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Branche | Slowakei | Mobilität der Zukunft

Bratislava steigt in die Wasserstoffmobilität ein

Der Verkehrsbetrieb der slowakischen Hauptstadt erwartet im Herbst 2023 die ersten Brennstoffzellenbusse.

Von Miriam Neubert | Bratislava

Bratislava übernimmt in der Slowakei die Vorreiterrolle bei der Mobilität der Zukunft. Das Verkehrsunternehmen Dopravný podnik Bratislava (DPB) wird das erste sein, das in der Slowakei in seiner Busflotte Wasserstofffahrzeuge einsetzt. Der städtische Betrieb kann dabei auf europäische Gelder zählen.

Das Projekt der emissionsfreien Busse für die Hauptstadt ist im Juli 2022 vom Ministerium für Investitionen, Regionalentwicklung und Informatisierung im Rahmen des Integrierten regionalen operationellen Programms (IROP) gebilligt worden. Für die ersten vier Busse gibt es nicht rückzahlbare Zuschüsse in Höhe von 95 Prozent der förderfähigen Kosten.

Auftrag ging an Solaris Bus & Coach

Die Fahrzeuge liefert die Gesellschaft Solaris Bus & Coach. Wie DPB gegenüber der Presse mitteilte, sieht der Rahmenvertrag mit dem polnischen Hersteller die Lieferung von bis zu 40 Wasserstoffbussen vor. Es geht um 11,5 bis 12,2 Meter lange Niederflurbusse, die mindestens 75 Fahrgäste transportieren können. Im Sommer 2021 war der Auftrag öffentlich ausgeschrieben und Ende des Jahres zugunsten des polnischen Anbieters entschieden worden. Dieser liefert das Busmodell Solaris Urbino 12 Hydrogen.

In dem am 25. Juli 2022 unterzeichneten Vertrag ist der Preis mit 610.000 Euro ohne Mehrwertsteuer pro Bus festgeschrieben. Der Gesamtauftrag beläuft sich auf 24,4 Millionen Euro. Schon im Herbst 2023 könnten die ersten Wasserstoffbusse auf den Straßen Bratislavas zu sehen sein.

Mit einer Ladung 350 Kilometer Fahrt

Nach Angaben des Verkehrsbetriebs DPB besteht bereits die Hälfte es Fuhrparks aus emissionsarmen Fahrzeugen wie Elektrobussen, Bussen mit Erdgasantrieb oder solchen, die die Abgasnorm Euro 6 erfüllen. Hinsichtlich der mit Elektrobussen gefahrenen Kilometer zähle das Unternehmen in der Slowakei und in Tschechien zur Spitze.

"Im Vergleich zu Elektrobussen haben Wasserstoffbusse den Vorteil einer längeren Reichweite und schnelleren Aufladung", sagte Martin Rybanský, Vorstandsvorsitzender von DPB. Ein Wasserstoffbus könne mit einer Betankung mehr als 350 Kilometer fahren, womit er andere Busse im ganztägigen Betrieb vollwertig ersetzen könne. Rybanský ist überzeugt, dass das Projekt auch weitere Städte inspirieren wird.

In der Slowakei gibt es in Anlehnung an die europäischen Vorschriften seit August 2021 bei den öffentlichen Vergaberegeln Mindestquoten für klimafreundliche Antriebe.

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