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Branchen | Georgien | Biolandwirtschaft

Georgiens Bioprojekte profitierten von ausländischem Know-how

Auch wenn Georgiens Regierung auf grüne Landwirtschaft setzt, bringen vor allem internationale Organisationen finanzielle Mittel und Know-how zur Entwicklung der Sparte mit.

Von Katrin Kossorz | Bonn

Bioprojekte in der Südkaukasusrepublik Georgien werden vor allem von internationalen Organisationen gefördert. Dazu zählen Brot für die Welt, die Schweizer Pakka Foundation, die Europäische Union, die Austrian Development Agency (ADA), die Danish Development Agency (DANIDA) und USAID. Auch junge Georgier, die in Europa studiert haben, und Händler bringen einschlägiges Know-how mit, um eine lokale Bioproduktion und Vertriebsketten aufzubauen.

Schweizer Pakka Georgia errichtet Wertschöpfungskette für Biohaselnüsse

Seit 2011 ist die Schweizer Firma Pakka (ab 2020 unter dem Namen Pakka Georgia) in Georgien aktiv. Ihre Produktionsanlagen haben eine Verarbeitungskapazität von über 5.000 Tonnen Nüssen und Halbfabrikaten. Seit 2013 ist Pakka mit der Unterstützung des HEKS (Hilfswerk der evangelischen Kirchen Schweiz) und der ADA in ein PPP-Projekt (Public Private Partnership) involviert. Dabei produziert und verarbeitet Pakka zusammen mit Kleinbauern Biohaselnüsse. Bis zum Jahr 2022 soll mit rund 1.250 Kleinbauern eine nachhaltige und biozertifizierte Wertschöpfungskette für Haselnüsse aufgebaut werden.

Laufende Ökolandbauprojekte in Georgien

Projekt

Projektzeitraum

Träger

Förderung des Ökolandbaus, der ländlichen Entwicklung und des Schutzes der landwirtschaftlichen Biodiversität in Georgien

Januar 2021 bis Juni 2024

Brot für die Welt, Deutschland

Green Economy: Sustainable Mountain Tourism and Organic Agriculture (GRETA), Entwicklung örtlicher Initiativen im Bereich der Biolandwirtschaft in Swanetien, Racha-Lechkhumi und Oberimeretien

August 2019 bis April 2023

Austrian Development Agency (ADA), Österreich

Förderung des Ökolandbaus und des Agrartourismus in der Region Mtskheta-Mtianeti, Armutsbekämpfung durch nachhaltige lokale Wirtschaftsentwicklung

2019 bis 2023

Austrian Development Agency (ADA), Österreich 

Entwicklung von Wertschöpfungsketten im Biohaselnussanbau, Armutsbekämpfung und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in Westgeorgien: Imereti, Samegrelo-Zemosvaneti und Guria


2018 bis 2023

Pakka Foundation, Schweiz, Stiftung Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS/EPER), Danish Development Agency (DANIDA), Dänemark

Grenzüberschreitende Vernetzung für die Entwicklung einer regionalen Biomarke für Agrarprodukte im Schwarzmeerbecken, Stärkung der Internet-Konnektivität, Informationsaustausch und Fortbildung im Bereich grüne Landwirtschaft

2020 bis 2022

Europäische Union  

Programm für eine 50/50-Kostenteilung für eine unterstützte Erlangung von Biozertifikaten


Seit Juli 2019

USAID-Landwirtschaftsprogramm, USA

Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest

Förderung der Ökolandwirtschaft durch nationale Mittel bisher bescheiden

Auch wenn die Förderung des Ökolandbaus erklärtes politisches Ziel der georgischen Regierung ist, werden Bioprojekte meist gleichrangig als Teil von Strategien für konventionelle Landwirtschaft gefördert. Die zur Verfügung gestellten Mittel fallen eher bescheiden aus. Auch an georgischen Landwirtschaftsfakultäten gibt es bisher keine Spezialisierung auf Ökolandwirtschaft.

Der gesetzliche Rahmen und die Voraussetzungen für eine zertifizierte Ausfuhr sind zwar geschaffen. Doch um das volle Potenzial der Biolandwirtschaft in Georgien auszuschöpfen, sind weiterhin Investitionen und Know-how erforderlich.

Zentrale Aufgaben für den Ausbau des Biomarktes in Georgien
  • Sicherung einer kontinuierlichen Lieferung in ausreichenden Mengen
  • Ausweiterung der Produktpalette
  • Diversifizierung der lokalen Zertifzierungsunternehmen
  • Senkung der Zertifizierungskosten für lokale Produzenten
  • mehr technische Expertise
  • Aufbau von Lieferketten 
  • Sicherstellung von kontinuierlichen Informationen für lokale Produzenten Märkten im In- und Ausland
Quelle: USAID, Horticulture Biomarket: Actors, Challenges & Opportunities

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