Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Wirtschaftsumfeld | Tansania | Überblick

Tansania - dynamischer Wachstumsmarkt in Afrika

Mit seinem konstanten Wirtschaftswachstum und der guten Sicherheitslage ist Tansania nicht nur in einer dynamischen Entwicklungsphase, sondern stabilisiert ebenfalls die Region.

Von Lilien Weiss (GIZ Eschborn)

Die Vereinigte Republik Tansania ist ein Küstenstaat in Subsahara-Afrika. Das Land am Indischen Ozean erstreckt sich auf einer Fläche von 947.300 Quadratkilometern - das entspricht in etwa der Landesfläche von Deutschland und Frankreich zusammen – und hat eine Küstenlänge von 1.424 Kilometern. Neben seiner Küstenlage ist das Land von verschiedenen Plateaus geprägt. Hierzu zählt das Bergmassiv Kilimanjaro, dessen Gipfel Mount Kibo der höchste Berg Afrikas ist. Mit seinen vier UNESCO-Weltnaturerbestätten, die Ngorongoro Conservation Area, der Serengeti National Park, das Selous Game Reserve sowie der Kilimanjaro National Park, weist Tansania eine einzigartige und vielfältige Natur auf. Zudem ist aufgrund seiner außerordentlichen Artenvielfalt mehr als ein Viertel der Landschaft als Schutzgebiet deklariert.

Das Land grenzt im Norden an Kenia und Uganda, im Süden an Mosambik, Malawi und Sambia sowie im Westen an Ruanda, Burundi und die Demokratische Republik Kongo. Es herrscht ein tropisches Klima, welches durch den Wechsel von Regen- und Trockenzeiten bestimmt wird. Die Temperaturen unterscheiden sich je nach Höhenlage und Topografie. So können die Temperaturen an der Küstenregion durchschnittlich zwischen 27 °Celsius (C) und 33 °C und in Höhenlagen zwischen 20 °C und 26 °C liegen.

Bevölkerungsreicher Vielvölkerstaat in Ostafrika

Mit rund 60 Millionen Menschen ist Tansania eines der bevölkerungsreichsten Länder Südafrikas. Die größte Stadt und wirtschaftliches Zentrum ist Daressalam mit rund 7,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, die Hauptstadt ist Dodoma.

Die Amtssprache ist Kisuaheli. Sie ist die am weitesten verbreitete Sprache Afrikas und dominiert im Alltag, wenngleich Englisch Bildungs- und Verkehrssprache ist. Tansania ist ein Vielvölkerstaat mit fast 130 verschiedenen Ethnien, die sich jedoch nahezu alle der Völkergruppe Bantu zuordnen lassen. Etwa 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung sind muslimisch, ähnlich verbreitet ist das Christentum mit einem Anteil von ebenfalls 30 bis 40 Prozent. Die übrigen 20 Prozent der Bevölkerung fühlen sich traditionellen afrikanischen Religionen angehörig.

Ein Land im Umbruch

Tansania ist eine föderative Präsidialrepublik, zu der neben dem Festland seit 1964 auch der halbautonome Landesteil Sansibar mit den Inseln Unguja und Pemba gehört. Am 9. Dezember 1961 erreichte Tansania nach etwa achtzig Jahren europäischer Kolonialherrschaft durch zunächst Deutschland (1885-1919), später Großbritannien, seine völkerrechtliche Unabhängigkeit. Seit der Auflösung des Einparteiensystems 1992 haben insgesamt fünf Wahlen stattgefunden. Die Partei Chama Cha Mapinduzi (Partei der Revolution) ist die am längsten regierende Partei Afrikas und stellt seit der Unabhängigkeit Tansanias 1961 ununterbrochen die Regierung. Nach dem Tod des Präsidenten John Magufuli wurde seine Vizepräsidentin Samia Suluhu Hassan im März 2021 zur ersten Präsidentin des Landes vereidigt. 

Die politische Stabilität in Verbindung mit einem hohen Wirtschaftswachstum macht das Land zu einem beliebten Ziel ausländischer Investoren. Tansania erzielt seit den vergangenen zehn Jahren ein konstantes jährliches Wirtschaftswachstum und zählt zu den leistungsstärksten und dynamischsten Volkswirtschaften in Subsahara-Afrika. Innenpolitische Themen, die das Land vor Herausforderungen stellen, sind unter anderem das hohe Bevölkerungswachstum sowie der niedrige Ausbildungsstand der Menschen. Eine Stärkung der beruflichen Bildung ist dringend erforderlich. Zudem soll die Entwicklung wichtiger Sektoren, wie zum Beispiel der Gesundheits- und Wassersektor, mithilfe umfassender Reformen vorangetrieben werden.

Tansania hat sich in einem Fünfjahresentwicklungsplan (2016–2021) den zügigen Ausbau von Infrastruktur und verarbeitender Industrie zum Ziel gesetzt, um die Entwicklung zu einem Mitteleinkommensland zu begünstigen. Das starke Wirtschaftswachstum soll dabei genutzt werden, um die Lebensumstände für die Bevölkerung nachhaltig zu verbessern und dazu beitragen, die Armut im Land zu verringern und die Beschäftigung zu steigern.

Enge Zusammenarbeit mit Deutschland

Die deutsch-tansanische Entwicklungszusammenarbeit besteht seit mehreren Jahrzehnten. Sie fokussiert sich beispielsweise auf die Verbesserung von Gesundheitsdienstleistungen, auf die Wasserversorgung unter Berücksichtigung klimarelevanter Aspekte sowie auf den Erhalt wichtiger Ökosysteme wie der Serengeti. Die Biodiversität hat eine besonders hohe Bedeutung für das Land: Sie dient als Tourismustreiber sowohl der wirtschaftlichen Entwicklung als auch als Wasserspeicher. Ein wichtiges Ziel der Entwicklungszusammenarbeit ist es daher, das Management der Naturschutzgebiete zu verbessern. Auch gute finanzielle Regierungsführung sowie die Gestaltung der Rahmenbedingungen für den künftigen Energiemix und privatwirtschaftliche Investitionen sind Teil der deutsch-tansanischen Zusammenarbeit.

Allgemeine und aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise für Tansania erteilt das Auswärtige Amt.

Ansprechpartner

Die Autorin ist für das Business Scouts for Development Programm tätig, das die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umsetzt.

(Stand: November 2021)

Quellen: Auswärtiges Amt, GIZ, GTAI, UNESCO, BMZ, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Worldbank, DAAD, Statista

nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.