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Special | China | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Gebäude: Erstmals verbindliche Standards für Neubauten

Zum 1. April 2022 trat der erste national verbindliche Standard für CO2-Emissionen von Neubauten in Kraft – eine gute Basis für den Ausbau der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit.

Von Corinne Abele | Shanghai

Über die Hälfte der CO2-Emissionen stammt in China aus dem Gebäudesektor, schließt man Bau und Betrieb sowie die Herstellung von Baumaterialien ein, so die Association for Energy Efficiency in Buildings. Mit einem Anteil von 22 Prozent trägt der reine Gebäudebetrieb vergleichsweise wenig zu den CO2-Emissionen des Gebäudesektors bei. Dies liegt auch an fehlenden Heizungen im alten Gebäudebestand südlich des Jangtse-Flusses. Um den nachholenden Anstieg von CO2-Emissionen durch Neu- und Nachinstallationen von Heizung und Kühlung zu begrenzen, muss China schnellstmöglich die Energieeffizienz erhöhen sowie Energieträger wie Solar, Geothermie und Wärmepumpen einsetzen. 

Weniger Energieverbrauch und Emissionen bei Neubauten

Zum 1. April 2022 trat der erste national verbindliche Standard zu Energieeinsparung und Einsatz erneuerbarer Energien in Neubauten sowie Gebäudemodernisierung des Ministry of Housing and Urban-Rural Development (MoHURD) in Kraft. So muss der Energieverbrauch privater und öffentlicher Neubauten um 30 beziehungsweise 20 Prozent unter dem alten Standard von 2016 liegen. Auch die CO2-Emissionen sollen um 40 Prozent sinken, was etwa 7 Kilogramm CO2-Emissionen weniger pro Quadratmeter entspricht. Die Berechnung erfolgt gemäß dem Standard GB/ T 51366-2019. Es bleibt aber abzuwarten, inwieweit die Einhaltung des neuen Standards kontrolliert wird. 

Deutsch-chinesische Partnerschaft bei Energieeffizienz in Gebäuden

Seit 2006 setzt die Deutsche Energie-Agentur (dena) für das deutsche Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mit dem MoHURD die deutsch-chinesische Partnerschaft im Bereich Energieeffizienz in Gebäuden um. Zu ihr zählen auch qualitätsgesicherte Pilotprojekte im Niedrigenergie- und Passivhausstandard (teilweise in Anlehnung an deutsche Standards) unter Einsatz deutscher Technologien. Neben dem LEED-Standard aus den USA kommt in China auch der Nachhaltigkeitsstandard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zum Einsatz. Seit 2019 arbeitet die DGNB an der Harmonisierung und Doppelvergabe von deutschem DGNB- und chinesischem Three Star-Standard. Für staatliche Förderung ist nur letzterer relevant.


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