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Wirtschaftsumfeld | Südkorea | Verhandlungspraxis

Privater Umgang

Südkoreaner sind sehr gesellig und stolz. Gemeinsames Essen und Trinken sind gute Gelegenheiten, um sich besser kennenzulernen.

Von Frank Robaschik | Seoul

Südkoreaner sind gastfreundlich und werden deutsche Besucher ihres Landes sehr zuvorkommend betreuen. Umgekehrt erwarten sie dies auch bei Gegenbesuchen in Deutschland. Besuche von Restaurants und Bars sind eine wichtige Form des privaten Umgangs. Auch das gemeinsame Aufsuchen eines Noraebangs, der koreanischen Version der Karaokebars, kommt vor. Auf den oberen Managementebenen ist eine Runde Golf mit dem ausländischen Geschäftspartner weit verbreitet.

Die Rechnung wird von demjenigen beglichen, der die Einladung ausgesprochen hat. Wenn dies nicht eindeutig ist, wird darum "gestritten", da die Bezahlung eine Frage der "Ehre" und des Respekts gegenüber dem Anderen ist. Aus Diskretionsgründen kann die Rechnung – auch von einem Mitarbeiter – kurz vor Beendigung des Essens unauffällig draußen beglichen werden. Gezahlt wird meistens am Restauranteingang.

Beim Aufbau guter persönlicher Beziehungen und eines Vertrauensverhältnisses spielen für Südkoreaner Gemeinsamkeiten zwischen den Parteien, welcher Art auch immer, eine wichtige Rolle. Im Falle von Ausländern kann ein solcher Anknüpfungspunkt beispielsweise darin bestehen, dass der deutsche Gesprächspartner aus einer Region kommt, in der sein Gegenüber eine Universität besucht hat oder beruflich tätig war und noch gute Erinnerungen an den Aufenthalt hat. Themen wie Politik und Japan sind zu vermeiden. Status, Kleidung und äußeres Aussehen haben in Südkorea einen wesentlich höheren Stellenwert als in Deutschland. Wie im Geschäftsleben ist auch im privaten Bereich ein direktes "Nein" selten, sondern wird mit anderen Begriffen wie etwa "schwierig" umschrieben.

Im Regelfall gehen Männer allein weg. Ausnahmen sind vor allem bei Südkoreanern zu beobachten, die länger im Ausland gelebt haben. Freundschaftliche private Kontakte zu Geschäftspartnern dürften sich im Allgemeinen jedoch erst nach einem längeren Aufenthalt im Land entwickeln. Einladungen nach Hause sind im Durchschnitt recht selten. Werden sie ausgesprochen, ist auf jeden Fall daran zu denken, ein Geschenk mitzubringen.

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