Wirtschaftsumfeld | Pakistan | Verhandlungspraxis
Privater Umgang
Es gibt keine strikte Trennung von Privat- und Berufsleben. Eine langfristige und erfolgreiche Geschäftsbeziehung profitiert von einer soliden Beziehungsebene.
07.06.2021
Von Heena Nazir
Der Übergang zwischen Arbeitswelt und Privatleben ist im Allgemeinen fließender als in Deutschland. Einladungen zu privaten Aktivitäten oder Veranstaltungen werden relativ schnell ausgesprochen. Es ist nicht ungewöhnlich, sogar zu Hochzeiten eingeladen zu werden. Nehmen Sie diese wahr und nutzen Sie die Chance, wichtige persönliche Beziehungen in Pakistan zu schaffen. Aus beruflichen Kontakten können sich langjährige Bekanntschaften und auch Freundschaften ergeben. Natürlich hängt dies vom eigenen Interesse, Offenheit und Engagement ab. Sprechen Sie auch Gegeneinladungen aus, insofern dies möglich und gewollt ist.
Es gilt, bei jeder Gelegenheit persönliche Beziehungen zu pflegen. Das Geschäftliche muss dabei nicht die ganze Zeit im Vordergrund stehen. Es wäre sogar unhöflich, sofort zum Thema zu kommen. Anknüpfungspunkte bieten dabei Wirtschaft und Kultur. Gespräche über Fußball bieten sich weniger an, der Nationalsport ist nämlich Cricket. Themen wie Religion oder gar Extremismus sind am besten ganz zu meiden. Besser sind allgemeine Komplimente, um Sympathien zu gewinnen und die Atmosphäre zu verbessern.
Über ein Geschenk aus der Heimat wird sich ein pakistanischer Gastgeber sicher freuen. Die Schenkung sollte allerdings recht frühzeitig übergeben werden - gegen Ende der Einladung könnte es so aussehen, als wollte man den Hausherrn „bezahlen“, was diesen beschämen würde. Auch wenn es nur freundlich gemeint ist, sollte man Einrichtungsgegenstände in Privathäusern nicht zu sehr bewundern. Denn der Besitzer könnte sich genötigt fühlen, dem Besucher den betreffenden Gegenstand zu schenken.