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Branchen | Südosteuropa | Wasserstoff

Erste Bausteine der Wasserstoffinfrastruktur in der Planung

Das südöstliche Europa soll Teil des grenzübergreifenden Pipelinenetzes für grünen Wasserstoff werden. Griechenland dürfte dabei schneller vorankommen als Rumänien und Bulgarien.

Von Michaela Balis, Dominik Vorhölter, Oliver Idem | Athen, Bukarest, Madrid

Europas Energieversorgung soll grüner werden. Ein entscheidender Baustein dabei wird Wasserstoff sein. Ein neues Pipelinenetz soll die europäischen Produktions- und Verbrauchszentren des Gases verbinden.

Ein großer Treiber dahinter ist die European Hydrogen Backbone Initiative, eine Gruppe von europäischen Energieinfrastrukturbetreibern. Sie hat fünf Korridore ("A" bis "E") ausgearbeitet, über die der Wasserstoff transportiert werden soll. Der sogenannte E-Korridor in Südosteuropa wird voraussichtlich später Wasserstofflieferungen ermöglichen als die übrigen vier Pipelinekorridore. Doch auch in Südosteuropa werden bereits konkrete Pläne geschmiedet.

Griechenland befindet sich in der günstigeren Ausgangslage für die Produktion von grünem Wasserstoff. Der Ausbau erneuerbarer Energien schreitet voran. Zunächst sollen 2 Prozent grüner Wasserstoff dem Erdgasnetz beigemischt werden. Nach einer Ertüchtigung des Gasnetzes wird eine Zielmarke von 20 Prozent in sieben Jahren anvisiert. Die griechische Regierung plant innerhalb des Jahres 2024 eine Wasserstoffstrategie und den Rechtsrahmen für Wasserstoffprojekte zu erstellen.

Grenzüberschreitende Pipelineverbindungen werden bereits geplant

Die Hochdruck-Erdgaspipeline nach Westmakedonien des griechischen Erdgasnetzbetreibers Desfa (157 Kilometer) wird als erste auch für den Transport von Wasserstoff geeignet sein. Auch die geplante Erdgaspipeline zwischen Griechenland und Nordmakedonien wird in der Lage sein, Wasserstoff zu transportieren. 

Für den European Hydrogen Backbone plant Desfa eine neue 540 Kilometer lange Pipeline zwischen Athen und Bulgarien. Das rund 1 Milliarde Euro teure Vorhaben zählt zu den PCI-Projekten der EU. Es soll in rund zehn Jahren fertiggestellt sein.

Bulgarien und Rumänien müssen mehr Herausforderungen meistern

Die Situation in Rumänien und Bulgarien unterscheidet sich erheblich von der griechischen. Beide Länder mussten sich nach dem Ausbruch des Ukrainekrieges erst von russischen Gaslieferungen abkoppeln. 

Rumänien verfügt zudem über eigene Gasreserven und die Energiewende kommt eher langsam in Gang. Langfristig soll jedoch eine Verbindung in die Türkei, den Nahen Osten und nach Asien entstehen. 

Zu den Risikofaktoren zählen in Rumänien und Bulgarien knappe Kassen und politische Instabilität. Dies beeinträchtigt die Effizienz des Gesetzgebers und des Verwaltungsapparats. Entsprechend sind die Hürden hoch, um Genehmigungen für Bauprojekte zu erhalten. Rumänien arbeitet derzeit noch an einer nationalen Wasserstoffstrategie. Bulgarien hat bereits eine verabschiedet.

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