Autoimporte in Südkorea steigen weiter

Nach dem starken Vorjahreszeitraum im Zuge der Coronapandemie und geringeren Steuern beim Automobilkauf gingen im 1. Halbjahr 2021 die Absatzzahlen leicht zurück. Die Importe legten jedoch gegen den Gesamttrend des Marktes zu. Ursächlich dafür waren unter anderem rekordverdächtig hohe Immobilienpreise, die für viele den Traum von einer eigenen Immobilie deutlich erschwerten. Auch die Pandemie mit den praktisch nicht vorhandenen Möglichkeiten, ins Ausland zu reisen, war ein entscheidender Faktor. Des Weiteren hegten viele Konsumenten den Wunsch, sich in Coronazeiten mit einem eigenen, möglichst repräsentativen Fahrzeug bewegen zu können. Die Regierung verlängerte im Juni 2021 zudem die Reduzierung der Erwerbsteuer beim Autokauf bis Ende 2021.

Importeure sowie Hyundai und Kia profitieren

Marktführer blieb die Hyundai Motor Group mit den Marken Hyundai und Kia mit einem Anteil von fast 73 Prozent an den verkauften Autos. Bei den Neuzulassungen konnte Hyundai um 0,4 Prozent zulegen und Kia das Niveau der Vorjahresperiode beibehalten. Mercedes-Benz und BMW haben ihren Absatz im 1. Halbjahr 2021 nochmals deutlich erhöht und lagen auf den Rängen drei und vier. Sie profitierten dabei davon, dass die Verkäufe der in Südkorea produzierenden Hersteller Renault Nissan, Ssangyong und GM Korea einbrachen.

Insgesamt legten die Stückzahlen der von Importeuren in Südkorea verkauften Neuwagen um 17,7 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 2020 zu. Unter den größeren Marken stieg insbesondere der Absatz von Tesla, Lincoln, BMW, Jeep, Lexus, Porsche, Volkswagen (VW), Volvo und Honda.

Fertigung steigt wieder an

Die Autoproduktion legte im 1. Halbjahr 2021 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 11,5 Prozent zu. Nach einem Rückgang um ein Fünftel im gleichen Vorjahreszeitraum lag die Fertigung trotz der Zunahme noch unter dem Niveau des 1. Halbjahres 2019. Die Zahl der produzierten Kraftfahrzeuge (Kfz) stieg bei Kia (21,7 Prozent) und Hyundai (11,8 Prozent), fiel aber um 22,4 Prozent bei Renault Samsung, um 18,9 Prozent bei Ssangyong sowie um 6,1 Prozent bei GM Korea.

Das Korea Institute for Industrial Economics and Trade prognostiziert für das 2. Halbjahr 2021 einen Zuwachs des Werts der südkoreanischen Kfz-Ausfuhren um 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Produktion soll um 5,4 Prozent steigen, auch wenn die Bänder immer mal wieder wegen des Mangels an entsprechenden Halbleitern vorübergehend stillstehen könnten.

Mehr Elektrofahrzeuge zugelassen

Die Zulassungen von Plug-in-Hybriden, Elektro-, Wasserstoff- und Hybridautos wuchsen kräftig. Zusammen erreichten die vier Kategorien im 1. Halbjahr 2021 etwa 17 Prozent der gesamten Neuzulassungen. Viele Hersteller bringen neue Modelle auf den Markt. Des Weiteren verdoppelte sich der Wert der Einfuhren von Elektroautos. Neben den USA konnte sich Deutschland als zweitwichtigstes Lieferland etablieren.

Außenhandel mit Pkw und Kfz-Teilen zieht deutlich an

Der Wert der Exporte von Personenkraftwagen wuchs in den ersten sechs Monaten 2021 um 50 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode und übertraf damit bereits wieder das Vorkrisenniveau des 1. Halbjahres 2019. Die Importe stiegen nach dem Wachstum des Vorjahres nochmals um 30,8 Prozent. Viele der in Südkorea populären Fahrzeuge deutscher Marken werden in den USA produziert. Kombiniert mit der höheren Popularität von US-Marken wie Tesla, Lincoln und Jeep führte dies zu einer Verdopplung der Autoimporte aus den USA. Die Einfuhren aus Deutschland stiegen um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Exporte von Kfz-Teilen legten im 1. Halbjahr 2021 um rund 42 Prozent zu, die Importe um fast 24 Prozent. Bei dieser Warenkategorie gewannen China und Mexiko an Bedeutung.

Weitere Informationen zum südkoreanischen Kfz-Markt, unter anderem zur Höhe der Subventionen für Elektroautos und Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb sowie zu Entwicklungen beim autonomen Fahren bietet die Textsammlung "Autoabsatz in Südkorea steigt 2020".