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Wirtschaftsumfeld | Äthiopien | Entwicklungszusammenarbeit

Entwicklungszusammenarbeit mit Äthiopien

Äthiopien ist nicht zuletzt wegen seiner wirtschaftlichen und politischen Reformagenda beliebt bei internationalen Gebern. Die Mittel investiert es in Bildung und den Wassersektor.

Von Laura Sundermann | Bonn

USA sind mit Abstand größter Geber

In Ostafrika erhielt Äthiopien 2019 mit etwa 4,4 Milliarden Euro mit Abstand die höchste Summe an Official Development Assistance (ODA). Der Hauptanteil in Höhe von etwa 1,76 Milliarden Euro kam 2019 von der zur Weltbankgruppe gehörenden International Development Association (IDA), gefolgt von Mitteln aus den USA über 757 Millionen Euro und dem Vereinigten Königreich in Höhe von 351 Millionen Euro.

Bei der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) stand Äthiopien 2019 im Gegensatz zu den Vorjahren nicht im Fokus und erhielt Zusagen über nur etwa 11 Millionen Euro. Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanzierte dort 2019 gar keine Projekte. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hingegen machte im Jahr 2019 Neuzusagen in Höhe von fast 68 Millionen Euro.

Wirtschaftliche und politische Reformen locken Geber an

Es gibt drei wichtige Gründe dafür, dass internationale Geber Äthiopien so hohe Summen an ODA und Krediten gewähren. Zum einen leidet das Land unter regelmäßigen Dürren und Heuschreckenplagen, die für Hunger und Armut sorgen. So machte im Jahr 2019 humanitäre Hilfe 23 Prozent der ODA für Äthiopien aus, weit mehr als etwa in Kenia oder Tansania. Ein zweiter wichtiger Grund für die Attraktivität des Landes bei internationalen Gebern ist in Äthiopiens Innen- und Außenpolitik zu finden. Abiy Ahmed, der seit 2018 im Amt befindliche Ministerpräsident Äthiopiens, hat im Land wichtige politischen Reformen umgesetzt und im Jahr 2018 Frieden mit Eritrea geschlossen. Als drittes verfolgt Äthiopien schon seit etwa 20 Jahren eine Strategie für wirtschaftliche Entwicklung, die sich zunächst stark auf die Sektoren Energie und Transport konzentriert hatte. Abiy Ahmed hat aufbauend auf dieser Strategie die Homegrown Economic Reform Agenda ins Leben gerufen. Der Plan soll unternehmerische Aktivität erleichtern und die Devisen- und Finanzmärkte reformieren.

Ein Beispiel für ein solches Projekt ist das von der Weltbank finanzierte Ethiopia Women Entrepreneurship Development Project. Die Development Bank of Ethiopia (DBE) und die Federal Urban Job Creation and Food Security Agency (FUJCFSA) erhielten Ende 2020 eine zusätzliche Finanzierung über 100 Millionen US-Dollar, um unter anderem ihre Finanzinstrumente an die Bedürfnisse von Unternehmerinnen anzupassen. 2021 gibt es in Äthiopien viele Projekte und Ausschreibungen im Bildungssektor, etwa im Bereich der beruflichen Bildung, sowie im Wasser- und Umweltsektor. Hier werden Unternehmen gesucht, die Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfungen durchführen oder Wasseraufbereitungsanlagen bauen und ausrüsten. Auf Grund der hohen Zahl an Entwicklungsprojekten und Ausschreibungen lohnt es sich für Unternehmen, Äthiopien in den Blick zu nehmen.

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