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Branchencheck | Taiwan

Branchen profitieren von starker Konjunktur

Die anziehende globale Nachfrage wirkt sich positiv auf nahezu sämtliche Sektoren aus. Darüber hinaus profitieren einige Branchen vom guten Coronamanagement auf der Insel. 

Von Alexander Hirschle | Taipei

Taiwan hat die Coronakrise medizinisch und wirtschaftlich bis zum Jahresende 2021 gut im Griff. Einige Branchen profitierten von der enorm gestiegenen Nachfrage im Zuge des weltweiten Digitalisierungstrends, darunter vor allem Hersteller von Elektronik und IT-Komponenten. Mittlerweile haben auch traditionelle Industriezweige wie Textilien, Stahl oder Chemie ihre Konjunkturdelle überwunden und erholen sich schnell. Neben Halbleitern werden künftig auch andere Wachstumsbereiche wie 5G und elektrische Fahrzeuge stärker in den Vordergrund rücken.

  • Maschinenbau

    Die Importe steigen stark an.

    Gute Chancen ergeben sich im Bereich Industrie 4.0. Die Regierung will den Standort Taichung als globale Drehscheibe für eine digitalisierte Industrie etablieren. Die Maschinenimporte schossen in den ersten drei Quartalen 2021 um fast 40 Prozent nach oben. Sie werden von der stetig steigenden Industrieproduktion angetrieben. Nach einem Rückgang der Produktion im Jahr 2020 schätzen die lokalen Maschinenbauer das Plus für 2021 auf fast 9 Prozent. Bei Werkzeugmaschinen dürfte der Ausstoß sogar um 25 Prozent zugelegt haben. Auch die Nachfrage nach Textilmaschinen hat die Talsohle erfolgreich durchschritten.

    Weitere Informationen:

    Chancen für Hochtechnologien und intelligente Maschinen

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Chemieindustrie

    Die Einfuhren erholen sich rasant.

    Die chemische Industrie ist wieder auf einen deutlichen Erholungskurs eingebogen. Als wichtige Triebfeder für den Sektor fungiert die boomende Halbleiterindustrie, die in den kommenden Jahren hohe Investitionen plant. Nach Schätzungen des Instituts Itri wurde der Produktionsrückgang des Vorjahres von fast 6 Prozent mit einem Wachstum von 11,1 Prozent im Jahr 2021 wieder kompensiert. Besonders stark war das Comeback der Petrochemie, die 2021 ein Plus von fast 28 Prozent verbuchte. Die Exporte der Branche stiegen in den ersten drei Quartalen um satte 41 Prozent und die Importe um 25 Prozent. 

    Weitere Informationen:

    Chemische Industrie durchläuft schwierige Phase

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Energiewirtschaft

    Die Nachfrage nach Energie steigt überdurchschnittlich.

    Der Energieverbrauch zog im ersten Halbjahr 2021 um 5,7 Prozent an und lag damit über dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Dies war in erster Line auf die starke Nachfrage aus der Industrie zurückzuführen, die für 63 Prozent des Energieverbrauchs auf der Insel verantwortlich zeichnet. Die Regierung versucht daher die Nutzung von Flüssigerdgas (LNG) und erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben. Mitte 2021 wurde offiziell die dritte Phase des Offshore-Windprogramms gestartet, das zwischen 2026 und 2035 zusätzliche Kapazitäten von 15 Megawatt vorsieht. Zahlreiche deutsche Firmen und Lieferanten sind schon im Markt aktiv.

    Weitere Informationen:

    Marktchancen im Windsektor

    Solarstrom in Taiwan mit hohem Wachstum

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Bauwirtschaft

    Die Baubranche punktet mit guten Perspektiven.

    Die Baubranche blickt aufgrund niedriger Zinssätze, einer hohen Liquidität im Markt und der robusten konjunkturellen Lage optimistisch in die Zukunft. Nach einer leichten Delle Mitte 2021 aufgrund des vorübergehenden Ausbruchs von Covid zogen die Transaktionen/Verkäufe von Wohnimmobilien im Herbst wieder deutlich an. Große Teile des Baubestandes sind vor allem mit Blick auf die Erdbebensicherheit, den Brandschutz und die Energieeffizienz alt und renovierungsbedürftig. Im Infrastrukturbereich soll der Schienenverkehr erweitert werden. Im Industriebau werden Expansionen im Halbleiterbereich zu einer steigenden Nachfrage führen.

    Weitere Informationen:

    Branche kompakt Bau: Bauwirtschaft wächst kontinuierlich

    Investitionen in Taiwan profitieren vom Handelskonflikt

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Gesundheitswirtschaft

    Die Demographie kurbelt die Nachfrage an.

    In der Coronakrise punktete Taiwan aufgrund seines lange Zeit hervorragenden Krisenmanagements mit einem enormen Imagegewinn. Die Nachfrage nach medizinischen Ausrüstungen wird künftig aufgrund einer stark alternden Bevölkerung und eines zunehmenden Gesundheitsbewußtseins weiter steigen. Die Produktion von medizinischen Geräten legte 2021 um 6 Prozent zu und in den letzten zehn Jahren im Schnitt sogar um 8,3 Prozent. Die Branchenimporte stiegen in den ersten drei Quartalen 2021 um knapp 9 Prozent an. Die Einfuhren "Made in Germany" erreichten dabei ein Plus von 5 Prozent.

    Weitere Informationen:

    Special Covid-19: Gesundheitswesen in Taiwan

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Pkw- und Nfz-Produktion

    Foxconn setzt auf Elektrofahrzeuge.

    Die Hoffnungen der Kfz-Branche liegen auf Zukunftssegmenten wie der Produktion von Elektromobilen und autonomen Fahrzeugen. Der Elektronikgigant Hon Hai (Foxconn) verkündete im Jahresverlauf 2021 zahlreiche internationale Kooperationen und will künftig massiv in die Herstellung von Elektroautos und -komponenten einsteigen. Die lokale Produktion von Kfz-Teilen hat 2021 Schätzungen zufolge um knapp 6 Prozent zugelegt, nachdem der Ausstoß 2020 aufgrund der hohen Exportabhängigkeit um fast 5 Prozent gesunken war. Für das Jahr 2022 wird ein moderater Produktionszuwachs um 1,4 Prozent prognostiziert.

    Weitere Informationen:

    Kfz-Verkäufe ziehen trotz Corona an

    Taiwan positioniert sich bei selbstfahrenden Fahrzeugen

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Pkw- und Nfz-Markt

    Der Chipmangel drückt auf den Absatz.

    Der Kfz-Markt steuert nach einem relativ starken Vorjahr auf ein mageres Ergebnis zu. In der ersten Phase der Coronakrise waren noch Teile der Bewohner aufgrund von Ängsten vor einer Infektion von Massentransportmitteln auf den Individualverkehr umgestiegen. Nach einem starken Jahresauftakt überwiegen jedoch zum Jahresende 2021 Lieferprobleme aufgrund des globalen Halbleitermangels. Im Oktober fielen die Verkaufszahlen auf Monatsbasis daher um 14 Prozent. Die Importe litten sogar noch stärker. Die gesamten Verkäufe 2021 dürften daher kaum das Vorjahresresultat übersteigen.

    Weitere Informationen:

    Kfz-Verkäufe ziehen trotz Corona an

    Taiwan positioniert sich bei selbstfahrenden Fahrzeugen

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Elektronikindustrie

    Die Digitalisierung befeuert die Nachfrage.

    Die Elektronikindustrie gilt als einer der großen Gewinner der Coronakrise und als die wichtigste Boombranche auf der Insel. Vor allem die Nachfrage nach Halbleitern steigt stetig infolge der Digitalisierung und anderer Megatrends wie 5G oder autonomes Fahren. Der Output der lokalen Chipschmieden wird auch 2021 um rund 20 Prozent anziehen (wie schon im Vorjahr). Um die technologische Marktführerschaft zu verteidigen, sind massive Investitionen geplant. Allein Branchenführer TSMC will bis 2023 rund 100 Milliarden US-Dollar für Kapazitätsausweitungen ausgeben.

    Weitere Informationen:

    Special: Entwicklung der Halbleiterindustrie in Taiwan

    TSMC schraubt Halbleiter-Investitionen massiv hoch

    Produktion von Halbleitern zieht weiter an

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)

    5G-Mobilfunksstandard sorgt für hohe Investitionen.

    Nach Versteigerung der 5G-Lizenzen Anfang 2020 sind hohe Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur geplant. Bis 2025 will allein die Regierung 1,8 Milliarden US-Dollar für die Entwicklung des Sektors ausgeben. Auch andere Branchen wie autonomes Fahren oder Internet der Dinge sollen davon profitieren. Perspektivisch will sich Taiwan als globales Zentrum für Digitalisierung, Internet der Dinge und Künstliche Intelligenz positionieren. Der AIoT (Artificial Intelligence of Things)-Markt expandierte seit 2018 um rund 50 Prozent und wird sich auch in Zukunft dynamisch entwickeln. 

    Weitere Informationen:

    IoT-Sektor erreicht neuen Umsatzrekord

    Die 5G-Ära beginnt

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Nahrungsmittelmarkt

    Die Importe wachsen zweistellig.

    Das Marktvolumen für Nahrungsmittel und Getränke beläuft sich offiziellen Schätzungen zufolge auf rund 45 Milliarden US-Dollar. Angekurbelt vom Trend zu verstärktem Kochen zu Hause stieg der industrielle Output im ersten Halbjahr 2021 um fast 8 Prozent. Dabei gewinnen Fertiggerichte ebenso an Bedeutung wie gesundheitsbewusste Ernährung und eine Anlehnung an westliche Essgewohnheiten. Die Importe von verarbeiteten Nahrungsmitteln und Getränken stiegen von Januar bis September 2021 um satte 16,4 Prozent. "Made in Germany" kam dabei auf eine Zuwachsrate von fast 10 Prozent.


    Weitere Informationen:

    Taiwans Konsum von Nahrungsmitteln zieht leicht an

    Taiwans Importe von Nahrungsmitteln wachsen moderat

    Von Alexander Hirschle | Taipei

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