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Branchen | Litauen | Windenergie

Litauen plant weitere Offshore-Auktion

Das Seegebiet für Litauens ersten Offshore-Windpark ist vergeben. Zum Jahresbeginn 2024 soll das zweite folgen. Der Ausbau der eigenen Stromproduktion muss beschleunigt werden. 

Von Niklas Becker | Helsinki

Bereits 2028 sollen litauische Offshore-Windparks den ersten Strom für das baltische Land erzeugen. Litauens Energieministerium schlägt deshalb vor, am 15. Januar 2024 eine weitere Auktion für ein Offshore-Gebiet zu starten. Die Regierung muss diesem Vorschlag noch zustimmen. Die EU-Kommission hat die für die Auktion eingeplanten Fördergelder in Höhe von 193 Millionen Euro im Oktober 2023 freigegeben. 

Nach den Plänen des Ministeriums soll ein Windpark mit einer Kapazität von 700 Megawatt entstehen. Das für die Versteigerung vorgesehene Gebiet ist rund 136 Quadratkilometer groß und liegt etwa 30 Kilometer von der litauischen Küste entfernt. Mindestens 3 Prozent der Bauarbeiten werden kleine und mittlere Unternehmen ausführen. Weitere Informationen über den Windpark stellen Litauens Energieministerium und die Energieagentur EPSOG auf einer speziell eingerichteten Internetseite in englischer Sprache zur Verfügung. 

"Die Entwicklung von Offshore-Windparks gewinnt an Dynamik, und wir legen die Grundlagen für eine zweite Ausschreibung für Offshore-Windparks. Wir streben an, dass zwei Windparks bis zur Hälfte des derzeitigen litauischen Strombedarfs decken, was eine erhebliche Steigerung der nationalen Stromerzeugung bedeuten würde."

Daiva Garbaliauskaitė Stellvertretende Energieministerin Litauens

Finanzielle Zahlungen an Gemeinden sind Pflicht 

Einplanen sollten interessierte Unternehmen, dass der Auktionsgewinner mindestens 5 Millionen Euro für Umweltschutzmaßnahmen in der litauischen Ostsee bereitstellen muss. Nach Fertigstellung des Parks ist zudem eine jährliche Zahlung des Betreibers an die Gemeinden in der Nachbarschaft des Parks vorgesehen. Diese beläuft sich auf 1 Euro pro 1 Megawattstunde erzeugter Elektrizität.

Ursprünglich sollte die Versteigerung bereits im Herbst 2023 stattfinden. Die Regierung entschied sich nach Konsultationen mit Branchenvertretern und Investoren jedoch für eine Verschiebung auf den Jahresbeginn 2024. Litauens stellvertretende Energieministerin Daiva Garbaliauskaitė zu den Hintergründen: "Aufgrund veränderter wirtschaftlicher Umstände ändert sich die Situation im Sektor der erneuerbaren Energien weltweit dynamisch, was sich auch auf die Pläne der Investoren auswirkt." 

Erstes Offshore-Gebiet bereits versteigert

Neben dem oben genannten Projekt plant Litauen einen weiteren Offshore-Windpark mit gleicher Kapazität. Zusammen sollen die beiden Projekte damit auf eine Leistung von 1,4 Gigawatt kommen. Laut Energieministerium könnten damit jährlich rund 6 Terawattstunden grüner Strom erzeugt werden. Das sei etwa die Hälfte des derzeitigen Strombedarfs Litauens.

Die Vorbereitungen für diesen Windpark sind bereits etwas weiter fortgeschritten. Denn die Auktion hat bereits stattgefunden. Ein Konsortium des litauischen Unternehmens Ignitis Renewables sowie des internationalen Entwicklers Ocean Winds erhielt Mitte Oktober 2023 den Zuschlag. 

Ambitionierte politische Ziele

Der Ausbau der litauischen Stromproduktion ist dringend notwendig. Derzeit importiert das baltische Land rund zwei Drittel des Elektrizitätsbedarfs. In einigen Jahren will Litauen jedoch Stromexporteur werden. Wichtige Komponente beim Ausbau der heimischen Kapazitäten werden erneuerbare Energien sein. Bis 2030 sollen sie 70 Prozent des litauischen Strombedarfs decken. Im Jahr 2045 sollen es sogar 100 Prozent sein. Im Jahr 2021 kamen erneuerbare Energien in Litauen laut Eurostat auf einen Anteil von 21,3 Prozent. 

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