Stimmung bessert sich wieder

Trotz Krise wuchs der Stromsektor auch im Jahr 2021. Der Energiebedarf Ghanas wird mit zunehmender Erholung der Wirtschaft weiter steigen. Der geplante Ausbau und die Modernisierung des Stromnetzes durch Siemens haben noch nicht begonnen. 

Im Bau befinden sich zur Zeit einige Solarprojekte. Die chinesische Tianjin Power Construction hat den Bau einer 130 Megawatt-Solaranlage für Orion Energy im Norden Ghanas begonnen. Daneben ist der Bau mehrerer Windparks mit Kapazitäten zwischen 50 und 200 Megawatt geplant.

Von Corinna Päffgen | Accra

Die im letzten Jahr initiierte Agenda 111 sieht den Bau von etwa 100 Krankenhäusern und weiteren Gesundheitseinrichtungen in Ghana vor. Der anvisierte Zeitplan, bis Ende 2022 sämtliche Krankenhäuser fertigzustellen, dürfte nicht realisierbar sein. Bislang sind erst wenige Krankenhäuser im Bau.

Hier können sich Chancen für deutsche Zulieferer ergeben. Das deutsche Konsortium Hospinorm Projects GmbH ist mit der Lieferung medizinischer Ausstattung für mehrere Krankenhäuser beauftragt. Dazu gehört auch die Schulung von medizinischem Personal an den entsprechenden Geräten.

Von Corinna Päffgen | Accra

Der ghanaische Agrarsektor hat sich seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie trotz Nachfragerückgängen, Unterbrechung der Lieferketten und steigenden Transportkosten als relativ resilient erwiesen. Im Jahr 2021 wird er nach Prognosen der Economist Intelligence Unit (EIU) mit einem realen Wachstum von 10 Prozent abschneiden und ist damit neben dem Dienstleistungssektor wichtiger Treiber für das Wirtschaftswachstum.

Der Selbstversorgungsgrad steigt langsam, einhergehend mit Produktionssteigerungen wichtiger Grundnahrungsmittel wie Mais, Yams und Reis. Die Regierung unterstützt den Sektor mit gezielten Programmen: 2019 neu aufgelegt wurde die Initiative  „Rearing for Jobs and Foods“, die die Fleischindustrie ankurbeln soll. Vor allem der Aufbau kommerzieller Geflügelproduktionen wird gefördert, aber auch Schweine- und Schafbauern konnten bislang profitieren.

Von Corinna Päffgen | Accra

Der Bergbau ist eine der wichtigsten Branchen in Ghana. Im Jahr 2021 hatte der Goldbergbau mit schwankenden Goldpreisen zu kämpfen. Die ungebrochen hohe globale Nachfrage wird die Produktion jedoch weiterhin ankurbeln. Vor diesem Hintergrund wurde die 850 Millionen US-Dollar (US$) teure Weiterentwicklung der Ahafo-Goldmine beschlossen, die ab 2023 die Produktion steigern dürfte. 

Mehr Dynamik ist zudem im Bauxitsektor zu erwarten. Kürzlich hat die staatliche Integrated Aluminium Development Corporation (GIADEC) einen Vertrag mit dem ghanaischen Unternehmen Rocksure International über den Bau einer Bauxitmine und Raffinerie in der Ashanti-Region mit einem Volumen von 1,2 Milliarden US$ abgeschlossen. Der Produktionsbeginn wird für 2026 erwartet.

Von Corinna Päffgen | Accra

Wasser- und Abwasserwirtschaft sowie Abfallentsorgung sind in Ghana zwar immer noch unzureichend, in den Sektor kommt aber mehr Dynamik. Insgesamt ist der Bereich Umwelttechnik seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie um etwa 5 Prozent pro Jahr gewachsen.

Derzeit werden einige Wasseraufbereitungsanlagen gebaut. Das Unternehmen Strabag hat kürzlich einen Auftrag über 70 Millionen Euro zur Errichtung einer Wasseraufbereitungsanlage in Sekondi-Takoradi von der Ghana Water Company erhalten. Des Weiteren befindet sich die erste ghanaische Waste-to-Energy-Anlage mit einer Kapazität von 60 Megawatt in Tema im Bau.

Von Corinna Päffgen | Accra

Die Förderung der Ernährungssicherheit steht schon länger auf der politischen Agenda Ghanas und zeigt langsam Fortschritte. Die Lebensmittelproduktion nimmt stetig zu. Wichtige Grundnahrungsmittel wie Reis werden vermehrt angebaut. Das neu aufgelegte Covid-19 Alleviation and Revitalisation of Enterprises Support (CARES)-Programm strebt mit gezielten Förderungen unter anderem die Selbstversorgung mit Reis bis zum Jahr 2023 an.

Die Economist Intelligence Unit (EIU) geht aufgrund steigender Importsubstitution von einem Rückgang der Lebensmitteleinfuhren um rund 30 Prozent auf etwa 25 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) bis zum Jahr 2026 aus.

Weitere Informationen:

Wachsende Bevölkerung sorgt für steigenden Nahrungsmittelbedarf

Von Corinna Päffgen | Accra