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Special Usbekistan Seidenstraße
Neben weiteren, vor allem asiatischen Unternehmen engagieren sich auch Huawei und ZTE in einer Reihe größerer Projekte für den Ausbau der Netzinfrastruktur.
08.12.2020
Von Uwe Strohbach | Taschkent
Seit der wirtschaftlichen Liberalisierung und Marktöffnung Usbekistans im Jahr 2017 sind auch eine Reihe an Aktivitäten für die Digitalisierung der Gesellschaft und Wirtschaft geplant. Mehrere Maßnahmenpakete für die digitale Transformation zielen auf eine Verdoppelung des Anteils der digitalen Wirtschaft am Bruttoinlandsprodukt von zurzeit 2,2 Prozent auf 4,3 bis 4,4 Prozent im Jahr 2023.
Bis 2022 sollen ausländische Investitionen für IKT-Projekte in einem Volumen von 680 Millionen gewonnen werden. Von den für die Jahre 2020 bis 2022 insgesamt prognostizierten Investitionen fließen voraussichtlich bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar (US$) in die Erneuerung und den Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur und des Breitbandnetzausbaus sowie in die Errichtung von Datenzentren.
Bei der Projektumsetzung will Usbekistan noch stärker als bisher mit ausländischen Partnern zusammenarbeiten. Hinter den bisherigen und in naher Zukunft geplanten Investitionen im IKT-Sektor stehen vorrangig Geldgeber und Ausrüstungslieferanten aus China, Japan und Südkorea. Doch sondieren auch zunehmend Firmen aus Russland und Europa ihre Geschäftschancen auf dem usbekischen Markt.
Die Regierung und Unternehmen Usbekistans sind an einer Diversifizierung der ausländischen IKT-Investoren und -Lieferanten interessiert. Allerdings erhalten asiatische Lieferanten zumeist den Zuschlag für größere IKT-Projekte. Hautgrund sind günstige, flexible und zumeist auch staatlich flankierte Finanzierungsangebote aus diesen Ländern, vor allem aus China.
Chinas IT-Giganten Huawei und ZTE sind schon seit vielen Jahren mit ihren Produkten in Usbekistan stark präsent, insbesondere in den Sparten Telekommunikationstechnik, Cloud-Datenzentren und digitales Lernmanagement. Die auf Regierungsebene im Jahr 2019 mit diesen und anderen chinesischen Firmen vereinbarten neuen Projekte, einschließlich von Ausbauvorhaben für sichere und smarte Städte, bewegen sich in einer Größenordnung von mehr als 1,5 Milliarden US$.
Projektbezeichnung | Investitionssumme (Mio. US$) und Geldgeber | Projektstand | Chinesische Beteiligung |
---|---|---|---|
Modernisierung/Ausbau des Mobilfunknetzes und des mobilen Internets von UMS/Mobiuz (1.7.2020: 3 Mio. Abonnenten) | 150, Export-Import-Bank of China | Geplante Realisierung: 2020/2021 bis 2022/2023 | |
Ausbau: Breitbandnetz und optisches Transportnetz (DWDM), Ausbau/Neubau von Datenzentren, Modernisierung des Breitband-Mobilnetzes von Uzmobil (1.7.2020: 5,9 Mio. Abonnenten) in Ost-Usbekistan | 107 (China Development Bank) | Geplante Realisierung: 2020/2021 bis 2023 | |
Ausbau der NGN-Netzwerktechnologie, Modernisierung des Breitband-Mobilnetzes von Uzmobil (1.7.2020: 5,9 Mio. Abonnenten) in West-Usbekistan | 51 (China Development Bank) | Geplante Realisierung: 2020 bis 2021 | |
Modernisierung/Ausbau des Mobilfunknetzes von Coscom/Ucell (Kernnetzwerk, Radio Access Network, Radiorelais-Link-Ausrüstungen; 1.7.2020: 7,9 Mio. Abonnenten; https://ucell.uz) | k.A. | Geplante Realisierung: 2020/2021 bis 2022 | |
Schlüsselfertige Errichtung eines Bündelfunksystems im Standard DMR Tier III Trunking für den mobilen Landfunk | 25,0 (k.A.) | Geplante Realisierung: 2021 bis 2022 | Kontakt zum chinesischen Lieferanten über das IKT-Ministerium Usbekistans |
Studien, erste Planungen und konzeptionelle Vorbereitungen für die Errichtung einer Basisinfrastruktur für das 5G-Netz; Mobilfunknetze Uzmobile COSCOM/Ucell UMS/Mobiuz Veon/Beline Uzbekistan | k.A. | Realisierung ab 2021/2022 |