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Wirtschaftsumfeld | Tansania | Entwicklungszusammenarbeit

Entwicklungszusammenarbeit mit Tansania

Tansania ist trotz Verstößen gegen demokratische und rechtsstaatliche Prinzipien beliebt bei den Gebern. Diese fördern den Gesundheitssektor und die regionale Integration.

Von Laura Sundermann | Bonn

Die USA sind der größte Geber Tansanias

In Ostafrika erhielt Tansania 2019 mit etwa 2,1 Milliarden Euro nach Äthiopien und Kenia die dritthöchste Summe an Official Development Assistance (ODA). Der Hauptanteil in Höhe von rund 509 Millionen Euro kam dabei von den USA, der zweithöchste von etwa 501 Millionen Euro von der zur Weltbankgruppe gehörenden International Development Association (IDA). An dritter Stelle folgte das Vereinigte Königreich mit etwa 170 Millionen Euro.

Von der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) erhielt 2019 kein Land in Ostafrika höhere Zusagen als Tansania: etwa 454 Millionen Euro gewährte die AfDB dem ostafrikanischen Land für Entwicklungsprojekte. Die Europäische Investitionsbank (EIB) hingegen finanziert dort seit 2014 keine nationalen Projekte mehr. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sagte 2019 fast 151 Millionen Euro für Tansania zu. Das war 2019 nach den KfW-Zusagen für Ägypten (fast 389 Millionen Euro) die zweithöchste Summe für ein afrikanisches Land.

Viel Geld fließt in den Gesundheitssektor

Internationale Geber betonen die politische Beständigkeit Tansanias und  - ähnlich wie im Falle Kenias - seinen stabilisierenden Einfluss auf die Region. Unter John Magufuli, der Tansania als Präsident von 2015 bis zu seinem Tod im März 2021 regierte, machte das Land wegen grober Verstöße gegen demokratische und rechtsstaatliche Prinzipien Schlagzeilen. Mehrere Geber hielten daraufhin Hilfen zurück und die Europäische Union (EU) kündigte an, ihre Politik gegenüber Tansania eingehend überprüfen zu wollen. An der Gesamtsumme ändert dies jedoch nicht viel. Zwar sank die ODA von etwa 2,4 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2019, bleibt aber auf hohem Niveau. Insbesondere zu Beginn seiner Amtszeit trieb Magufuli den Kampf gegen die verbreitete Korruption beherzt voran. Im Wasser- und Gesundheitssektor initiierte die Regierung Reformen und investierte stark in die Infrastruktur, was die Geber weiter unterstützen.

Bilaterale ODA floss 2019 zu 46 Prozent in den Sektor Gesundheit und Bevölkerung. Hierzu zählen Reformen im Gesundheitssektor, Maßnahmen zur Familienplanung, Medikamentenlieferungen, aber auch Aktivitäten im Bereich Migration. Ebenfalls viel Geld wird im Transportsektor investiert. Als Teil ihrer Strategie, die afrikanischen Länder stärker miteinander zu vernetzen ("Integrate Africa"), fördert die AfDB den Bau von grenzüberschreitenden Straßen in Ostafrika, so auch in Tansania.

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