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Wirtschaftsumfeld | Kanada | Investitionsförderung

Perspektiven für ausländische Direktinvestitionen

Eine robuste Wirtschaft, Rechtssicherheit und der einfache Zugang zum US-Markt machen Kanada trotz ausgeprägtem Föderalismus zu einem attraktiven Ziel für Direktinvestitionen.

Von Daniel Lenkeit | Toronto

Die kanadische Wirtschaft wird 2021 wieder wachsen. Geschäftsbanken und Zentralbank gehen von einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um etwa 6 Prozent aus. Eine vollständige Erholung von den Folgen der Coronakrise ist aber erst 2022 wahrscheinlich. Der Erfolg der Impfkampagne ist dabei entscheidend. Anhaltende Lockdowns in vielen Provinzen bremsen das Wachstum in der 1. Jahreshälfte 2021.

Mit einer Wirtschaftsleistung von etwa 1,7 Milliarden US-Dollar (US$) ist Kanada die zehntgrößte Volkswirtschaft der Welt. In den letzten 20 Jahren wuchs das BIP im Schnitt um 2 Prozent jährlich. Ein solider Binnenmarkt, das sichere Rechts- und Finanzsystem sowie der Zugang zum gesamten nordamerikanischen Markt machen das Land trotz Bürokratie und föderaler Strukturen zu einem aussichtsreichen Ziel für ausländische Direktinvestitionen.

Einen Überblick über die Stärken und Schwächen der kanadischen Wirtschaft bietet die aktuelle SWOT-Analyse Kanada.

Die GTAI stellt Ihnen auch Daten zu den Lohn- und Lohnnebenkosten zur Verfügung. 

Mietpreisentwicklung in Kanada (US$ pro qm/Monat)

Stadt

2019

2020

2021

Vancouver

227,9

216,9

220,6

Toronto 

153,2

162,2

186,2

Montreal 

122,4

127,8

150,1

Calgary 

113,6

109,2

112,2

Ottawa 

141,0

137,1

142,8

Jahresdurchschnitt 2021: 1 US$ = 1,262 kan$; 2020: 1 US$ = 1,342 kan$; 2019: 1 US$ = 1,327 kan$Quelle: Colliers International

 

Klarer Trend zur Förderung von Umwelttechnik

Kanada hat sich einer grüneren, emissionsarmen Wirtschaft verschrieben. Der kanadische Klimaschutzplan setzt dafür klare Vorgaben, etwa das Ziel für Netto-Nullemissionen bis zum Jahr 2050. Öffentliche Investitionen fließen in den nächsten Jahren verstärkt in grüne Technologien. Der Aufbau einer eigenen Wasserstoffwirtschaft sowie der Ausbau von Elektromobilität und Batterietechnik mit regionalen Wertschöpfungsketten und die allgemeine Förderung von Umwelttechnologien sind wichtige Regierungsziele.

Wasserstoff (H2) scheint eine Schlüsselrolle für die Klimaschutzziele der kanadischen Regierung einzunehmen. Für die Produktion des Treibstoffs bietet Kanada großes Potenzial, doch mangelt es aktuell an einem lokalen Markt für H2 und der nötigen Infrastruktur. Mit der Ende 2020 verabschiedeten nationalen Wasserstoffstrategie soll sich das ändern.

Anreize für Unternehmensinvestitionen schafft Kanada durch verschiedene Initiativen, unter anderem durch den Strategic Innovation Fund – Net Zero Accelerator. Aus diesem Fonds werden Dekarbonisierungsprojekte großer industrieller Emittenten sowie die Skalierung von Umwelttechnologien in allen Industriesektoren gefördert. In dem im April 2021 vorgestellten Haushalt kündigte die Regierung zudem Steuergutschriften für Unternehmen an, die in CO2-Abscheidung und -Speicherung investieren. Für Firmen, die Null-Emissionstechnologien anbieten, soll die Einkommenssteuer halbiert werden. Ein wichtiger erster Anlaufpartner für deutsche Unternehmen, die in Kanada investieren wollen, ist die staatliche Investitionsförderungsgesellschaft Invest in Canada, die zu Fördermöglichkeiten berät.

Direktinvestitionen in Kanada steigen kontinuierlich

Auch im Coronajahr 2020 konnte Kanada ein Plus an Direktinvestitionen verbuchen. Vor allem in das verarbeitende Gewerbe und in Unternehmensdienstleistungen floss zuletzt mehr ausländisches Kapital, während der noch immer wichtige Öl- und Gassektor seit einigen Jahren stagniert beziehungsweise 2020 deutlich rückläufig war.

Etwa 44 Prozent aller ausländischen Direktinvestitionen in Kanada stammen aus den USA. Der Anteil der US-amerikanischen Investitionen am Gesamtbestand war in den vergangenen 10 Jahren leicht rückläufig. Dagegen nehmen unter anderem Chinas relative Investitionen in Kanada zu - und das vor allem im Rohstoff- und Energiesektor. Auch deutsche Unternehmen investieren in Kanada, und seit einigen Jahren steigen die Bestände kontinuierlich. Zu den größten deutschen Arbeitgebern im Land gehören DHL, Siemens, SAP und ThyssenKrupp.

Ausländische Direktinvestitionen in Kanada (in Milliarden US-Dollar)

Indikator

2017

2018

2019

2020

Kumulierter Bestand

538,4

719,8

767,5

779,9

Nettotransfers 

+22,8

+38,2

+47,8

+23,8

Jahresdurchschnitt 2020: 1 US$ = 1,342 kan$; 2019: 1 US$ = 1,327 kan$; 2018: 1 US$ = 1,296 Kan$; 2017: 1 US$ = 1,299 kan$Quelle: Statistics Canada

Deutsche Direktinvestitionen in Kanada (in Millionen Euro)

Indikator

2017

2018

2019

2020

Kumulierter Bestand

17.779

19.765

21.083

k.A.

Nettotransfers

+939

+1.478

+1.856

-414

Quelle: Deutsche Bundesbank

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