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Special | Russland | Klimawandel

Strategiesektor Verkehr: E-Mobilität steckt in den Kinderschuhen

Der Verkehrssektor ist hauptverantwortlich für die Luftverschmutzung in Russlands Städten. Die Regierung fördert den Umstieg auf gasbetriebene Kfz und den Ausbau der E-Busflotte.

Von Hans-Jürgen Wittmann | Moskau

Das wichtigste Fortbewegungsmittel in Russland sind nach wie vor Kraftfahrzeuge. Auf 1.000 Einwohner kamen Mitte 2020 rund 300 Pkw, die größtenteils mit Motoren der Abgasnormen Euro-3 und Euro-4 ausgerüstet sind. Um die Luftverschmutzung in den Ballungszentren zu senken, fördert die Regierung die Produktion und Umrüstung von Fahrzeugen auf gasbetriebene Motoren. Dafür stehen bis 2024 jährlich rund 140 Millionen Euro bereit.

E-Mobile sind noch kein Renner

Elektromobile sind derzeit noch eine Rarität auf Russlands Straßen. Ende Mai 2021 waren erst gut 11.500 E-Mobile registriert. Die Regierung unterstützt zwar den Umstieg auf Elektrofahrzeuge mit Subventionen. Bis 2030 stehen rund 4,6 Milliarden Euro zur Entwicklung der E-Mobilität zur Verfügung. Doch vor allem die hohen Preise sowie eine unzureichende Ladeinfrastruktur bremsen die Entwicklung.

Besser ist die Lage bei Elektrobussen. In Moskau kursieren seit 2018 E-Busse im Linienverkehr. Bis 2023 weitet die Hauptstadt ihre E-Bus-Flotte auf rund 2.200 Einheiten aus. Bis 2030 soll der Moskauer Nahverkehr klimaneutral werden. Auf der Insel Sachalin soll der Busverkehr ebenfalls auf Elektroantrieb umgestellt werden.

Wasserstoff soll Luft sauberer machen

Präsident Wladimir Putin forderte Anfang Januar 2021, bis Ende 2023 Stadtbusse mit Wasserstoff-Antrieb zu entwickeln. Kamaz arbeitet an einem Lkw- und einem Busmodell auf Wasserstoffbasis. Die Russische Eisenbahn (RZD), Transmaschholding und Rosatom bauen einen mit Wasserstoff betriebenen Zug auf der Insel Sachalin. Zudem laufen Tests einer mit Brennstoffzellen betriebenen Straßenbahn in Sankt Petersburg.

Moskau baut Nahverkehr weiter aus

Die russische Hauptstadt investiert massiv in den Ausbau der Transportinfrastruktur. Ein Großteil der Investitionen fließt in den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Bis 2023 sollen rund 60 Kilometer U-Bahn-Linien gebaut und 25 neue Metrostationen in Betrieb genommen werden.


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