltpolitik dürfte Südkoreas Anbietern von Batterien für Elektroautos, die auch Werke in den USA haben, und Herstellern von Solaranlagen helfen. Die entsprechenden Exporte von Elektroautos in die Vereinigten Staaten dürften steigen und die Marktchancen südkoreanischer Biopharmafirmen in den USA dürften sich weiter verbessern. Außerdem könnte Bidens Klimapolitik den Druck auf Südkorea in diesem Bereich erhöhen, denn das Land der Morgenstille ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen.
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