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Als regionales Handels- und Finanzzentrum würden die Vereinigten Arabischen Emirate von einer möglichen Deeskalation der Konflikte profitieren.
11.11.2020
Von Heena Nazir | Dubai
Basierend auf Joe Bidens historischen Positionen zum Mittleren Osten und spezifisch der Golfregion könnte seine Regierung für mehr Stabilität sorgen. Besonders nach Trumps Iranpolitik des maximalen Drucks und der unilateralen Aufkündigung des Atomabkommens könnte eine harte aber offene Linie Bidens zumindest eine erste Entspannung herbeiführen. Auch mit Blick auf den Katar-Boykott könnte die neue Regierung weniger einseitig, sondern im Gegenteil, eher mäßigend auf die Akteure einwirken. Insgesamt würden diese ersten stabilisierenden Erwartungen den Wirtschaftsstandort der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), als regionales Handels- und Finanzzentrum, stärken.
Politisch ist und bleibt der Wüstenstaat einer der engsten Partner der USA in der Region. Während die Golfmonarchie die Trump-Administration geschickt für Ihre Interessen einsetzen konnte, könnte Washingtons Rückkehr zu einer normenbasierten Außenpolitik für mehr Kontinuität sorgen. Die VAE haben mit der Normalisierung der Beziehung gegenüber Israel auf republikanischer sowie auf demokratischer Seite politisches Kapital sammeln können. Direkte Auswirkungen auf die bilateralen Handelsbeziehungen sind nicht zu erwarten. Die unter Trump ausgehandelten und nun forcierten Rüstungsdeals über knapp 13 Milliarden US-Dollar für Waffen, Munition und Drohnen müssen aber noch abgesegnet werden.
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