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Wirtschaftsumfeld | Tansania | Investitionsförderung

Fördermaßnahmen

Neben diversen Kostenvergünstigungen seitens der tansanischen Regierung sind Entwicklungsbanken ein zunehmend wichtiger Kapitalgeber für Unternehmen.

Von Carsten Ehlers | Nairobi

Tansania Investment Center (TIC) bietet Online-Registrierungen an

Das Tanzania Investment Center (TIC) soll als One-Stop-Shop agieren und Unternehmen die Registrierung erleichtern. Ende 2020 wurde das TIC direkt dem Präsidentenamt unterstellt und damit aufgewertet. Die Agentur kümmert sich bei Unternehmensgründungen um Genehmigungen, Lizenzen, Visa und, bei Bedarf, auch um den Erwerb von Land.

Diese Unterstützung wird nur dann gewährt, wenn der Auslandsinvestor ein Mindestkapital von 500.000 US-Dollar (US$) investiert. Tansania gilt insbesondere bei den Unternehmensanmeldungen als aufwendig. Gleichwohl berichten einzelne Unternehmen, dass die kürzlich von der TIC eingeführte Online-Registrierung zügig erfolgt. Für die Förderung von Investitionen auf der halbautonomen Inselgruppe Sansibar ist die Zanzibar Investment Promotion Authority (ZIPA) zuständig.

Vergünstigungen für dringend benötigte Produkte

Für Auslandsinvestoren in Sektoren mit hoher Priorität wie dem Bergbau, den Infrastrukturbereichen Transport, Elektrizität, Wasser und Telekommunikation sowie dem Agribusiness werden verschiedene finanzielle Ermäßigungen gewährt. Dazu zählen niedrigere Sätze bei Zöllen, Unternehmenssteuern und Mehrwertsteuern für Kapitalgüter sowie andere finanzielle Anreize. Investoren können einen Status als "Strategic investor" oder "Special strategic investor" beantragen, um in den Genuss weiterer Anreize zu kommen. Informationen hierfür erteilt das TIC. Immer wieder kam es in der Vergangenheit auch zu Ad-hoc-Anreizen im Rahmen des Public Finance Act wie Mehrwertsteuererlassen für als besonders wichtig erachtete Importprodukte wie zum Beispiel Getreidetrockner.

Export Processing Zones Authority (EPZA) will Unternehmen anlocken

Die Export Processing Zones Authority (EPZA) ist zuständig für Tansanias Export Processing Zones (EPZ) und Special Economic Zones (SEZ). Die EPZA will Unternehmen anlocken, die von Tansania aus exportieren. Gewährt werden im Rahmen des EPZ-Status Erlasse auf Unternehmenssteuern für zehn Jahre sowie auf Zölle und Steuern für Kapitalgüter und Rohstoffe. Außerdem entfallen die Mehrwertsteuer für bestimmte Dienstleistungen sowie Baustoffe, die Withholding Tax für Miete, Dividenden und Zinsen sowie die ansonsten übliche Pre-Shipment-Inspektion oder Zielhafeninspektion. Für den SEZ-Status gelten ähnliche Regelungen - außer dem Erlass der Unternehmenssteuer.

Es gibt Industriezonen, die speziell für EPZ und SEZ-Unternehmen vorgesehen sind. Der Status kann aber auch an Unternehmen außerhalb solcher Zonen vergeben werden. Im Falle des EPZ-Status muss das Unternehmen mindestens 80 Prozent seiner produzierten Güter ausführen. Der SEZ-Status hingegen ist nicht an eine Exportquote gebunden. Das Pendant zur EPZA in Sansibar ist die Zanzibar Free Economic Zones Authority (ZAFREZA).

Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

Ausländische Entwicklungsbanken unterstützen private Unternehmen

Auch ausländische Geber fördern Investitionen von insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen in Tansania. Das geschieht über sogenannte Entwicklungsbanken. Dazu gehören die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), die zur Weltbank gehörende International Finance Corporation (IFC), die französische Proparco und die niederländische FMO. Fast alle dieser Banken betreuen Investitionen in Tansania von ihrem Regionalbüro in Nairobi aus.

Der Gesamtumfang der von den Entwicklungsbanken zur Verfügung gestellten Finanzierungen wurde in den vergangenen Jahren erhöht und dürfte weiter steigen. Gefördert werden private Investitionen, wenn diese auch zur Entwicklung des Landes beitragen. Dazu zählt unter anderem die Bereitstellung von Infrastruktur und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Anforderungen der Banken variieren.

Unter anderem beteiligt sich die DEG in einigen afrikanischen Ländern an Investitionen in der Nahrungsmittelproduktion, im Bergbau und in der Informations- und Kommunikationstechnik (ITK). Für potenzielle Investoren kann es sich lohnen, Kontakt zu den Banken aufzunehmen, um auszuloten, ob eine Förderung infrage kommt.

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