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Taiwan wird auch künftig versuchen, das wirtschaftliche Verhältnis zu den Vereinigten Staaten zu intensivieren. Die Erfolge der letzten Jahre bieten eine gute Basis.
11.11.2020
Von Alexander Hirschle | Taipei
Die Beziehungen Taiwans zu den USA sollen auch künftig ausgebaut werden, unabhängig von der regierenden Partei in Washington. Auf diese Einschätzung wurde in offiziellen Stellungnahmen – trotz hoher Zustimmungsraten für Donald Trump innerhalb der taiwanischen Bevölkerung – großer Wert gelegt. Angesichts der politischen Sonderlage ist das Verhältnis zu den USA für die Insel wirtschaftlich und strategisch überlebenswichtig. Schon in den vergangenen Monaten konnten substanzielle Verbesserungen erzielt werden. So besuchten hochrangige US-Vertreter Taiwan und auch amerikanische Firmen wie Microsoft kündigten umfangreiche Investitionen an.
Im Zuge der Neustrukturierung von Lieferketten erhofft sich die Insel, aufgrund der guten Bewältigung der Coronapandemie, als Alternativstandort für US-Unternehmen auf den Radar zu kommen. „Wenn amerikanische Firmen nach vertrauenswürdigen Partnern suchen, schauen sie auf Taiwan“, so Wirtschaftsministerin Wang Mei-hua in lokalen Medien.
Darüber hinaus scheint wieder Bewegung in die Debatte um ein bilaterales Freihandelsabkommen zu kommen. Mehrere Institutionen sprachen sich für eine Aufnahme der Verhandlungen aus. Rund 2 Milliarden US-Dollar (US$) könnte die Vereinbarung für beide Partner pro Jahr einbringen. Für Taiwan wäre dies ein absoluter "Big Point", nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Erwägungen. Der bilaterale Handel belief sich 2019 auf rund 80 Milliarden US$. Taiwanische Exporte in die USA sind seit 2016 um fast 40 Prozent gestiegen.
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