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EU-Hilfen sollen Forschung und Entwicklung anschieben
Die spanische Regierung will das EU-Hilfspaket zur Stärkung von Innovationen nutzen. Schwerpunktbranchen erhalten eigene Impulspläne für Forschung und Entwicklung.
06.05.2021
Von Oliver Idem | Madrid
Spanien erwartet als größter Empfänger 79,8 Milliarden Euro Zuschüsse der Europäischen Union. Im Rahmen des Pakets Next Generation EU sollen diese Gelder bis 2023 fließen. Ein Anteil von 16,5 Prozent ist für Innovationen und die Modernisierung des Gesundheitssystems vorgesehen.
Das staatliche Wissenschafts- und Forschungssystem soll neu aufgestellt und finanziell besser ausgestattet werden. Eine stärkere Einbindung spanischer Akteure in die internationale Forschungsinfrastruktur wird angestrebt. Die Finanzierungen des Centro para el Desarrollo Tecnológico Industrial für die unternehmerische Forschung werden aufgestockt.
Zur Unterstützung von Schlüsselbereichen sind einzelne Impulspläne vorgesehen. Das betrifft die ökologische Transformation, die Luftfahrtindustrie und die fortgeschrittene Computerforschung. Nach den Erfahrungen mit der Coronapandemie zählen auch die Biomedizin, Gesundheits- und Impfstoffforschung dazu.
Zudem soll durch eine nationale Strategie für Künstliche Intelligenz der Weg für Anwendungen in der Wirtschaft geebnet werden.
Den neuesten Zahlen zufolge nahmen die Forschungs- und Entwicklungsausgaben in Spanien 2019 um 4,2 Prozent auf knapp 15,6 Milliarden Euro zu. Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung entsprach die Summe jedoch nur einem Anteil von 1,3 Prozent.
Unternehmen standen laut dem Statistikamt INE für 50 Prozent der Forschungsausgaben. Die aktivsten Zweige waren die Pharmaindustrie, der IKT-Sektor, die Kfz-Branche sowie Luft- und Raumfahrt.