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Zahlungsverhalten und Kreditsicherung | Kasachstan

Zahlungsverkehr

Für internationale Geschäfte in Kasachstan sind Vorkasse und Akkreditive üblich. Mögliche Wechselkursschwankungen sollten unbedingt berücksichtigt werden.

Von Jan Triebel | Almaty

Die meisten ausländischen Akteure wickeln Erstgeschäfte mit Kunden in Kasachstan per Vorkasse ab, um das Risiko von Zahlungsausfällen zu mindern. Auch bei fortgesetzten Geschäftsbeziehungen ist Vorkasse verbreitet. Dies trifft vor allem auf Verträge mit kleinen Unternehmen zu.

Für überschaubare Auftragsvolumina sind Anzahlungen beginnend bei etwa 30 Prozent verbreitet. Dabei sind die jeweils aktuellen lokalen devisenrechtlichen Bestimmungen zu beachten. Besondere Anforderungen gelten bei Vorauszahlungen ins Ausland durch staatliche Abnehmer. Je nachdem, wie eingespielt die Geschäftsbeziehungen sind, werden individuell vereinbarte Zahlungsziele geboten.

Währung zumeist frei wählbar

Geschäfte zwischen kasachischen und ausländischen Unternehmen werden oft in frei wählbaren Fremdwährungen abgewickelt. Ausländische Unternehmen in Kasachstan können Bankkonten in Tenge oder in ausländischer Währung eröffnen und Überweisungen ohne Beschränkungen ausführen.

Auf die Instrumente der Außenhandelsfinanzierung fallen Zusatzkosten an. Ein Rückgriff darauf lohnt sich eher bei wertmäßig umfangreichen Geschäften mit größeren Partnern auf kasachischer Seite. Marktkenner empfehlen, für entsprechende Lieferungen Paketlösungen mit eingeschlossenen Finanzierungen anzubieten. Teilweise fallen die Kosten für vor Ort organisierte Zahlungsmodelle zur Vertragserfüllung (in lokaler wie auch fremder Währung) deutlich höher aus als im Euroraum. Im internationalen Geschäft ist SWIFT der gängige Zahlungskanal.

Akkreditiv zur Grundabsicherung empfohlen

Als Grundabsicherung für Handelsgeschäfte empfehlen Experten ein einfaches Akkreditiv. Für umfassende Absicherung sorgt jedoch nur ein durch eine deutsche Bank bestätigtes Akkreditiv, da es die Forderung in den deutschen Rechtsraum verlegt. Zudem ist es möglich, Zahlungen durch Bankgarantien abzusichern. Dies wird jedoch selten praktiziert.

Der Wechselkurs der Landeswährung Tenge unterliegt mitunter großen Schwankungen. Die Freigabe des Wechselkurses Mitte August 2015 führte unmittelbar zu einer deutlichen Abwertung um gut ein Drittel gegenüber dem US-Dollar und dem Euro. Langfristig überwiegt seither der Trend zur Abwertung des Tenge: Im Jahresdurchschnitt mussten laut kasachischer Zentralbank 2022 für einen Euro etwa 28 Prozent und für einen US-Dollar rund 35 Prozent mehr Inlandswährung bezahlt werden als 2016.


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