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Wirtschaftsumfeld | Japan | Investitionsförderung

Perspektiven für ausländische Direktinvestitionen

Japan bietet ein attraktives, wenn auch nicht unbedingt einfaches Investitionsumfeld. Der Wettbewerb ist in vielen Branchen sehr intensiv.

Von Jürgen Maurer | Tokyo

Japan ist ein fortgeschrittenes Industrieland, dessen inländische Wirtschaftsleistung 2020 nominal mehr als 5 Billionen US-Dollar (US$) betrug. Das Wirtschaftswachstum sollte in den nächsten Jahren stabil im unteren einstelligen Bereich zulegen. Voraussetzung hierfür ist, dass es zu keinen neuen, größeren Schocks kommt, wie die Coronapandemie von 2020 oder die Dreifach-Katastrophe von 2011. Der Archipel mit seinen rund 126 Millionen Einwohnern zeigt sich insgesamt relativ resilient.

Standort gilt als insgesamt stabil

Dazu tragen eine hohe Wirtschafts- und Kaufkraft bei, ebenso wie die politische und soziale Stabilität. Der Investitionsstandort Japan punktet mit Spitzenforschung und Hochtechnologie, mit einer hohen Kapitalverfügbarkeit und einer hervorragenden Infrastruktur. Allerdings schlagen der zunehmende Arbeitskräftemangel, die hohen Energiekosten und Steuerbelastungen sowie die überbordende Bürokratie auf der Negativseite zu Buche.

Mietpreisentwicklung in Japan (US-Dollar pro Quadratmeter/Monat)

Indikator

20181

20192

20203

Miete jeweils für Büroraum in der Hauptstadt

60,4

63,2

66,1

  Klasse A

101,2

106,1

109,5

  Klasse B

60,4

64,7

72,0

1) 1 US$ = 110,4 Yen , 2) 1 US$ = 109 Yen, 3) 1 US$ =106,7 Yen Quelle: Office Market Review/QBRE Japan

Die GTAI stellt Ihnen auch Daten zu den Lohn- und Lohnnebenkosten zur Verfügung. 

Investitionen sollen Wettbewerbsfähigkeit stärken

Japan will die industrielle Wertschöpfung im Land weiter stärken und Dienstleistungsangebote ausweiten. Gleichzeitig geht es darum, den demografischen Wandel mit einem sinkenden Anteil der aktiven Erwerbsbevölkerung und einem zunehmenden Arbeitskräftemangel zu gestalten, und zudem den Klimaschutz zu stärken. Dies setzt Anreize, in Bereiche wie Life Science, Informations- und Kommunikationstechnik, Robotik/Automatisierung sowie Energieinfrastrukturen zu investieren.

Hightech-Lösungen und Dienstleistungen, die das Land bei der Digitalisierung und Dekarbonisierung unterstützen, sind gefragt. Zudem will Tokyo auch im Finanzbereich seine Stellung in Asien stärken. Um ausländische Finanz- und Fintech-Unternehmen für die Modernisierung des Kapitalmarkts und die Entwicklung neuer Technologie zu gewinnen, hat die Regierung hier die Bestimmungen gelockert.

Allerdings steht Japan in Asien damit nicht alleine und ist nicht unbedingt für hohe Flexibilität und Risikobereitschaft bekannt. Bei der Anwerbung von Investitionen sieht sich der Archipel in immer mehr Branchen in direktem Wettbewerb mit den Nachbarländern. Vor allem China übt nicht zuletzt durch seinen riesigen Binnenmarkt eine hohe Anziehungskraft auf Investoren aus.

Europa bleibt größter Investor

Japan zieht vergleichsweise wenige ausländische Direktinvestitionen an. Kumuliert kamen die meisten Investitionen bislang aus Europa. Bei den Neuzuflüssen haben jedoch die USA in den letzten Jahren zugelegt. In Asien ist Singapur die wichtigste Quelle. Insgesamt fließen die meisten Direktinvestitionen in die Bereiche Finanzen und Versicherungen, elektrische Ausrüstung und Transportausrüstung.


Ausländische Direktinvestitionen in Japan (in Millionen US-Dollar) *)

Indikator

2018

2019

2020

Kumulierter Bestand 

277.924

310.317

k.A.

Nettotransfers

25.297

39.930

65.977

*) auf Basis der ZahlungsbilanzstatistikQuelle: JETRO

Der Bestand der deutschen Direktinvestitionen in Japan lag Ende 2019 bei rund 15,7 Milliarden US$. Die größten deutschen Investoren aus dem Industriebereich kommen aus den beiden Branchen Transportausrüstung und Chemie; dazu gehören Daimler-Fuso, Bosch, Bayer und BASF. Diese Unternehmen sind bereits sehr lang und mit eigenen Produktionen in Japan aktiv. Investitionen gibt es auch in anderen Bereichen. So hat der Logistikkonzern DHL im Oktober 2020 ein neues Distributionszentrum in Osaka in Betrieb genommen. Der Lebensmittel-Lieferservice Delivery Hero hat 2020 mit seiner Tochter Foodpanda erstmals in den japanischen Markt investiert.

Deutsche Direktinvestitionen in Japan (in Millionen Euro)

Indikator

2018

2019

2020

Kumulierter Bestand

14.622

15.654

k.A.

Nettotransfers

-349

752

2.006

Quelle: Deutsche Bundesbank

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