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Special | Russland | Klimawandel

Strategiesektor Stromerzeugung: Milliarden für moderne Kraftwerke

Russland setzt in den kommenden Jahren weiter auf die Modernisierung der konventionellen Strom- und Wärmekraftwerke. Die Förderung für erneuerbare Energien wird hingegen gekürzt.

Von Hans-Jürgen Wittmann | Moskau

Rund vier Fünftel der Treibhausgase in Russland fallen in der Energiewirtschaft an. Etwa die Hälfte der Emissionen entsteht bei der Gewinnung von Wärme und Strom. Rund 60 Prozent des erzeugten Stroms werden aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Die Regierung will die Energieeffizienz in der Stromerzeugung steigern und so bis 2024 den CO2-Ausstoß im Vergleich zu 2017 um 110 Millionen Tonnen senken.

Im Fokus steht die Modernisierung der Erzeugungskapazitäten und Stromnetze. Energiekonzerne investieren Milliarden in die Modernisierung von Kraftwerken. Uniper veräußert seine Kraftwerkssparte in Russland an den Energiekonzern InterRAO, um seine Emissionen zu reduzieren. Enel Russia will bis 2050 CO2-neutral werden, der Energieversorger EN+ bis 2030 den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen um 30 Prozent im Vergleich zum Niveau von 2014 senken.

Regierung nimmt erneuerbaren Energien Wind aus den Segeln

Der Anteil erneuerbarer Energien am russischen Strommix liegt nur bei 0,2 Prozent. Landesweit erzeugen Windparks, Photovoltaikanlagen und kleine Wasserkraftwerke rund 2,9 Gigawatt Strom. Bis 2024 soll sich die Gesamtleistung auf 6 Gigawatt mehr als verdoppeln. Dazu verlängerte die Regierung das Förderprogramm für den Ausbau der erneuerbaren Energien (DPM-WIE) bis 2035, kürzte jedoch die Fördermittel um rund 10 Prozent auf etwa 4 Milliarden Euro. Strenge Lokalisierungsanforderungen bremsen den Ausbau weiterer Kapazitäten.

Wasserstoff soll Energieträger der Zukunft werden

Die Regierung will bis 2035 die Produktion von Wasserstoff steigern. Vorreiter sind die staatlichen Holdings Rosatom, Rosnano, Gazprom sowie der private Gaskonzern Novatek. Beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft setzen russische Unternehmen gezielt auf deutsche Partner. Doch statt des klimaneutralen grünen Wasserstoffs stehen der aus Erdgas gewonnene blaue und türkise Wasserstoff im Fokus.


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