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Wirtschaftsumfeld | Kroatien | Konjunktur

Kräftiges Wachstum dank EU-Transfers

Kroatiens Regierung rechnet für die nächsten Jahre mit einer kräftigen Konjunkturerholung. Das wird zum großten Teil den EU-Transfers zu verdanken sein.

Von Waldemar Lichter | Zagreb

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte 2021 um real 5,2 Prozent zulegen. Für 2022 werde sich das Wachstum auf 6,6 Prozent beschleunigen. Das geht aus den Leitlinien für die Wirtschafts- und Fiskalpolitik für 2022 bis 2024 hervor. Das vom Finanzministerium angefertigte Dokument, das als Grundlage für die Haushaltsplanung für die nächsten Jahre dient, wurde Ende Juli 2021 vom Kabinett verabschiedet.

Getragen wird das Wachstum vor allem von der Binnennachfrage. Kräftig zulegen werden der private Verbrauch und die Bruttoanlageinvestitionen, so das Finanzministerium. Einen wichtigen Beitrag zur Zunahme der Investitionen werden dabei die Transfers der Europäischen Union (EU) leisten. Allein aus der Aufbau- und Resilienzfazilität der EU erwartet Kroatien in den nächsten vier Jahren rund 6,3 Milliarden Euro. Hinzu kommen Restmittel aus der EU-Finanzperiode 2014 bis 2020 und Transfers aus der neuen Periode 2021 bis 2027 in Höhe von über 9 Milliarden Euro.

Ziel der Regierung wird sein, das Defizit der öffentlichen Haushalte und die Verschuldung wieder schrittweise zu senken. Infolge der Mehrausgaben des Staates zur Linderung der Coronakrise stieg das Budgetdefizit 2020 deutlich auf 7,4 Prozent des BIP.  Plänen des Finanzministeriums zufolge soll das Defizit auf 2,6 Prozent, im Jahr 2023 auf 1,9 Prozent und 2024 auf 1,5 Prozent sinken. Der Anteil der öffentlichen Schulden am BIP wird von 88,7 Prozent im Krisenjahr 2020 auf 82,5 Prozent 2022 und auf 76,8 Prozent 2024 reduziert.

Makroökonomische Prognosen 2020 bis 2024 *)

2020

2021

2022

2023

2024

BIP

-8,0

5,2

6,6

4,1

3,4

Privater Verbrauch

-6,2

5,1

4,0

3,7

3,6

Staatsverbrauch

3,4

2,7

2,2

2,2

2,3

Bruttoanlageinvestitionen

-2,9

9,9

18,0

8,5

4,5

Ausfuhren (Waren und Dienstleistungen)

-25,0

12,5

15,8

6,1

3,9

Einfuhren (Waren und Dienstleistungen)

-13,8

12,3

14,7

6,7

4,2

*) reale Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in Prozent; 2020: Ist-Wert; 2021 bis 2024 PrognosenQuelle: Kroatische Regierung 2021

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