Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Wirtschaftsumfeld | Rumänien | Investitionsförderung

Fördermaßnahmen

Rumänien bietet Steuervergünstigungen für die IT- und Baubranche. Das sind aber nicht die einzigen Vorteile.

Von Dominik Vorhölter | Bukarest

Rumänien fördert aktiv ausländische Direktinvestitionen. Der Staat bietet heimischen und internationalen Unternehmen folgende Vergünstigungen: 

  • Null-Prozent-Steuersatz auf reinvestierten Gewinn für geschäftliche Zecke und die Anschaffung neuer technologischer Ausrüstung
  • Einkommenssteuerbefreiung für Softwareentwickler
  • Einkommensteuerbefreiung für Unternehmen in der Forschung und Entwicklung (F&E) für die ersten 10 Jahre
  • Beschleunigte Abschreibung von technischen Geräten in der F&E-Branche
  • Befreiung von der Grund-, Gebäude- und Stadtplanungssteuer für Investoren, die Produktionsstätten, Büros oder Wissenschafts- und Technologieparks bauen

Rumänien lockt Investoren mit niedrigsten Steuersätzen

Die Unternehmensbesteuerung liegt bei 16 Prozent, rund 5 Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Das begünstigt Gründungsvorhaben und Industrieinvestitionen. Mittelfristig profitiert die Wirtschaft von massiven Fördermitteln aus dem EU-Haushalt im Rahmen der Corona-Wiederaufbauhilfen und des mehrjährigen Finanzrahmens 2021 bis 2027. Insgesamt stehen innerhalb der kommenden sechs Jahre aus diesen Fördertöpfen rund 80 Milliarden Euro zu Verfügung.

Staat muss Schuldenaufnahme bremsen

Allerdings ist der fiskalische Spielraum des Staates sehr eng, um eine maximale Summe an Fördermitteln zu gewinnen. Denn Rumänien muss angesichts von Ausgaben für Coronahilfen und wichtigen Reformen sowie Infrastrukturprojekten aufpassen, dass es seine Haushaltsschulden im Griff hat. Hier bedürfe es Einsparungen bei der Verwaltung, teilte der Rat der Ausländischen Investoren (FIC) mit. Eine weitere Ausweitung des Haushaltsdefizits wirkt sich negativ auf Bonität aus, Investoren könnten das Interesse an Staatsanleihen verlieren, die bisher noch von Standard & Poor's als stabil eingestuft sind. Für 2021 hat die Regierung ein Budget von 5,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vorgesehen. 

Niedrige Löhne sind Standortvorteil 

Ein weiterer Standortvorteil sind im EU-weiten Vergleich relativ günstige Lohn- und Lohnnebenkosten. Allerdings verengt sich in den wirtschaftlichen Zentren wie Bukarest, West- und Zentralrumänien der Arbeitsmarkt zunehmend. Es mangelt an gut ausgebildeten Fachkräfte - nicht zuletzt aufgrund des seit Jahren anhaltenden Braindrains. Die Politik muss hier gegensteuern und in das Bildungssystem investieren. 

Infrastrukturausbau bietet Geschäftschancen

Die Regierung hat fest vor, die Autobahnen besser auszubauen. Dafür fließen bereits 726 Millionen Euro aus dem Kohäsionsfonds der Europäischen Union. Je besser die Strecken in Rumänien miteinander verbunden sind, desto mehr Geschäftspotenzial ergibt sich, etwa in der Logistikbranche, der verarbeitenden Industrie und beim (Online)-Handel. Unternehmen investieren parallel zu den Ausbauvorhaben in Logistikzentren. Die Unterbrechung der Lieferketten aufgrund der Coronapandemie im Frühjahr 2020 stützt diesen Trend. So investiert etwa der niederländische Industrieparkentwickler CPT mehr als 200 Millionen Euro in den Bau von insgesamt 300.000 Quadratmetern Logistikfläche in den Städten Bukarest, Timisiora, Sibiu und Pitesti. 

Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.