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Branche kompakt | Türkei | Nahrungsmittel

Türkische Nahrungsmittelindustrie hat hohes Wachstumspotenzial

Die Nachfrage nach verarbeiteten Lebensmitteln wächst. Es eröffnen sich Marktchancen für Anbieter und Hersteller von Lebensmitteln, Verarbeitungs- und Verpackungsmaschinen.

Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Markttrends

    Die große, junge Bevölkerung, der Tourismus und das stete Wachstum des modernen Einzelhandels schaffen vielversprechende Marktperspektiven.

    Die Türkei profitiert von günstigen geografischen und klimatischen Bedingungen, die sie zum siebtgrößten Agrarproduzenten weltweit machen. Das Land ist einer der führenden Hersteller von getrockneten Feigen, Haselnüssen, Sultaninen und Rosinen, getrockneten Aprikosen, Honig sowie ein wichtiger regionaler Produzent von Milch und Milchprodukten. Die Türkei importiert landwirtschaftliche Produkte vor allem aus den Ländern der Europäischen Union, insbesondere den Niederlanden und Deutschland.

    Viele internationale Unternehmen haben die Türkei als Produktionsstandort und Exporthub gewählt. Der Inlandsmarkt ist groß und wächst kontinuierlich. Mit rund 85 Millionen Menschen, darunter viele junge und konsumfreudige Verbraucher, bietet die Türkei ein attraktives Absatzpotenzial. Die Tourismusbranche spielt ebenso eine bedeutende Rolle bei der Nachfrage von Nahrungsmitteln und Getränken.

    Markt für ausgewählte Nahrungsmittel in der Türkei 2023 1)

    Inlandsumsatz in Mrd. US$ 2023

    CAGR2) 2023-2028 in %

    Absatzvolumen/Kopf

    2023 in kg

    Veränd. Absatzvolumen 2024/2023 in %

    Nahrungsmittel

    139,4

    16,9

    520

    9,1

    Süßwaren u. Snacks

    24,6

    16,6

    43

    4,5

    Brot u. Getreideprodukte

    21,3

    18,6

    87

    9,2

    Fleisch

    18,2

    16,6

    30

    8,6

    Milchprodukte u. Eier

    17,5

    7,9

    73

    2,1

    Gemüse

    15,5

    21,5

    150

    14,2

    Obst u. Nüsse

    12,1

    18,0

    73

    9,7

    Fisch u. Meeresfrüchte

    10,1

    16,0

    7

    8,7

    Fertiggerichte

    6,4

    17,7

    14

    7,5

    Öle u. Fette

    4,0

    19,0

    9

    11,2

    1 Prognose; 2 CAGR: Durchschnittliche jährliche WachstumsrateQuelle: Statista 2023

    Die Importabhängigkeit von Lebensmittelinhaltsstoffen und Vorprodukten für die Nahrungsmittelproduktion ist hoch, ebenso wie der Bedarf an hochwertigen Verarbeitungsmaschinen. Dies eröffnet Marktchancen für ausländische Anbieter von entsprechenden Erzeugnissen, Verarbeitungs- und Verpackungsmaschinen sowie Technologien für Kühlketten, Lagerhäuser, Treibhäuser, Bewässerung und Düngung.

    Verpackungsmaterialien werden grüner

    Mehr Unternehmen setzen auf nachhaltige Produkte und Verpackungen, die umweltfreundliche Materialien verwenden, um die Konsumenten für sich zu gewinnen. Auch in der Politik wird den Themen Nachhaltigkeit und der Vermeidung von Müll mehr Bedeutung beigemessen. Anfang 2019 wurden Tragetaschen in Supermärkten kostenpflichtig. Ende des Jahres 2019 wurde die Verordnung zur Recyclingabgabe GEKAP im Amtsblatt veröffentlicht, die von Produzenten, die Einwegverpackungen verwenden, erhoben wird. 

    Der Online-Lebensmittelhandel legt zu

    Der E-Commerce im Lebensmittelhandel hat seit Beginn der Coronapandemie signifikant zugenommen und die Einzelhändler bauen ihre Online-Angebote weiter aus. Sogar Discounter wie A101 oder Sok bieten mittlerweile Lieferdienste an. In den Großstädten gibt es ein engmaschiges Netzwerk von Lieferanten, die Haushalte schnell und in der Regel kostenlos beliefern. Branchenexperten zufolge bestehen jedoch Defizite in der Logistik für gekühlte oder tiefgefrorene Produkte, was Marktchancen für Anbieter von kleineren Kühllösungen eröffnen könnte.

    Konsumenten fragen mehr verarbeitete Lebensmittel nach

    Die Nachfrage nach importierten, hochwertig verarbeiteten Lebensmitteln dürfte mittel- und langfristig steigen. Dies gilt vor allem für die wohlhabenderen Großstädte im Westen des Landes. Die wachsende Mittelschicht und die Offenheit der jüngeren Generation für internationale Produkte könnten zu einem erhöhten Bedarf an internationalen Lebensmitteln führen. Das Angebot an Fertiggerichten und Convenience-Produkten ist bisher begrenzt, könnte sich jedoch mit dem zunehmenden Anteil berufstätiger Frauen und der steigenden Anzahl von Single-Haushalten in den Städten ändern.

    Es wird erwartet, dass auch die Nachfrage nach funktionellen Lebensmitteln steigen wird. Derzeit sind Diabetiker- und glutenfreie Lebensmittel nur in begrenztem Umfang verfügbar. Diätprodukte stellen ebenfalls noch ein Nischensegment dar, aber mit zunehmendem Gesundheitsbewusstsein könnte der Bedarf steigen. Gesundes Essen entwickelt sich zum Trend, insbesondere in den höheren Einkommensklassen und teilweise auch bei der Mittelschicht. Organische Lebensmittel sind bisher vor allem bei Milchprodukten, Säuglingsnahrung und Snacks verbreitet. Auch angereicherte Babynahrung mit Nährstoffen und Vitaminen hat Wachstumspotenzial, obwohl die Auswahl noch begrenzt ist.

    Lipton baut seine Teeproduktion aus

    Der größte Umsatz bei Getränken wird mit Heißgetränken wie Tee und Kaffee erzielt. Einige internationale Teemarken sind auf dem türkischen Markt vertreten. Staatliche Produzenten halten Berichten zufolge die Preise für Tee niedrig. Aus diesem Grund konzentrieren sich internationale Marken häufig auf High-End-Kundengruppen und Spezialprodukte. Im Juni 2023 begann Lipton nach den Fabriken in Pazar und Findikli mit dem Bau einer Produktionsstätte in Sakarya Arifiye mit einer geplanten Kapazität von 25.000 Tonnen pro Jahr. Es sollen rund 21 Millionen US-Dollar (US$) in zwei Phasen investiert werden.

    Markt für ausgewählte Getränke in der Türkei 2023 1)

    Inlandsumsatz in Mrd. US$

    CAGR2) 2023-2028 in %

    Absatzvolumen/Kopf in Liter

    Veränd. Absatzvolumen 2024/2023 in %

    Heißgetränke

    8,0

    7,2

    4

    2,2

    Nicht-Alkoholische Getränke

    7,5

    11,2

    120

    2,4

      Wasser

    4,2

    11,8

    90

    2,6

      Softdrinks

    2,5

    10,4

    26

    1,6

      Saft

    0,7

    10,1

    4

    3,0

    Alkoholische Getränke

    5,0

    5,5

    13

    2,9

      Bier

    2,9

    4,8

    12

    2,9

      Wein

    0,8

    6,1

    1

    3,2

    1 Prognose; 2 CAGR: Durchschnittliche jährliche WachstumsrateQuelle: Statista 2023

    Mega-Agrarinvestition geplant

    Die Alarko Holding hat im Mai 2023 angekündigt, dass sie ab diesem Jahr ihre Aktivitäten im Bereich Landwirtschaft und Ernährung unter der Marke Alto Farm aufnehmen wird. Die Gruppe plant, bis 2028 über 650 Millionen US$ in die Agrar- und Lebensmittelbranche zu investieren und einer der weltweit größten Produzenten zu werden. Das Ziel sei es, zunächst Kapazitäten für den Gewächshausanbau von 300.000 Tonnen Obst und Gemüse pro Jahr aufzubauen und dann den Fokus auf Freilandflächen zu verlagern.

    Der Absatz von Tierfutter wächst schnell

    Sehr hohe Wachstumsraten werden im Markt für Tierfutter verzeichnet. Dieser Trend wird durch die wachsende Mittelschicht, einen deutlichen Anstieg der Tierhaltung von 958.000 im Jahr 2000 auf 5 Millionen im Jahr 2019 sowie die vermehrte Fütterung von Straßenkatzen und –hunden durch kommunale Einrichtungen und freiwillige Helfer vorangetrieben.

    Statista erwartet für das Jahr 2023 einen Inlandsumsatz von rund 4 Milliarden US$ mit Tierfutter und prognostiziert zwischen 2023 und 2028 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 21 Prozent. Der Import von Tierfutter stieg 2022 um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 323 Millionen US$. Davon entfielen 77 Millionen US$ auf Hunde- und Katzenfutter, was einem Anstieg von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Frankreich war das größte Lieferland in diesem Segment, gefolgt von Ungarn und Polen. Deutschland belegte mit einem Wachstum von 32 Prozent und einem Wert von 2,7 Milliarden US$ den 7. Platz in der Rangliste.

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Branchenstruktur

    Die Türkei produziert für das Inland sowie Exportmärkte. Eine starke lokale Produktion zeichnet sich ab. Die Möglichkeiten für Importe stehen gut.

    Die türkische Nahrungsmittelindustrie ist modern und gut entwickelt. Die Branche zählt zu den wachstumsstärksten des Landes. Eine beträchtliche Anzahl an Großunternehmen sind in der Türkei in der Nahrungsmittelbranche aktiv, darunter Hersteller wie Anadolu Efes, Ülker und Sütas oder internationale Marken wie Coca-Cola, Nestle und der Ferrero Konzern. Gleichwohl gibt es eine Vielzahl an Klein- und Kleinstbetrieben. Die Vereinigung der türkischen Nahrungsmittel- und Getränkeverbände (TGDF) zählt landesweit rund 54.000 Hersteller von Nahrungsmitteln und Getränken.

    Die umsatzstärksten Unternehmen der türkischen Lebensmittel- und Getränkeindustrie 2021 (in Millionen US-Dollar)

    Unternehmen

    Segment

    Umsatz*

    Export 

    Anadolu Efes Biracilik

    Bier/Malz

    4.420

    136

    Coca Cola Icecek

    Getränke

    2.467

    k.A.

    Ülker Bisküvi

    Biskuitprodukte, Süßwaren

    1.410

    319

    Ulusoy Un

    Mehl

    1.047

    76

    Mey İcki

    Spirituosen

    878

    34

    Eti Gida

    Süßwaren, Biskuitwaren

    796

    173

    Bunge Gida

    Ölsaaten, Speiseöle

    778

    k.A.

    Abalioglu

    Ölsaaten, Speiseöle

    752

    k.A.

    Konya Seker Fabrikasi

    Zucker, Fleisch- und Milchprodukte, Süßwaren

    680

    20

    Sütas

    Milchprodukte

    673

    107

    *Durchschnittlicher Wechselkurs 2021: 1 US$ = 8,893 Türkische LiraQuelle: Wirtschaftsmagazin Capital (8/2022)

    Die Branche ist exportstark, insbesondere im Bereich der Agrarprodukte. Laut dem türkischen Statistikamt TÜIK beliefen sich die Exporte von Nahrungsmitteln und Getränken im Jahr 2021 auf rund 16 Milliarden US-Dollar (US$). Wichtige Absatzmärkte waren der Irak, Deutschland und Russland. Gleichzeitig wurden Waren im Wert von 7 Milliarden US$ importiert, hauptsächlich aus Russland, Brasilien und der Ukraine.

    Steigende Lebensmittelpreise treiben Kunden zu Discountern

    Die Inflation ist seit Herbst 2021 stark angestiegen und hat zeitweise über 80 Prozent erreicht. Dadurch ist die reale Kaufkraft der Haushalte deutlich gesunken, und die Verbraucher legen mehr Wert auf den Preis. Die Lebensmittel sind stark gestiegen. Die Konsumenten kaufen deshalb vermehrt bei Discountern wie BIM, A101 und Sok ein. Die Wochenmärkte erfreuen sich ebenfalls wieder größerer Beliebtheit für den Kauf von Obst und Gemüse, da dort die Preise als besonders günstig gelten. Die Abwertung der türkischen Lira hat zudem zu spürbaren Preissteigerungen bei importierten Produkten geführt und beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit ausländischer Marken. In der Türkei gibt es landesweit rund 350.000 Lebensmittelhändler, sowohl Ketten als auch unabhängige Einzelhändler.

    Top Lebensmittel-Einzelhändler 2021 in der Türkei

    Einzelhandelskette1)

    Anzahl der Geschäfte

    Marktanteil (in %)

    Verkauf (in Millionen US$)

    BIM

    8.656

    18,7

    8.025

    A101

    10.044

    12,9

    5.560

    Migros

    2.421

    9,2

    3.992

    Sok

    8.107

    8,3

    3.557

    Carrefour SA

    467

    2,6

    1.115

    Sec

    1.361

    1,0

    443

    Ekomini

    2.191

    0,9

    401

    Hakmar

    607

    0,8

    351

    MacroCenter

    1382)

    0,6

    239

    Onur Market

    153

    0,6

    238

    1 nur organisierter Einzelhandel; 2 Juni 2023Quelle: Euromonitor International 2022

    Hohe Wettbewerbsfähigkeit bei Mehl und Nudeln

    Die Produktion von Weizenmehl spielt eine wichtige Rolle in der türkischen Lebensmittelindustrie. Die Türkei ist in den letzten Jahren zum weltweit größten Mehlexporteur aufgestiegen, obwohl die Erzeugerpreise hoch sind. Dieser Erfolg basiert auf der kostengünstigen Beschaffung von Getreide, insbesondere aus Russland und teilweise der Ukraine. Trotz des russischen Angriffskriegs hat sich der Handel weitgehend auf dem üblichen Niveau fortgesetzt. Im Jahr 2022 exportierte die Türkei Weizenmehl im Wert von 1,5 Milliarden US$. Die Nudel-Exporte erreichten knapp 1 Milliarde US$. Der Mehlhersteller Ulusoy Un plant den Bau einer Nudelproduktionsanlage mit einer jährlichen Kapazität von 37.200 Tonnen in der Samsun Food Industriezone.

    Türkische Nudelproduktion (in 1.000 Tonnen)

    2019

    2020

    2021

    2022

    Nudeln

    3.200

    4.000

    3.200

    3.750

    Quelle: Verband der Teigwarenproduzenten MÜSAD 2023

    Die Türkei hat eine starke Position im Haselnussmarkt und erzielte im Jahr 2021 Exporte im Wert von 1 Milliarde US$. Der Ferrero Konzern bezieht den Großteil seiner Haselnüsse aus der Türkei und betreibt dort mehrere Verarbeitungsanlagen.

    Defizite bei der Fleisch- und Milchproduktion

    Die türkische Fleisch- und Wurstproduktion reicht nicht aus, um die inländische Nachfrage zu bedienen. Zu den größeren Herstellern zählen Namet Gida und Konya Seker. Im Bereich Hühnerfleisch sind Unternehmen wie Banvit, Lezita und Keskinoglu bedeutend.

    Produktion von Fleisch und Eiern in der Türkei (1.000 Tonnen)

    Warengruppe

    2021

    2022

    Rotes Fleisch

    1.952

    2.192

    Huhn

    2.246

    2.418

    Eier (Mio. Stück)

    19.298

    19.809

    Quelle: Türkisches Statistikamt TÜİK 2023

    Die Produktivität in der Milchindustrie ist gering. Weniger als die Hälfte der Milcherzeugung wird über Molkereien vermarktet. Die Produktpalette umfasst vor allem Joghurt und verschiedene Sorten von Weißkäse. Seit dem Beginn der Coronapandemie steigt die Nachfrage nach verpackten Milchprodukten. Zu den großen Milch- und Molkereiproduzenten gehören Unternehmen wie Sütas, Pinar Süt und Konya Seker Fabrikasi.

    Produktion von Milch und Milchprodukten in der Türkei (1.000 Tonnen)

    Warengruppe

    2021

    2022

    Kuhmilch

    10.052

    9.752

    Trinkmilch

    1.523

    1.497

    Joghurt

    1.126

    1.169

    Kuhkäse

    736

    703

    Ayran (Getränk)

    717

    766

    Fettarmes Milchpulver

    86

    89

    Butter

    85

    96

    Sahne

    41

    32

    Milchpulver

    41

    45

    Schafs-, Ziegen und Büffelkäse

    27

    20

    Quelle: TÜİK 2023

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Rahmenbedingungen

    Der Protektionismus im türkischen Nahrungsmittelmarkt ist ausgeprägt und erschwert den direkten Marktzugang für ausländische Lebensmittelhersteller.

    Die Absatzchancen für deutsche Nahrungsmittelhersteller durch direkte Lieferungen in die Türkei sind aufgrund der weitgehenden Abschottung des Marktes durch Zölle und andere Restriktionen begrenzt. Ausländische Marken arbeiten deshalb in der Regel mit lokalen Vertretern wie Importeuren, Distributoren, Großhändlern oder Händlern zusammen. Einige Hypermärkte wie CarrefourSA, Metro Großmarkt, Migros und Premium-Supermarktketten wie Macrocenter führen ausländische Produkte in ihrem Sortiment, vor allem in den Großstädten. Jedoch ist die Bedeutung im Gesamtmarkt noch gering. Importierte, ausgefallenere oder höherpreisige Lebensmittel werden in der Regel nicht in Discountern angeboten. Ausnahmen sind importierte Agrarprodukte wie Avocados, frische Früchte, Reis oder Mandeln.

    Lokale Fertigung hilft

    Der Marktzugang kann durch eine lokale Produktion erleichtert werden. Beispiele für internationale Unternehmen, die in der Türkei produzieren, sind Nestlé, Danone, Dr. Oetker, Haribo und Cargill. Die Türkei genießt zudem als Produktionsstandort für halal-konforme Lebensmittel bei muslimischen Konsumenten einen sehr guten Ruf. Eine Produktion in der Türkei mit dem Label "Made in Türkiye" kann daher auch für deutsche Marken in Absatzmärkten wie den Golfstaaten vorteilhaft sein.

    Vorschriften für Import und Markteinführung beachten

    Für eine Reihe von Lebensmitteln muss ein Kontrollzertifikat des Ministeriums für Ernährung, Land- und Viehwirtschaft erwirkt werden, wenn ein Produkt importiert oder auf dem Markt eingeführt wird. Das Ministerium ist für die Qualitäts- und Normenkontrolle von Lebensmitteln zuständig. Es führt diese Aufgabe in Abstimmung mit anderen Ministerien und Behörden durch. Die neuesten Vorschriften und Prozeduren der Aufsicht werden jeweils im Staatsanzeiger bekannt gegeben.

    Bei der Einfuhr gibt es sowohl unter den Importverordnungen als auch unter den Produktkonformitätsverordnungen Bestimmungen, die beachtet werden müssen. Das gilt auch für Waren mit Ursprung in der EU. Näheres siehe GTAI Zollbericht vom 18. März 2021. Informationen zu den Zollbestimmungen finden Sie im GTAI Zollbericht „Zoll & Einfuhr kompakt - Türkei."

    Agrarwaren sind von der Zollunion mit der EU ausgeschlossen. Für sie gilt ein Freihandelsabkommen, das allerdings nicht alle Waren einschließt. Die Höhe der zu zahlenden Zölle kann in der Zolldatenbank der EU, Access2Markets eingesehen werden. 

    Präferenzzölle für Waren mit Ursprung in der EU beziehungsweise anderer Länder der Pan-Euro-Med-Präferenzzone können gewährt werden. Dies ist durch einen gültigen Präferenznachweis (EUR.1 oder EUR-Med) nachzuweisen.

    Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Türkei

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Tarim ve Orman Bakanligi

    Ministerium für Landwirtschaft und Forsten

    Türkiye Gida ve Icecek Sanayi Dernekleri Federasyonu (TGDF)

    Vereinigung der türkischen Nahrungsmittel- und Getränkeverbände

    Türkiye Un Sanayicileri Federasyonu (TUSAF)

    Verband der türkischen Mehlproduzenten

    Türkiye Makarna sanayicileri Dernegi (TMSD)

    Verband der türkischen Nudelproduzenten

    Türkiye Süt, Et, Gida Sanayicileri ve Üreticileri Birligi (SETBIR)

    Verband der Produzenten von Milch, Fleisch und anderen Nahrungsmitteln

    CNR Food Istanbul

    Fachmesse für Nahrungsmittel und Getränke, jährlich, geplant 7.-10.9.23

    Eurasia Packaging

    Fachmesse für Nahrungsmittelverarbeitung und -verpackung, jährlich, geplant 11.-14.10.23

    World Food Istanbul

    Internationale Messe für Lebensmitteltechnologien,

    jährlich, 6.-9.9.23

    Anfas Food Product

    Internationale Lebensmittel- und Getränkemesse, jährlich, 6.-9.2.24

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