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Branchen | Südkorea | Batterien

Südkorea investiert Milliarden in Batterien für Elektroautos

Batteriehersteller und ihre Zulieferer investieren weltweit große Summen in neue Vorhaben. Die Regierung will die Rahmenbedingungen für Investitionen im Inland verbessern.

Von Frank Robaschik | Seoul

  • Südkorea legt Strategie für die Batterieindustrie auf

    Laut Plänen der Regierung sollen Firmen des Landes bis 2030 Milliarden in die Entwicklung und Produktion von Batterien entlang der gesamten Wertschöpfungskette investieren.

    Südkoreas Batteriehersteller sind Weltmarktführer bei Lithium-Ionen-Batterien. Im Jahr 2020 waren sie das sowohl bei Batterien für IT-Geräte, Akkumulatoren für Elektroautos als auch bei Energiespeichersystemen (ESS). Die Firmen bauen ihr Produktionsnetzwerk weltweit aus. Viele Länder versuchen, Investitionen südkoreanischer und anderer Hersteller anzulocken und eine eigene Produktion aufzubauen. Gleichzeitig nimmt der Wettbewerb mit chinesischen Anbietern zu, und Automobilhersteller planen selbst in die Produktion von Batterien einzutreten.

    Die Entwicklung neuer Arten von Batterien und der Eintritt neuer Marktteilnehmer bedrohen die starke Stellung südkoreanischer Hersteller im Batteriesektor. Im Jahr 2021 dürften sie nach Prognosen des Marktforschungsinstituts B3 Intelligence insgesamt betrachtet zwar immer noch an der Spitze bleiben, bei Akkus für Elektroautos allerdings die Marktführerschaft an chinesische Anbieter wie CATL verlieren.

    Südkoreas Marktanteile bei Lithium-Ionen-Batterien (in Prozent; in Klammern Rang)

    Batterieart

    2019

    2020

    2021*

    Kleine Batterien für IT-Geräte

    46,7 (1)

    45,0 (1)

    44,5 (1)

    Akkumulatoren für Elektroautos

    22,1 (3)

    39,8 (1)

    38,7 (2)

    Energiespeichersysteme (ESS)

    66,5 (1)

    70,5 (1)

    72,7 (1)

    Gesamt

    34,3 (2)

    44,1 (1)

    43,6 (1)

    *) PrognoseQuelle: B3 Intelligence laut der K-Battery-Entwicklungsstrategie der südkoreanischen Regierung vom Juli 2021

    Bei Vorprodukten bestehen Abhängigkeiten

    Laut Angaben der Regierung steigt zwar die Wettbewerbsfähigkeit nationaler Anbieter bei Maschinen und Anlagen für die Batterieherstellung. Dennoch ist die Abhängigkeit von China und Japan bei Vorprodukten immer noch hoch. Die Marktanteile südkoreanischer Produzenten gibt die Regierung für 2020 mit Bezug auf B3 Intelligence mit jeweils knapp 20 Prozent bei Separatoren und Kathodenmaterial, 12 Prozent bei Elektrolyten und 8 Prozent bei Anodenmaterialien an. Bei Pouch-Zellen dominiert Japan mit großem Abstand vor China, wohingegen südkoreanische Hersteller praktisch keine Rolle spielen.

    Südkorea will Milliarden in Entwicklung neuer Batteriearten investieren

    Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs und der nach wie vor bestehenden Abhängigkeiten bei Vorprodukten will die Regierung die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Batterieindustrie stärken und hat dazu am 8. Juli 2021 eine Strategie zu Entwicklung der südkoreanischen Batterieindustrie (K-Battery-Entwicklungsstrategie) vorgestellt. Demnach sollen Firmen des Landes bis 2030 insgesamt 34,4 Milliarden US-Dollar (US$) investieren.

    Dabei will Südkorea vor allem die Technologieentwicklung vorantreiben. So will es die Grundlagen für die Kommerzialisierung moderner Batteriearten schneller legen, etwa bis 2027 bei Festkörperbatterien (bieten höhere Sicherheit), bis 2025 bei Lithium-Schwefel-Batterien (leichter und flexibler) und bis 2028 bei Lithium-Metall-Batterien (bessere Energiedichte). Dadurch sollen die Reichweite, die Sicherheit und die Produktivität batteriebetriebener Fahrzeuge erhöht werden. In den letzten Jahren gab es immer wieder Probleme mit Bränden von Batterien. Gemäß der Strategie sollen südkoreanische Unternehmen bis 2030 insgesamt 17 Milliarden US$ in die entsprechende Forschung und Entwicklung (F&E) investieren.

    Forschung auch bei vorgelagerten Chemikalien und Anlagen

    Nicht nur bei Batterien, sondern auch bei Vorprodukten will Südkorea die Technologieentwicklung beschleunigen. Dazu zählen generell Kathoden- und Anodenmaterial, Elektrolyte und Separatoren, insbesondere Festelektrolyte, sowie Lithium-Metall-Anodenmaterial und Lithium-Schwefel-Kathodenmaterial. Gleiches gilt außerdem für Lithium-Luft-Kathodenmaterial, Materialien für Dual-Ionen-Batterien, Redoxpaare, Kathodenmaterial für Natrium-Ionen-Batterien sowie Anlagen zur Produktion von Materialien zum Packaging und Anlagen zur Beschichtung von Separatorfolien von Lithium-Ionen-Batterien.

    Bessere steuerliche Absetzbarkeit von Investitionen geplant

    Dafür will Südkorea ähnlich wie schon bei Halbleitern die Förderung für F&E und Ausrüstungsinvestitionen für besonders wichtige Kerntechnologien verbessern. Dazu zählt beispielsweise Kathodenmaterial mit mehr als 80 Prozent Nickelgehalt. Als strategische Kerntechnologie festgelegte Bereiche sollen Vorteile bei der steuerlichen Anrechenbarkeit der Investitionen erhalten.

    Steuerliche Anrechenbarkeit von Ausgaben für Forschung und Entwicklung (in Prozent)

    Bereich

    Großunternehmen1

    Mittelständler

    Kleine Firmen2

    Allgemein

    2

    8

    25

    Neue Wachstumstechnologien, Kerntechnologien

    20-30

    20-30

    30-40

    Strategische Kerntechnologien

    30-40

    30-40

    40-50

    1) Firmen mit Bilanz ab 8,5 Milliarden US$ und von der Fair Trade Commission als Großunternehmen klassifizierte Firmen; 2) Unternehmen mit Bilanz unter 424 Millionen US$ und Umsatz von je nach Branche unter 127 Millionen US$ oder unter 34 Millionen US$Quelle: K-Battery-Entwicklungsstrategie der südkoreanischen Regierung vom Juli 2021; Ministry of Trade, Industry and Energy (MOTIE)

    Steuerliche Anrechenbarkeit von Ausrüstungsinvestitionen (in Prozent)

    Bereich

    Großunternehmen

    Mittelständler

    Kleine Firmen

    Zusätzliche Investitionen*

    Allgemein

    1

    3

    10

    3

    Neue Wachstumstechnologien, Kerntechnologien

    3

    5

    12

    3

    Strategische Kerntechnologien

    6

    8

    16

    4

    *) Summe der Investitionen, die höher ist als die durchschnittliche Investitionssumme in den letzten drei JahrenQuelle: K-Battery-Entwicklungsstrategie der südkoreanischen Regierung vom Juli 2021; MOTIE

    Südkorea will gesamte Lieferkette stärken

    Zur Festigung der Lieferketten will das Land Rohstoffe im Ausland sichern und über Recycling im Inland mehr Rohstoffe zurückgewinnen. So will die Regierung Machbarkeitsstudien zur Rohstofferschließung im Ausland unterstützen, Finanzmittel für Vorhaben bereitstellen, beispielsweise bei Lithium in Australien oder Nickel in Indonesien, sowie die Vorratshaltung bei Kobalt und möglicherweise bei seltenen Metallen erhöhen.

    Ziele für die Gewinnung von Rohstoffen aus dem Recycling von Lithium-Ionen-Batterien (in Tonnen pro Jahr)

    Rohstoff

    2020

    2025

    2030

    Kobaltsulfat

    8.400

    22.000

    32.300

    Nickelsulfat

    13.200

    62.500

    122.500

    Mangansulfat

    2.400

    7.100

    10.800

    Lithiumhydroxid

    0

    17.400

    26.800

    Quelle: K-Battery-Entwicklungsstrategie der südkoreanischen Regierung vom Juli 2021

    Neue Anwendungen für Batterien geplant

    Des Weiteren will die Strategie neue Anwendungsbereiche für Batterien schaffen. So beabsichtigt die Regierung, von 2021 bis 2025 ESS mit einer Kapazität von 2,2 Gigawattstunden neu zu installieren und 388 staatliche Schiffe bis 2030 auf Batterie- oder Hybridantrieb umzustellen. Daneben sollen Küstenschiffe mit Elektroantrieb und sichere ESS für Schiffe für internationale Routen entwickelt werden. Dies würde hybride Antriebsformen auch für Schiffe, die auf längeren Strecken unterwegs sind, ermöglichen. Ab 2025 sollen Batterien in Flugtaxis zum Einsatz kommen. Darüber hinaus ist die Verwendung bei Baumaschinen und Schienenfahrzeugen vorgesehen.

    Von Frank Robaschik | Seoul

  • Batteriehersteller stecken Milliarden in Werke weltweit

    Getrieben vom globalen Ausbau der Elektromobilität bauen Südkoreas Batterieproduzenten weltweit ihre Werke aus.

    LG will Forschung und Entwicklung in Südkorea ausbauen

    Am 8. Juli 2021, dem Tag der Bekanntgabe der Strategie zur Entwicklung der südkoreanischen Batterieindustrie (K-Battery-Entwicklungsstrategie), verkündete LG, dass die Gruppe bis 2030 rund 12,8 Milliarden US-Dollar (US$) in Südkorea investieren will. Davon sollen 8,2 Milliarden US$ in Forschung und Entwicklung fließen. Von der Gesamtsumme entfallen 10,5 Milliarden US$ auf den größten südkoreanischen Batteriehersteller LG Energy Solution und weitere 2,3 Milliarden US$ auf LG Chem.

    SK Innovation plant massive Erweiterung der Batteriefertigung

    SK Innovation gab am 1. Juli 2021 das Ziel aus, seine jährlichen Produktionskapazitäten bei Batterien von 40 Gigawattstunden Mitte 2021 auf 200 Gigawattstunden im Jahr 2025 zu erweitern. Im Jahr 2030 soll die jährliche Kapazität ein weiteres Mal auf mehr als 500 Gigawattstunden steigen. Des Weiteren will das Unternehmen in die Fertigung von Energiespeichersystemen (ESS) einsteigen.

    LG, SK Innovation und Samsung bauen weltweit neue Betriebe

    Zuvor hatten die Hersteller immer wieder Vorhaben für weltweit neue Werke für Batterien für Elektroautos bekannt gegeben, dabei insbesondere in den USA und in der Europäischen Union. Dazu zählen Fabriken von LG Energy Solution und General Motors in Tennessee und in Ohio sowie eine angekündigte Kooperation von SK Innovation und Ford in den USA. LG Energy Solution will darüber hinaus in weitere Anlagen in den USA investieren. In Europa entstehen Werke von SK Innovation und voraussichtlich auch Samsung SDI in Ungarn. Über Vorhaben von Samsung SDI in den USA und LG Energy Solution in Europa wird immer wieder spekuliert. Ende 2020 gab LG Energy Solution eine Absichtserklärung zum Bau eines Batteriewerks in Indonesien ab. Allerdings ist es noch offen, ob das Projekt umgesetzt wird.

    Ausgewählte Investitionsprojekte südkoreanischer Firmen bei Batterien für Elektroautos (Investitionssumme in Milliarden US-Dollar)

    Akteur/Projekt

    Summe

    Projektstand

    Anmerkungen

    LG Energy Solution

    10,5

    2021 bis 2030

    Entwicklung von Batterietechnologie und Ausbau der Fertigung in Südkorea

    BlueOvalSK

    5,1

    Absichtserklärung vom Mai 2021; Bau bis circa 2025

    Joint Venture von SK Innovation und Ford; Werk für Batteriezellen in den USA; Kapazität: 60 Gigawattstunden (GWh)

    Ultium Cells

    2,3

    2021 bis 2023

    Joint Venture von LG Energy Solution und General Motors; Bau eines Werks für Batteriezellen in Spring Hill, Tennessee (USA); Kapazität: 35 GWh

    Ultium Cells

    2,3

    2020 bis 2023

    Joint Venture von LG Energy Solution und General Motors; Bau eines Werks für Batteriezellen in Lordstown, Ohio (USA); Kapazität: 35 GWh

    SK Innovation

    2,29

    2021 bis 2028

    Bau eines dritten Werks für Batterien für Elektroautos in Ivancsa in Ungarn; Kapazität: 30 GWh

    SK Innovation

    1,69 und 0,94

    2019 bis 2022 und 2020 bis 2023

    Bau von zwei Batteriewerken für Elektroautos in Georgia (USA); Gesamtkapazität: 21,5 GWh

    SK Innovation

    0,81

    2019 bis 2022

    Bau eines zweiten Werks für Batterien für Elektroautos in Komarom in Ungarn, Kapazität: 9,8 GWh

    Samsung SDI

    0,8

    Plan

    Kapitalerhöhung und Kreditaufnahme von Samsung SDI Hungary im Februar 2021; voraussichtlich für den Bau eines weiteren Batteriewerks in Ungarn

    Quelle: Informationen der Unternehmen; Recherchen von Germany Trade & Invest

    Außerdem verfügen LG Energy Solution, Samsung SDI und SK Innovation bereits über eine Reihe von Batteriewerken in Südkorea, China, den USA und in weiteren Ländern.

    Bestehende Werke zur Batteriefertigung großer südkoreanischer Branchenfirmen (Auswahl)

    Unternehmen

    Produktionsstätten

    LG Energy Solution

    • Ochang (Südkorea)
    • Nanjing (China)
    • Holland, Michigan (USA)
    • Wroclaw (Polen)

    Samsung SDI

    • Ulsan (Batterien für Elektroautos und ESS), Cheonan (Provinz Süd-Chungcheong, kleine Batterien) in Südkorea
    • Tianjin (kleine Batterien) und Xi'an (Batterien für Elektroautos) in China
    • Seremban (zylindrische Batterien) in Malaysia
    • Göd (Batterien für Elektroautos) in Ungarn
    • Auburn Hills (Batteriepacks für Elektroautos), Michigan in den USA

    SK Innovation

    • Seosan (Südkorea)
    • Changzhou, Yancheng und Huizhou (China)
    • Komarom (Ungarn)
    Quelle: Informationen der Unternehmen; Recherchen von Germany Trade & Invest

    Von Frank Robaschik | Seoul

  • Produzenten von Batterievorprodukten expandieren

    Neben den Vorhaben südkoreanischer Batteriehersteller schießen auch zahlreiche neue Projekte ihrer Zulieferer wie Pilze aus dem Boden.

    Die LG-Gruppe kündigte am 8. Juli 2021 Investitionen in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar (US$) bis 2030 von LG Chem in die Entwicklung von Batteriematerialien und in den Ausbau der Fertigung von Kathodenmaterial in Südkorea an. Im Dezember 2021 soll der Bau einer Anlage mit einer Kapazität von 60.000 Tonnen pro Jahr in Gumi beginnen. Insgesamt will LG Chem 2026 jährlich 260.000 Tonnen Kathodenmaterial fertigen können. Im Jahr 2020 lag die Produktion noch bei 40.000 Tonnen.

    Viele Vorhaben bei Elektrodenmaterialien

    Die POSCO-Gruppe plant, ihre Produktionskapazität bei Elektrodenmaterialien von 84.000 Tonnen im Jahr 2020 auf 660.000 Tonnen im Jahr 2030 zu erhöhen. Dann will die Gruppe auch 220.000 Tonnen Lithium und 100.000 Tonnen Nickel per annum herstellen. Andere Hersteller wie EcoPro BM und Solus Advanced Materials erweitern ebenfalls die Produktion von Elektrodenmaterialien für Batterien.

    Südkorea versucht Rohstoffzugang langfristig zu sichern

    Bei Rohstoffen baut unter anderem POSCO gemeinsam mit dem australischen Unternehmen Pilbara Minerals ein Werk für Lithiumhydroxid in Pohang. Darüber hinaus versuchen sich die Batteriehersteller über langfristige Verträge abzusichern. So schloss LG Energy Solution Ende 2020 einen Vertrag mit dem chilenischen Lithium-Hersteller SQM zur Lieferung von 55.000 Tonnen Lithiumkarbonat und Lithiumhydroxid von 2021 bis 2029. Im Juni 2021 vereinbarte es eine Beteiligung am australischen Unternehmen Queensland Pacific Metals (QPM). QPM soll LG Energy Solution ab Ende 2023 zehn Jahre lang mit 3.000 Tonnen Nickel und 300 Tonnen Kobalt per annum beliefern. LG Chem plant ein Joint Venture mit einem Bergbauunternehmen zur Versorgung mit einem für Kathodenmaterialien benötigten Metall.

    Die POSCO-Gruppe erschließt ein Lithium-Vorkommen in einem Salzsee in Argentinien. Im Januar 2021 erwarb die Gruppe darüber hinaus einen Anteil von 15 Prozent am australischen Bergbauunternehmen Blackrock Mining, das eine Grafitmine in Tansania besitzt. Grafit wird in der Fertigung von Elektrodenmaterialien eingesetzt. Die Verfügbarkeit von Rohstoffen wie Nickel dürfte ein wichtiger Grund für die Absichtserklärung von LG Energy Solution von Ende 2020 zum Bau einer Batterieanlage in Indonesien sein.

    Ausgewählte Investitionsprojekte südkoreanischer Firmen bei Elektrodenmaterialien und Rohstoffen für Batterien (Investitionssumme in Millionen US-Dollar)

    Akteur/Projekt

    Summe

    Projektstand

    Anmerkungen

    LG Chem

    2.300

    2021 bis 2030

    Entwicklung von Materialtechnologie und Ausbau der Kapazitäten bei Kathodenmaterial in Südkorea; Bau einer Anlage für zunächst 60.000 Tonnen pro Jahr in Gumi

    POSCO Lithium Solution

    645

    Bau von 2021 bis 2023

    Joint Venture von POSCO (70 Prozent) und Pilbara Minerals aus Australien (30 Prozent); Werk für Lithiumhydroxid mit einer jährlichen Kapazität von 43.000 Tonnen in Gwangyang

    POSCO Chemical

    500

    Bau ab 2022

    Bau eines Werks mit einer Kapazität von 60.000 Tonnen Kathodenmaterial in Pohang; daneben sind Werke in den USA und in Europa geplant

    POCSO Chemical

    235

    Bau von 02/2021 bis 2023

    Erweiterung der Anlage für NCMA-Kathodenmaterialien in Gwangyang von 30.000 Tonnen auf 100.000 Tonnen pro Jahr

    POCSO Chemical

    185

    2020 bis 2023

    Bau eines Werks für Grafitanoden mit einer Kapazität von 16.000 Tonnen per annum in Pohang

    EcoPro EM

    150

    2020 bis Ende 2021

    Joint Venture von EcoPro BM und Samsung SDI; Bau einer Anlage für Kathodenmaterial in Pohang

    EcoPro BM

    115

    2021 bis 2023

    Erweiterung des Werks für NCM-Kathodenmaterial in Pohang

    Quelle: Informationen der Unternehmen; Recherchen von Germany Trade & Invest

    Neue Anlagen zur Produktion von Kupferfolien entstehen

    SK Nexilis will seine jährlichen Kapazitäten bei Kupferfolien zur Verwendung in Batterien für Elektroautos von 43.000 Tonnen im Jahr 2021 bis 2025 auf 202.000 Tonnen erhöhen. So entstehen neue Werke in Malaysia und voraussichtlich in Polen. Das Unternehmen baut außerdem eine weitere Produktionsstätte in Südkorea. Mit den Investitionen will das Unternehmen bis 2025 in diesem Segment zum Weltmarktführer werden und erwägt zudem eine Erweiterung um nochmals rund 50.000 Tonnen auf dann 250.000 Tonnen per annum im Jahr 2025. Iljin Materials baut ebenfalls ein Werk für Kupferfolien in Malaysia. Solus Advanced Materials errichtet ein solches in Ungarn und stockt im Laufe des Jahres 2021 seine Produktionskapazitäten bei dem Material in Luxemburg um 3.000 Tonnen auf 15.000 Tonnen pro Jahr auf.

    SK Inc. beteiligte sich mit zwei Investitionen in den Jahren 2019 und 2020 am chinesischen Kupferfolienhersteller Lingbao Wason Copper Foil. LG Chem vereinbarte im Mai 2021 eine Beteiligung am chinesischen Kupferfolienhersteller Jiujiang DeFu Technology. Lotte Aluminium gab im Februar 2020 bekannt, in Tatabánya in Ungarn bis Mitte 2021 für 93 Millionen US$ ein Werk für Anodenfolien mit einer Kapazität von 18.000 Tonnen pro Jahr zu errichten.

    Große Firmengruppen bauen Werke für Separatoren und Lösungsmittel

    SK IE Technology erweitert für fast 1 Milliarde US$ bis 2023 seine Produktion von Separatoren für Lithium-Ionen-Batterien in Polen. Die SK-Gruppe will ihre Kapazitäten bei Separatoren von 1,4 Milliarden Quadratmetern Mitte 2021 auf 2,1 Milliarden Quadratmeter im Jahr 2023 und 4 Milliarden Quadratmeter 2025 erhöhen. LG Chem prüft Übernahmen von Anbietern von Separatoren und will wärmeleitende Klebstoffe entwickeln.

    Lotte Chemical beabsichtigt, von 2021 bis 2023 insgesamt 180 Millionen US$ in ein Werk für organische Lösungsmittel wie Ethylencarbonat und Dimethylcarbonat für Batterien für Elektrofahrzeuge in Daesan zu investieren.

    LG Chem hat im April 2021 mit der Fertigstellung einer zweiten Anlage in Yeosu seine Produktionskapazität bei Kohlenstoffnanoröhren auf 1.700 Tonnen pro Jahr erweitert. Das Material wird unter anderem in Batterien für Elektroautos eingesetzt. Noch 2021 soll der Bau eines weiteren Werks beginnen.

    Recycling gewinnt an Bedeutung

    Der Stahlhersteller POSCO will im Joint Venture POSCO Hy Clean Metal mit dem chinesischen Unternehmen Huayou Cobalt für 100 Millionen US$ ein Werk zur Wiederverwertung von Batterien in Gwangyang errichten. POSCO hält 65 Prozent der Anteile. Das im Mai 2021 gegründete Joint Venture soll in Gwangyang aus in einem Werk in Europa aus Batterieschrott hergestelltem schwarzen Pulver die Rohstoffe Nickel, Lithium, Kobalt und Mangan zurückgewinnen.

    Darüber hinaus will SK Innovation 2022 eine Testproduktion zum Recycling von Lithium aus alten Batterien starten. Voraussichtlich 2024 soll der kommerzielle Betrieb anlaufen. Doosan Heavy Industries & Construction kündigte im Mai 2021 den Einstieg in die Wiederverwertung von Lithium aus Batterien an. Das Joint Venture Ultium Cells von General Motors und LG Energy Solution in den USA arbeitet mit dem kanadischen Batterierecycler Li-Cycle zusammen. Young Poong, eine Schwesterfirma von Korea Zinc, entwickelt Technologien zur Rückgewinnung von Kobalt, Kupfer und Nickel aus alten Lithium-Ionen-Batterien. Nach Meldungen der südkoreanischen Presse plant das Unternehmen bis 2022 eine Pilotanlage zum Batterierecycling aufzubauen; 2023 soll eine kommerzielle Fabrik folgen. Der Batterierecycler Sungeel Hitech betreibt bereits Werke in Südkorea und im Ausland und hat im Juli 2021 seine zweite Recyclinganlage in Ungarn fertiggestellt.

    Ausgewählte Investitionsprojekte südkoreanischer Firmen bei Kupferfolien und Separatoren für Lithium-Ionen-Batterien (Investitionssumme in Millionen US-Dollar)

    Akteur/Projekt

    Summe

    Projektstand

    Anmerkungen

    SK IE Technology

    960

    Bau 2021 bis 2024

    Bau eines 3. und 4. Werks für Lithium-Ionen-Batterieseparatoren (LIBS) in Schlesien (Polen)

    SK Nexilis

    k.A.

    Plan; Bau bis 2024

    Bau einer Anlage für Kupferfolien mit einer Kapazität von 50.000 Tonnen pro Jahr in Europa, vorzugsweise in Polen

    SK Nexilis

    550

    Bau 2021 bis 2023

    Bau eines Werks für Kupferfolien mit einer jährlichen Kapazität von 44.000 Tonnen in Kota Kinabalu (Malaysia)

    Iljin Materials

    250

    Bau 2020 bis Ende 2021

    Bau eines Werks für Kupferfolien in Malaysia über die Tochterfirma IMM Technology

    Solus Advanced Materials

    230

    2020 bis 2022

    Erweiterung der Kupferfolienanlage in Tatabánya (Ungarn); zweite Ausbaustufe (Erweiterung um 15.000 Tonnen auf 25.000 Tonnen pro Jahr)

    SK Nexilis

    100

    Bau 2021 bis 2022

    Bau eines 6. Werks für Kupferfolie mit einer jährlichen Kapazität von 9.000 Tonnen in Jeongeup in der Provinz Nord-Jeolla (Südkorea); Gesamtkapazität soll dadurch auf 52.000 Tonnen jährlich steigen

    Quelle: Informationen der Unternehmen; Recherchen von Germany Trade & Invest

    Von Frank Robaschik | Seoul

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