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Wirtschaftsumfeld | Südkorea | Außenhandel

Südkorea bleibt zweitgrößter Abnehmer deutscher Waren in Asien

Die deutschen Ausfuhren nach Südkorea steigen im 1. Halbjahr 2021 im Vorjahresvergleich nur leicht. Dennoch kauft das Land mehr deutsche Waren als je zuvor.

Von Frank Robaschik | Seoul

Die deutschen Exporte nach Südkorea wuchsen im 1. Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts um 2,3 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Das ist weniger als die Zunahme der deutschen Exporte insgesamt. Diese legten im 1. Halbjahr 2021 um 16,7 Prozent zu. Vergleicht man die Exporte allerdings mit den ersten sechs Monaten des Vorkrisenjahres 2019, so nahmen die deutschen Lieferungen nach Südkorea mit einem Plus von 7,3 Prozent deutlich stärker zu als die gesamten deutschen Ausfuhren, die in diesem Zeitraum nur um 1,0 Prozent wuchsen. Südkorea war 2020 damit eines der wenigen Länder, das trotz Coronakrise einen Anstieg bei den deutschen Ausfuhren verbuchte.

Südkorea belegt damit nach China den Rang als zweitgrößter Abnehmer deutscher Waren in Asien noch vor dem wirtschaftlich viel größeren Japan. Unter den größeren Abnehmerländern Deutschlands wuchsen die deutschen Ausfuhren im Vergleich zur Zeit vor der Coronapandemie nur nach Taiwan, Polen, in die Türkei, nach China, in die Slowakei und nach Rumänien stärker.

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Autos, Maschinen und Elektronik stärker als vor Corona gefragt

Deutsche Pkw sind in Südkorea beliebter denn je. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 beschleunigten die Ausfuhren der deutschen Automobilbranche in das Land besonders stark. Die deutschen Lkw-Exporte nach Südkorea haben sich innerhalb von zwei Jahren sogar nahezu verdoppelt. Die deutschen Ausfuhren von Maschinen haben das im Vergleich zu 2019 hohe Niveau des Jahres 2020 fast gehalten. Deutlich stieg im Zuge der weltweiten Knappheit und der gestiegenen Nachfrage nach Halbleitern auch der Wert exportierter Elektronik. Deutschland liefert insbesondere Prozessoren sowie Steuer- und Kontrollschaltungen nach Südkorea. Die Exporte von Arzneimitteln legten ebenfalls zu.

Im Zuge des Importverbots von Schweinefleisch aus Deutschland sind die deutschen Exporte von Nahrungsmitteln nach Südkorea eingebrochen. Ohne Schweinefleisch fielen die deutschen Ausfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln im 1. Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,3 Prozent, lagen aber 17,8 Prozent über dem Wert für das 1. Halbjahr 2019.

Die Lieferungen von Medizintechnik, Mess- und Regeltechnik, Elektrotechnik und chemischen Erzeugnissen (ohne das Segment der Arzneimittel) haben das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht.

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Importe aus Südkorea ziehen an

Die deutschen Importe aus Südkorea liegen ebenfalls rund sieben Prozent über dem Vorkrisenniveau. Am stärksten stiegen die Bezüge von Arzneimitteln. Die Lieferungen anderer Chemikalien waren rund 50 Prozent und die von Maschinen rund 40 Prozent höher als im 1. Halbjahr 2019. Deutschland kauft auch mehr Pkw aus Südkorea. Dagegen importiert Deutschland weniger Elektronik, Kfz-Teile und Elektrotechnik als vor der Coronakrise.

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