Indonesiens Steuerreform soll Schlupflöcher für Firmen schließen

Es gibt keinen Zweifel daran, dass Indonesien dringend seine Steuerbasis verbreitern muss. So hat unter anderem das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) an Bestandteilen der geplanten Steuerreform mitgearbeitet. Der unter dem Namen Omnibus Bill on Taxation vorgelegte Entwurf soll noch bis zum Jahresende vom Parlament verabschiedet werden.

Grundpfeiler der Reform sind die Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf 35 Prozent und die Streichung von Ausnahmen. Unter anderem soll eine Konzerngesamtbesteuerung den Anreiz zur vielfach üblichen künstlichen Unternehmensaufteilung nehmen. Dafür wurde die Datenerfassung der Steuerbehörden verbessert. Die Steuerregeln sollen zudem über Provinzgrenzen hinweg vereinheitlicht werden.

Höhere Mehrwertsteuer für Luxusprodukte

Teil der Reform ist die Neufassung der Mehrwertsteuer in einer Staffelung von 5 bis 15 Prozent. Zukünftig sollen auch Grundnahrungsmittel wie Reis besteuert werden. Geplant ist, die daraus resultieren Belastungen für ärmere Gesellschaftsschichten über andere Maßnahmen zu kompensieren. Die Mehrwertsteuer auf Luxusgüter, wie etwa importiertes Wagyu-Beef, würde dann ebenfalls steigen.

Auch bei der durch kreative Steuergestaltung weitgehend ineffektiven zehnprozentigen Besteuerung des Onlinehandels sollen Anbieter nun stärker in die Pflicht genommen werden. Teil der Steuerreform ist zudem eine Carbon Tax in Höhe von 5 US-Dollar pro Tonne, mit der Aussicht auf eine spätere Erhöhung.