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Brasilien erhöht Mindestlohn

Der Wert des neuen Mindestlohns entspricht der größten Erhöhung seit 2012.

Von Dr. Julio Pereira | Berlin

Die vorläufige Maßnahme 1172/23 (Medida Provisória 1172/23), die am 1. Mai 2023 im Amtsblatt veröffentlicht wurde, legt den neuen Mindestlohn in Brasilien fest. Der Mindestlohn beträgt nun 1.320 R$ (etwa 239,84 Euro). Der Tageslohn entspricht 44 R$ (ca. 8 Euro), der Stundenlohn 6 R$ (ca. 1,09 Euro).

Die Anpassung war bereits im jährlichen Haushaltsgesetz (PLOA 2023) vorgesehen. Der neue Mindestlohn entspricht der Summe aus drei Faktoren: dem für 2022 geltenden Lohn (1.212,00 R$), dem Inflationsindex für 2022 (gemessen durch den INPC - Nationaler Verbraucherpreisindex) und der zusätzlichen Erhöhung von 2,8 Prozent. Somit handelt es sich um die höchste reale Erhöhung seit 2012.

Die regelmäßige Anpassung des Mindestlohns in Brasilien stützt sich auf die brasilianische Verfassung von 1988 (CF/88). Die Verfassung sieht vor, dass städtische und ländliche Arbeitnehmer Anspruch auf einen gesetzlich festgelegten, landesweit einheitlichen Mindestlohn haben, der periodisch angepasst wird, um die Kaufkraft zu sichern (Art. 7, Punkt IV, CF/88).

Die Erhöhung des Mindestlohns ist seit der offiziellen Veröffentlichung der vorläufigen Maßnahme in Kraft und muss daher von allen Unternehmen, die in Brasilien tätig sind, umgesetzt werden.

Nach der Genehmigung durch den Nationalkongress innerhalb von 60 Tagen wird die vorläufige Maßnahme endgültig zum Gesetz.

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