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Wirtschaftsumfeld | Südkorea | Konjunktur
Südkoreas Beschäftigung war Ende 2020 geringer als noch im Vorjahr. Auch die Arbeitszeiten sind gesunken. Je nach Branche, Alter und Beschäftigungsart bestehen große Unterschiede.
02.02.2021
Von Frank Robaschik | Seoul
Im Dezember 2020 waren in Südkorea nach Angaben von Statistics Korea insgesamt 26,5 Millionen Menschen beschäftigt. Das sind 2,3 Prozent weniger als noch im Vorjahresmonat. Gleichzeitig sank die durchschnittliche Wochenarbeitszeit um 4,4 Prozent von 40,6 Stunden auf 38,8 Stunden. Die Zahl kurzzeitig beurlaubter Arbeitnehmer erreichte 745.000, im Dezember 2019 hatte der Wert noch bei 307.000 gelegen. Das war allerdings weniger als im Zeitraum März bis Mai 2020, als mehr als eine Million Menschen davon betroffen waren.
Besonders stark war der Rückgang der Beschäftigung im Hotelgewerbe, im Freizeitsektor, in Gaststätten, im Handel und im Bildungswesen. Im verarbeitenden Gewerbe schrumpfte die Beschäftigung im Dezember 2020 um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dagegen kamen vor allem im öffentlichen Sektor und im Gesundheitswesen sowie im Bereich Verkehr und Lagerung – wahrscheinlich bedingt durch den steigenden E-Commerce – relativ viele Stellen hinzu. Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes war laut Angaben des Ministry of Employment and Labor (MOEL) die Bekleidungsindustrie besonders stark vom Rückgang betroffen, während die Pharmaindustrie neue Stellen geschaffen hat.
Während die Beschäftigung bei den älteren Altersgruppen ab 60 Jahren sogar noch stieg, sank sie insbesondere für jüngere Menschen signifikant. Besonders betroffen waren Tagelöhner und befristet angestellte Personen. Die Zahl der Selbständigen sank im Dezember 2020 um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dagegen verzeichnete die Anzahl der Personen mit regulärem Arbeitsvertrag sogar ein minimales Plus von circa 5.000 Personen.
Die Schwierigkeiten im Hotelgewerbe sowie im Freizeit- und Bildungssektor dürften sich angesichts weiter bestehender strenger Vorschriften zur sozialen Distanz bis mindestens Mitte Februar 2021 fortsetzen.