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Branchen | Kasachstan | Erdöl

Grünes Licht: Kasachstan liefert mehr Öl nach Deutschland

Deutschland kann mit steigenden Öllieferungen aus Kasachstan rechnen. Im Jahr 2023 dürfte der Umfang der zusätzlichen Importe etwa 1,2 Millionen Tonnen Öl ausmachen.

Von Jan Triebel | Almaty

Deutschland wird das kasachische Öl über die so genannte Druschba-Pipeline beziehen, die durch Russland führt. Im 1. Quartal 2023 könne KazTransOil als Betreiber der kasachischen Ölfernleitungen insgesamt rund 300.000 Tonnen dort einspeisen, so das Unternehmen Mitte Januar 2023 in einer Pressemitteilung. Weiter heißt es dort, das russische Energieministerium habe die Genehmigung für den Öltransit per Druschba-Pipeline erteilt.

Kasachstan auf Platz 3 bei den deutschen Ölimporten

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gibt Deutschlands Ölimporte im Zeitraum Januar bis September 2022 vorläufig mit 65,4 Millionen Tonnen an. Mit 6,7 Millionen Tonnen entfielen knapp 10 Prozent auf Kasachstan. Das Land konnte seine Ölexporte um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern und stieg zum drittwichtigsten Lieferanten für Öl auf dem deutschen Markt auf. Nur Russland und die USA lieferten mehr. 


Kasachisches Öl gelangt bisher vorwiegend über den italienischen Adriahafen Triest nach Deutschland. Dort wird das Öl von Tankern in die Transalpine Ölleitung (TAL) geleitet, über die es zu den Endkunden gepumpt wird. Allein fünf Raffinerien in Süddeutschland beziehen ihr Öl hauptsächlich über die TAL.

Bereits einige Tage zuvor hatte Kasachstans Energieminister Bolat Aktschulakow angekündigt, deutsche Abnehmer könnten in Kürze mit ersten Lieferungen kasachischen Öls über die Druschba-Pipeline rechnen. Im Januar 2023 werde KazTransOil zunächst 20.000 Tonnen auf den Weg bringen. Mittel- bis langfristig sei denkbar, den Lieferumfang schrittweise auf bis zu 7 Millionen Tonnen pro Jahr hochzufahren, so der Minister. Die PCK Raffinerie GmbH im brandenburgischen Schwedt gilt in Deutschland als Hauptkunde für das Öl aus Kasachstan.

Über den in Deutschland endenden Nordstrang der Druschba-Pipeline wurde bis Ende 2022 hauptsächlich Öl aus Russland geliefert. Nach Ablauf einer Übergangsfrist von sechs Monaten bezieht Deutschland seit dem Jahreswechsel 2022/2023 jedoch kein russisches Öl mehr. Die EU hat im Juni 2022 ihr sechstes Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet. Darin wurde ein weitreichendes Ölembargo beschlossen. 

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