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Branchen | Taiwan | Elektronik

Produktion von Halbleitern erklimmt neue Höhen

In Taiwan ist weiterhin kein Ende des Halbleiterbooms in Sicht. Nach einer neuen Bestmarke im vergangenen Jahr soll die Produktion auch 2022 zweistellig zulegen.

Von Alexander Hirschle | Taipei

Die taiwanische Produktion von Halbleitern hat 2021 einen neuen Rekordwert erreicht. Der Output des Sektors summierte sich auf 143 Milliarden US-Dollar (US$). Das entspricht einem Anstieg zum Vorjahr um 26,7 Prozent. Nach Informationen des Instituts Itri (Industrial Technology Research Institute) erreichte das Segment Halbleiterdesign den stärksten Zuwachs. Hier lag das Plus im Vergleich zu 2020 bei 42,8 Prozent.

Die Experten von Itri gehen von einer anhaltend hohen Dynamik des taiwanischen Chipsektors aus. Sie prognostizieren für 2022 ein weiteres zweistelliges Wachstum der Produktion in Höhe von 17,7 Prozent. Alle Segmente – von Design über Verarbeitung bis hin zu „Packaging and Testing“ – sollen ordentlich zulegen. Unter anderem kurbelt eine robuste Nachfrage nach 5G-Kommunikationstechnologien und Laptops die positive Entwicklung an.

Hohe Nachfrage nach Arbeitskräften wird zur Herausforderung

Als immer größerer Hemmschuh für die Branchenfirmen zeichnet sich der Mangel an Fachkräften auf der Insel ab. Nach Einschätzung des Arbeitsvermittlungsportals "104 Job Bank" erreichte der Nachfrageüberhang im Halbleitersektor im vierten Quartal 2021 im Schnitt 34.000 Beschäftigte. Dies entsprach dem höchsten Wert in sieben Jahren. Anderen Untersuchungen zufolge hat die Zahl an Arbeitskräften in der taiwanischen Chipindustrie zwischen 2019 und 2021 um fast 30 Prozent auf 290.000 zugenommen. Ein Ende des Trends ist aufgrund der boomenden Nachfrage und gewaltigen Investitionen nicht absehbar.

Globalwafers plant Milliardeninvestitionen

Derweil hat das lokale Unternehmen Globalwafers nach der gescheiterten Übernahme des deutschen Waferherstellers Siltronic neue Investitionspläne verkündet. Nach Informationen in den taiwanischen Medien sollen bis 2024 rund 3,6 Milliarden US$ in die Erweiterung der Kapazitäten fließen. Davon sind 2 Milliarden US$ für den Bau einer neuen Fabrik vorgesehen. Mit den restlichen Mitteln will der weltweit drittgrößte Hersteller von Silikonwafern bestehende Anlagen rund um den Globus ausbauen.

Bisher gibt es noch keine konkrete Entscheidung über Standorte oder Zielländer für die Maßnahmen. Die taiwanische Regierung hat sich derweil positiv über den europäischen "Chips Act" geäußert. Die Initiative soll die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union (EU) in diesem Sektor verbessern. Vertreter des taiwanischen Außenministeriums Mofa (Ministry of Foreign Affairs) zeigten sich in der lokalen Presse davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit der EU und Taiwan im Halbleiterbereich großes Potenzial birgt.

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