Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Special Vietnam

Vietnamesische Start-ups konzentrieren sich auf den heimischen Markt

Vietnamesische Start-ups haben bislang außerhalb des Landes noch wenig Fuß gefasst. Der Fahrdienstvermittler FastGo, vergleichbar mit Grab oder Uber, versucht als eines der ersten Jungunternehmen, seine Fühler nach Indonesien und Myanmar auszustrecken. Andere Start-ups wie Wisepass, das Gutscheinabonnements für Güter und Dienstleistungen anbietet, will sich in Zukunft ebenfalls über Vietnams Grenzen hinaus orientieren. Auch Toong, ein Co-Working-Space Start-up, plant die Ausweitung seines Angebotes auf Laos und Kambodscha.

Schritt ins Ausland für die meisten Start-ups Vietnams noch Zukunftsmusik

Noch aber ist der Großteil der vietnamesischen Start-ups auf den lokalen Markt fokussiert. Wenn überhaupt eine Expansion angedacht ist, dann am ehesten in die südostasiatischen Nachbarländer. Die Tech-Szene wird Experten zufolge noch einige Jahre brauchen, bis Unternehmungen auch über den vietnamesischen Markt hinaus marktreif sein werden.

Der Wille, ins Ausland zu gehen, ist zwar vorhanden. Junge vietnamesische Gründer nehmen immer häufiger an internationalen Start-up-Wettbewerben in Malaysia, Singapur, Hongkong oder anderen Start-up-Hochburgen teil, auch, um die Chancen auf diesen weiter entwickelten Märkten auszutesten. Die Komplexitäten, die ein Marktwechsel mit sich bringt, sind aber bislang noch von den wenigsten zu stemmen. Nicht selten lassen sich diejenigen vietnamesischen Entwickler, die international denken, direkt in Singapur nieder, um in dem wesentlich einfacheren und ausgebildeterem Förderklima an ihrem Projekt zu arbeiten.

Erste ausländische Gründer testen vietnamesischen Markt

Ausländische Start-ups hingegen nehmen Vietnam stärker ins Visier. Gerade im Ausland ausgebildete Vietnamesen zieht es ins Land zurück, um hier ihre Geschäftsideen auszubauen. Die Gemengelage aus wachsender Wirtschaft, steigendem Konsum und hoher Internetdurchdringung sowie ein Pool an verhältnismäßig günstigen, dennoch aber gut ausgebildeten Arbeitskräften macht das Land insbesondere für die Entwickler von Anwendungen im Bereich E-Commerce und Fintech attraktiv.

Andere, bereits etablierte Start-ups aus südostasiatischen Nachbarstaaten weiten ihre Geschäfte langsam auch auf Vietnam aus. So ist GoJek, ein indonesischer Fahrdienstvermittler vergleichbar mit Uber und Grab, seit August 2018 sowohl in Hanoi und Ho Chi Minh City unter dem Namen „GoViet“ mit einer eigenen Fahrerflotte unterwegs.


Text: Frauke Schmitz-Bauerdick

Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.