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Branchen | Slowenien | Pharmazeutische Industrie

Hohe Investitionen im Pharmasektor geplant

Sloweniens Pharmaunternehmen bauen ihre Kapazitäten aus. Investitionen in neue Anlagen stehen bevor. Novartis startet in Ljubljana mit einer Impfstoffherstellung.

Von Waldemar Lichter | Ljubljana

Slowenien verfügt über eine entwickelte und exportstarke Pharmaindustrie. Die beiden großen Hersteller Lek und Krka gehören gleichzeitig zu führenden Investoren des Landes bei Forschung und Entwicklung (F&E). Die F&E-Aufwendungen des Industriezweiges dafür werden auf rund 180 Millionen Euro beziffert.

Gleichzeitig werden Investitionen in Modernisierung und den Ausbau der Kapazitäten vorgenommen. Lek d.d. (Umsatz 2020: 1,2 Milliarden Euro) kündigte im Februar 2022 an, eine neue Anlage zur Herstellung von Ampullen und vorgefüllten Spritzen in der Hauptstadt Ljubljana errichten zu wollen. Die Investitionen sollen sich auf 82,6 Millionen Euro belaufen. Die Regierung wird das Vorhaben mit einem Zuschuss von 6,6 Millionen Euro unterstützen. Allerdings muss die Europäische Kommission die Beihilfe noch genehmigen.

Die Anlage soll 2024 fertiggestellt werden. Es werden 121 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das Werk wird mit modernster Technologie für aseptische Produktionsprozesse ausgestattet sein, heißt es.

Lek wird Kapazitäten in Ljubljana ausbauen

Lek wurde 2002 für 876 Millionen Euro von Sandoz gekauft, der Generikatochter des schweizerischen Pharmakonzerns Novartis. Seit der Übernahme von Lek soll Novartis rund 3 Milliarden Euro in das Unternehmen investiert haben, davon 420 Millionen Euro in den vergangenen Jahren.

Am Standort Ljubljana beabsichtigt Novartis noch in der 1. Jahreshälfte 2022 mit der Abfüllung und Verpackung von Pfizer/Biontech-Coronaimpfstoffen zu beginnen. Die Fertigung wird vom Standort Stein in der Schweiz nach Slowenien verlagert. In den sterilen Produktionsanlagen in Ljubljana sollen 2022 mindestens 24 Millionen Dosen abgefüllt werden.

Krka plant Wirkstoffwerk

Umfangreiche Investitionen plant auch der zweite große Pharmahersteller, Krka d.d. (Novo Mesto). Erwogen wird der Bau einer zweiten Wirkstofffabrik in Krško. An diesem Standort betreibt das Unternehmen bereits das Wirkstoffwerk Sinteza (rund 100 Mitarbeiter). Die Investitionen in neue Kapazitäten könnten sich Pressemeldungen zufolge auf 163 Millionen Euro belaufen. In den nächsten zwei bis drei Jahren würden dort nach Angaben von Krka-CEO Jože Colarič weitere 100 neue Arbeitsplätze in Produktion und Entwicklung geschaffen werden.

Krka ist das größte Pharmaunternehmen in Slowenien (Umsatz 2020: rund 1,5 Milliarden Euro) und einer der führenden Generikahersteller in Mittel- und Osteuropa. Wichtigster Exportmarkt ist Russland. Dort betreibt Krka in der Nähe von Moskau ein eigenes Produktionswerk.

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