Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Branchen | Luxemburg | Energie

Luxemburg muss erneuerbare Energien ausbauen

Der luxemburgische Energiemix setzt sehr stark auf fossile Brennstoffe. Dies will die Regierung mit höheren Investitionen ändern.

Von Torsten Pauly | Berlin

Die luxemburgische Regierung will die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen bis 2040 mehr als verdreifachen. Laut dem Nationalen Energie- und Klimaplan soll sich bis 2030 die Stromproduktion aus regenerativen Quellen um 130 Prozent erhöhen. Bis 2040 ist ein Anstieg um insgesamt 210 Prozent geplant. Dabei setzt die Regierung vor allem auf Windkraft, gefolgt von Fotovoltaik. Biomasse, Biogas und Wasserkraft spielen dagegen eine untergeordnete Rolle.

Bild vergrößern

Wasserkraft dominiert regenerativen Strommix

Bisher stammen 59 Prozent der aus erneuerbaren Quellen gewonnenen Elektrizität aus Pumpstationen und weitere 4 Prozent aus sonstigen Wasserkraftwerken. Alle sonstigen regenerativen Träger haben 2020 erst 36 Prozent ausgemacht.

Bild vergrößern

Biomasse ist wichtigster Wärmelieferant

Die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Quellen soll zwischen 2020 und 2030 um 51 Prozent und bis 2040 um 78 Prozent steigen. Den stärksten Ausbau wird dabei die Biomassenutzung erfahren, sowohl dezentral zum Eigenbedarf als auch in Anlagen, die ihre Energie in das Fernwärmenetz einspeisen. Die Produktion von Solarkollektoren soll sich bis 2040 stark um 681 Prozent erhöhen, wird aber im Energiemix dennoch einen geringeren Anteil haben. Die Nutzung von Wärmepumpen soll bis 2040 um 139 Prozent steigen. Noch 2020 hatte Holz einen Anteil von 90 Prozent an Luxemburgs Wärmegewinnung aus erneuerbaren Trägern.

Bild vergrößern

Bild vergrößern

Hohe Importabhängigkeit

Luxemburg deckte 2020 noch 77 Prozent seines Energiebedarfs mit fossilen Brennstoffen. Erneuerbare Quellen einschließlich der energetischen Abfallverwertung hatten einen Anteil von nur 9,2 Prozent. Deren Ausbau verlief zuletzt auch schleppender als in vielen anderen Ländern der Europäischen Union (EU). So ist die Bruttoenergiebereitstellung aus regenerativen Trägern 2020 um 18,3 Prozent und gegenüber 2010 um 155,3 Prozent gestiegen - was angesichts des niedrigen Ausgangsniveaus relativ wenig ist.

Dies bringt eine sehr starke Abhängigkeit von Importen mit sich, nicht nur bei fossilen Brennstoffen, sondern auch bei der Elektrizität. Im Jahr 2020 hat Luxemburg 80,7 Prozent seines verbrauchten Stroms aus dem Ausland bezogen. Hauptlieferant mit einem Anteil von 69,9 Prozent war dabei Deutschland, gefolgt von Frankreich (22,5 Prozent) und Belgien (7,6 Prozent).

Bild vergrößern

Tankstellentourismus spielt große Rolle

Luxemburg hat niedrige Kraftstoffsteuern und -preise. Deswegen tanken auch viele Ausländer gerne dort. Diese hatten 2019 sogar einen höheren Anteil an der landesweiten Energiebilanz als der Dienstleistungs-, Industrie- und Haushaltssektor - mit ein Grund für den hohen Anteil fossiler Brennstoffe am luxemburgischen Energiemix.

Bild vergrößern


nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.