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Wirtschaftsumfeld | Uganda | Überblick

Uganda: Ein Land im Umbruch

Der kleine Binnenstaat bietet eindrucksvolle Landschaften und kulturelle Vielfalt. Die wirtschaftliche Stabilisierung der letzten Jahre birgt zudem wachsende Potenziale. 

Von Cynthia Ahimah (GIZ) | Eschborn

Auf einer Fläche von 241.040 Quadratkilometern beheimatet die Republik Uganda im Osten Afrikas rund 47 Millionen Menschen. Im Norden grenzt das Land an den Südsudan, im Süden an Tansania und Ruanda, im Osten an Kenia und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Die Grenze zum Kongo (Dem.) verläuft über den Berggipfel des Ruwenzori-Gebirges.

Die Landschaft Ugandas ist von der Höhenlage zwischen 1.000 und 1.300 Metern geprägt. Deshalb herrscht trotz der äquatorialen Lage des Landes eine Durchschnittstemperatur von 23 Grad, wobei das Klima je nach Region deutlich abweichen kann. Knapp ein Fünftel der Landesfläche besteht aus Wasser; dazu zählt unter anderem auch ein Teil des Viktoriasees, der größte See Afrikas mit einer Fläche von rund 68.800 Quadratkilometern. Aufgrund der klimatisch günstigen Bedingungen bietet Uganda auch eine reiche Flora und Fauna, die durch mehrere Nationalparks und -reservate geschützt wird.

Junge Gesellschaft voll ethnischer Vielfalt

Ugandas Gesellschaft zählt mit einem jährlichen Wachstum von rund 3 Prozent und einer Fertilitätsrate von fast 6 Kindern pro Frau zu den am schnellsten wachsenden Bevölkerungen der Welt. Gleichzeitig ist die Bevölkerung sehr jung: Fast die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner ist unter 15 Jahren. Die meisten Menschen leben in ländlichen Regionen im Osten und Südwesten des Landes; nur knapp ein Viertel lebt in Städten, darunter insbesondere in der Hauptstadt Kampala.

Knapp 70 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Agrarwirtschaft, wobei die Menschen aufgrund niedriger Löhne häufig von den Erzeugnissen der eigenen Landwirtschaft abhängig sind. Knapp 20 Prozent der Menschen in Uganda leben unter der nationalen Armutsgrenze. Die Gesellschaft ist sehr vielseitig: Fast 40 unterschiedliche Ethnien leben in dem Land, hinzu kommen 1,5 Millionen Geflüchtete aus anderen Ländern Afrikas: Damit ist das Land der größte Aufnahmeort für Geflüchtete in Afrika. Analog zu den diversen Ethnien und Kulturen im Land werden viele unterschiedliche Sprachen gesprochen, Amtssprachen sind Englisch und seit 2005 auch Suaheli.

Langer Weg zur Einigung

Die Geschichte Ugandas und der dortigen Königreiche reicht bis weit in die vorchristliche Zeit. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Ostafrika zum Schauplatz europäischer Kolonialbestrebungen - 1888 wurde zunächst das Königreich Buganda, danach die weiteren Territorien des heutigen Ugandas vom British Empire besetzt.

Am 09. Oktober 1962 erlangte das Land seine Unabhängigkeit und wurde vom Britischen Commonwealth mit dem damaligen König von Buganda, Sir Edward Mutesa, als Staatspräsidenten zur föderativen Republik Uganda ernannt. Anfang der 1970er Jahren geriet der militante Diktator Idi Amin an die Macht, 1980 folgte ihm Milton Obote, unter dessen Regierung es ebenso zu militärischen Auseinandersetzungen kam.

Im Widerstand kämpfte der heutige Präsident Yoweri Museveni gegen die militanten Regierungen. Anfang 2021 wurde Museveni laut offiziellen Angaben zum sechsten Mal wiedergewählt. Um erneut antreten zu können, hatte er zunächst die Verfassung ändern lassen; der Wahlkampf war begleitet von Ausschreitungen und Protesten der regierungskritischen Bevölkerung.

Seit 1995 ist die Verfassung in der Präsidialrepublik in Kraft; 2005 wurde diese noch einmal geändert. Seitdem sind ein Mehrparteiensystem sowie eine unbeschränkte Amtszeit des Staatspräsidenten möglich. Unter Musevenis Regierung hatte sich die politische und wirtschaftliche Lage deutlich stabilisiert.

Allerdings steht Uganda immer noch vor einigen ökologischen, sozialen und politischen Herausforderungen. Besonders ugandische Jugendliche sind mit einer hohen Arbeitslosigkeit konfrontiert und beklagen die anhaltende Korruption sowie das langsame Tempo des Fortschritts in Bereichen wie der medizinischen Versorgung.

Nachhaltige Entwicklung als Basis der Kooperation

Nach der Unabhängigkeit Ugandas im Jahr 1962 wurden diplomatische Beziehungen mit Deutschland aufgenommen. Neben kulturellem Austausch steht insbesondere die langjährige Entwicklungszusammenarbeit im Fokus der Länderkooperation. Seit über 50 Jahren unterstützt die Bundesregierung Uganda bei den nationalen Bestrebungen hin zu einer nachhaltigen Entwicklung.

Dabei konnten in den letzten Jahrzehnten besonders hinsichtlich der Reduzierung der HIV-Infektionsraten und bei der Armutsbekämpfung große Erfolge erzielt werden. Allerdings birgt das schnelle Bevölkerungswachstum neue Herausforderungen und verschärft bereits bestehende - wie die Anzahl der Arbeitssuchenden und die unzureichende Versorgung in ländlichen Gebieten.

Gleichzeitig nimmt Uganda durch seine liberale Flüchtlingspolitik und regionalen Friedensinitiativen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung Ostafrikas ein. Aktuell stehen vor allem die Themen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und ländliche Entwicklung sowie gute Regierungsführung im Mittelpunkt der deutsch-ugandischen Kooperation.

Allgemeine und aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise für Uganda erteilt das Auswärtige Amt.

Ansprechpartner

Die Autorin ist für das Business Scouts for Development Programm tätig, das die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umsetzt.

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