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Britischer Außenhandel erholt sich leicht vom Doppelschock
Vor dem Hintergrund von Corona und Brexit bleibt das Niveau des britischen Warenaußenhandels niedrig. Im März 2021 aber gab es ein Plus.
17.05.2021
Von Marc Lehnfeld | London
Laut britischem Statistikamt ist der Außenhandel mit Waren im Vereinigten Königreich im März 2021 gegenüber dem Vormonat auf Pfundbasis nominal im Export um 9,3 Prozent und im Import um 6,5 Prozent gestiegen. Dabei verzeichnen der Warenaustausch sowohl mit der Europäischen Union (EU) als auch mit Nicht-EU-Staaten wieder Zuwächse.
Noch in den Vormonaten hatte sich der britische Handel mit der EU und mit Drittstaaten in unterschiedliche Richtungen entwickelt. So ging der Außenhandel mit der Union unter dem Eindruck der Zollgrenze zurück, während er mit Nicht-EU-Staaten gestiegen war.
Nach Einführung der Zollgrenze und dem Coronaschock zeigt die Außenhandelsstatistik nach Analysen von Germany Trade & Invest nun eine langsame Erholung des britisch-europäischen Handels. Während die britischen Importe aus der EU im Januar 2021 noch 26,7 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten drei Jahre lagen, blieben sie im März nur noch um 18,9 Prozent zurück. Der Rückstand bei den britischen Einfuhren aus Deutschland ist von Januar bis März 2021 von 30,7 auf 18,3 Prozent zurückgegangen.
Veränderungsraten im britischen Außenhandel im März 2021*
EU | Deutschland | Nicht-EU-Länder | |
---|---|---|---|
Britische Einfuhr | |||
Veränderung gegenüber Februar 2021 | 4,7 | 2,6 | 14,9 |
Veränderung gegenüber März 2020 | -4,7 | -1,3 | 24,3 |
Veränderung gegenüber dem Durchschnitt von März 2018 bis 2020 | -18,9 | -18,3 | 6,8 |
Britische Ausfuhr | |||
Veränderung gegenüber Februar 2021 | 8,6 | 11,6 | 9,9 |
Veränderung gegenüber März 2020 | 11,4 | 6,9 | 1,6 |
Veränderung gegenüber dem Durchschnitt von März 2018 bis 2020 | -8,1 | -9,2 | -4,1 |
Die britische Außenhandelsstatistik lässt sich im Verlauf des Jahres 2021 wegen starker Schwankungen in den Vergleichsjahren 2020 (starke Rückgänge durch die Coronapandemie) und 2019 (Schwankungen durch Brexit-Fristen) schwer interpretieren. Der Vergleich mit den Monatsdurchschnitten der Jahre 2018 bis 2020 mildert die Schwankungen der Handelsdaten.