Deutsche Importe aus Singapur legen stark zu

Der Warenhandel zwischen Deutschland und dem südostasiatischen Stadtstaat hat bewegte Zeiten hinter sich. Die deutschen Einfuhren aus Singapur (auf US-Dollar-Basis) gingen nach dem Coronajahr 2020 auch 2021 erneut zurück - um 9,1 Prozent. Im Gegensatz dazu legten sie 2022 um 43,7 Prozent zu.

Bei den deutschen Ausfuhren nach Singapur verhielt es sich genau umgekehrt. Die Exporte stiegen 2021 um 22,2 Prozent, mussten dafür aber 2022 Federn lassen: ein Rückgang um 5,4 Prozent. Der deutsche Außenhandelsüberschuss schrumpfte im selben Zeitraum von 3,5 Milliarden US-Dollar (US$) auf nur noch 0,9 Milliarden US$.

Den größten Anteil an den deutschen Lieferungen nach Singapur haben mit großem Abstand Maschinen. Sie waren 2022 für 21,6 Prozent der gesamten Ausfuhren nach Singapur verantwortlich. Der Wert der exportierten Maschinen lag allerdings um 5,6 Prozent unter dem Vorjahr. Die Produktgruppe ist damit ein Spiegel für die Entwicklung der gesamten deutschen Exporte nach Singapur.

Chemische Erzeugnisse sind die zweitwichtigste Warengruppe. Hier gingen die deutschen Lieferungen um 21,8 Prozent zurück. Nach dem Ende der Pandemie ließen dabei vor allem die Lieferungen von Arzneimitteln mit einem Minus von 34,4 Prozent stark nach.

Auf Rang drei und vier folgen in der deutschen Exportstatistik Elektronik und Elektrotechnik. Für die Elektronikausfuhren nach Singapur war es ein gutes Jahr mit einem Plus von 23,7 Prozent, während die Lieferungen von Elektrotechnik um 12,4 Prozent zurückgingen.

Die wichtigsten Einfuhrgüter Deutschlands aus Singapur sind seit einigen Jahren chemische Erzeugnisse. Sie hatten 2022 einen Anteil von rund 60 Prozent an den gesamten Lieferungen des Stadtstaats nach Deutschland. Besonders auffällig waren dabei organische Chemikalien mit einer Zunahme um 208 Prozent, das heißt sie haben sich verdreifacht. Ihr Importwert betrug knapp 3,5 Milliarden US$. Das entspricht einem Anteil von fast 49 Prozent an den gesamten Einfuhren.

Der größte prozentuale Anstieg war jedoch bei den Lieferungen von Erdölerzeugnissen zu verzeichnen. Dort lag das Plus bei 286 Prozent. Allerdings macht die Produktgruppe nur knapp 0,3 Prozent an den deutschen Einfuhren aus Singapur aus.

Elektronik, auf Platz zwei der wichtigsten Einfuhrgüter, baute seine Position weiter aus. Der Wert der aus Singapur importierten Elektronikprodukte legte um rund 15 Prozent auf 675,4 Millionen US$ zu.

Den dritten Rang belegten Arzneimittel, eine weitere Untergruppe der chemischen Erzeugnisse. Allerdings gingen die Lieferungen aus Singapur um fast 10 Prozent zurück.