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Special USA

Deutsche Unternehmen in den USA fürchten Nachteile bei NAFTA-Aus

Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 18,6 Billionen US-Dollar (US$, 2016) bleiben die USA vor China die größte Volkswirtschaft. Die Wachstumsprognose für 2018 setzte der Internationale Währungsfonds im Oktober mit 2,3 Prozent an. Niedrige Energiepreise und die Verfügbarkeit von Risikokapital machen den Standort für Investoren zusätzlich attraktiv. Chancen erhoffen sich die Firmen in den Plänen für Infrastrukturinvestitionen, der im Dezember verabschiedeten Steuerreform und dem Bürokratieabbau. Allerdings treffen die Pläne des Präsidenten Donald Trump immer wieder auf politische Unwägbarkeiten. Als schwierig dagegen gilt die teils komplexe Regulierung. Dazu kommen die hohe Verschuldung sowie Unsicherheiten um die America-First-Politik.

Weitere Informationen zum Wirtschaftsklima sowie zu den wichtigsten Standortvor- und -nachteilen in der GTAI-SWOT-Analyse


Entwicklung wichtiger Eckdaten (pro Monat)

Indikator

2014

2015

2016

Durchschnittliches Bruttogehalt Geschäftsführer (in US$) *)

15.100

15.500

16.200

Miete für Büroraum in Washington (in US$ pro qm)

Klasse A

50

51

52

Klasse B

39

39

40

*) unterschiedliche Quartalsbetrachtungen; "Lohn- und Lohnnebenkosten in den USA"
Quellen: BLS; JLL


Protektionismus sehen fast 90 Prozent von knapp 100 Unternehmen, welche die Amerikanische Handelskammer in Deutschland befragte, als größte Herausforderung für die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen. Auch eine Bevorzugung der US-Industrie bei öffentlichen Aufträgen kommt bei den Firmen schlecht an. US-Präsident Donald Trump hatte im April ein Dekret zur Anwendung der Regelungen „Buy American and Hire American“ erlassen. Ein Großteil der Unternehmen äußerte auch Bedenken gegen eine verschärfte Einwanderungspolitik. Etwa die Hälfte von 133 teilnehmenden Unternehmen der Umfrage „German American Business Outlook“ der Auslandshandelskammern in den USA (AHK USA) gab an, es sei schwieriger geworden, Visa für internationale Mitarbeiter zu beschaffen.

Die Berater A.T. Kearney sehen die USA im „Foreign Direct Investment Confidence Index“ seit Jahren auf Platz 1. Im 2. Quartal 2017 gingen die Zuflüsse an ausländischen Direktinvestitionen (FDI) im Vergleich zum Vorjahresquartal zurück, so die Organisation für internationale Investitionen (OFFI), während die beiden Vorjahre stark ausfielen. Die Konkurrenz anderer Länder wächst. Der größte Kapitalgeber war Stand 2016 das Vereinigte Königreich. Der Chemiesektor ist ein Investitionsschwerpunkt, für Deutschland auch Kfz und Maschinenbau. Zudem sind das Finanz- und Versicherungswesen stark vertreten.


Entwicklung ausländischer Direktinvestitionen (in Mrd. US$)

Indikator

2014

2015

2016

Kumulierter Bestand 1)

2.945,8

3.303,6

3.725,4

Nettotransfers 2)

201,7

465,8

457,1

1) Stand jeweils Jahresende, Basis: historische Kosten; 2) Finanzzufluss nach Transaktionswerten der US-Zahlungsbilanzstatistik
Quelle: U.S. Department of Commerce, Bureau of Economic Analysis


Deutsche Direktinvestitionen (in Mrd. US$)

Indikator

2014

2015

2016

Kumulierter Bestand 1)

251,0

279,7

291,7

Nettotransfers 2)

37,1

26,8

14,1

1) Stand jeweils Jahresende, Basis: historische Kosten; 2) Finanzzufluss nach Transaktionswerten der US-Zahlungsbilanzstatistik
Quelle: U.S. Department of Commerce, Bureau of Economic Analysis


Größte deutsche Investoren

Unternehmen

Umsatz 2015 (in Mrd. US$)

Branche

Daimler Group

46,5

Kfz

Volkswagen Group of America

36,7

Kfz

T-Mobile USA

32,1

Information und Telekommunikation

BMW Group

20,2

Kfz

BASF Corp.

17,4

Chemie

Quelle: Deutsch-Amerikanische Handelskammer, April 2016


Text: Eva Korfanty-Schiller

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