Wirtschaftsumfeld | Brasilien | Verhandlungspraxis
Privater Umgang
Private Treffen bieten eine hervorragende Gelegenheit, eine persönliche Beziehung herzustellen.
16.04.2021
Von Gloria Rose | São Paulo
Der Übergang zwischen Arbeitswelt und Privatleben ist im Allgemeinen fließender als in Deutschland. Einladungen zu privaten Aktivitäten oder Veranstaltungen werden relativ schnell ausgesprochen. Nehmen Sie diese wahr und nutzen Sie die Chance, wichtige persönliche Beziehungen in Brasilien zu schaffen! Aus geschäftlichen Kontakten können sich langjährige Bekanntschaften und auch Freundschaften ergeben. Natürlich hängt dies vom eigenen Interesse, Offenheit und Engagement ab. Anders als bei Geschäftsbesuchen sind bei privaten Einladungen kleine Geschenke wie eine gute Flasche Wein üblich. Sprechen Sie auch Gegeneinladungen aus, insofern dies möglich ist.
Brasilianer aus traditionell wohlhabenden Familien denken oft elitär und legen Wert darauf, sich auf einem gehobenen Niveau zu bewegen. Abgeschottete Luxuswohnanlagen mit privatem Sicherheitspersonal finden sich in allen brasilianischen Städten. Zudem verfügen viele wohlhabende Familien zur Erholung über eine Immobilie am Strand oder auf dem Land.
Den Sonntag verbringen die meisten Brasilianer mit Churrasco (Grillen) im Kreis von Familie und Freunden. Als beliebteste Freizeitaktivitäten nennen Brasilianer Fernsehen (hauptsächlich Telenovelas) und Internet (hauptsächlich soziale Netzwerke). Auch brasilianische Musik spielt eine große Rolle. Oft wird bei Treffen mit Familie und Freunden früher oder später ein Instrument hervorgeholt und zusammen gesungen. Fußball wird als sportliche Aktivität und als Unterhaltung geschätzt. Immer größerer Beliebtheit zur Freizeitgestaltung erfreuen sich Shoppingzentren nach US-amerikanischem Vorbild.
Je nach Region und Kaufkraft verbringen Brasilianer ihre Freizeit auch mit Ausflügen. Die beliebtesten Ziele für touristische Reisen insbesondere an Feiertagen und in der Ferienzeit sind die nächstgelegenen Küstenorte. Kulturelle Veranstaltungen wie Theater oder Kunstausstellungen werden nur von einer Minderheit wahrgenommen. Auch Bücher werden in Brasilien weniger gelesen.