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Telekommunikationsausrüstung

Mit dem Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes wächst Indiens Bedarf an entsprechender Ausrüstung. Diese soll verstärkt lokal gefertigt werden.

Von Boris Alex | New Delhi

Indien investiert in seine Telekommunikationsinfrastruktur. Neben dem weiteren Ausbau des Mobilfunknetzes der vierten Generation (4G) soll 2021 auch mit dem Roll-out der Folgetechnologie 5G gestartet werden. Die Versteigerung der 5G-Lizenzen ist für das 2. Halbjahr geplant. Beim Aufbau der technischen Netzinfrastruktur soll aus Sicherheitsgründen keine chinesische Ausrüstung eingesetzt werden, so die Pläne der Regierung. Stattdessen will man internationale Hersteller solcher Technik zu einer Produktion in Indien bewegen.

Im Februar 2021 hat die indische Regierung ein Förderprogramm für die Fertigung von Telekom- und Netzwerkausrüstung aufgelegt. Analog zum Production Linked Incentive (PLI) Programm für die Elektronikindustrie kommen auch in dieser Sparte die Unternehmen in den Genuss einer nach Jahren gestaffelten Bonuszahlung für den Absatz von zusätzlicher in Indien produzierter Ausrüstung. Dabei wird zwischen Micro, Small and Medium Enterprises (MSME) - darunter fallen Kleinst-, Klein- und mittelständische Betriebe mit einem Jahresumsatz von maximal 2,5 Milliarden indischen Rupien (iR; etwa 33 Millionen US-Dollar, US$) - und Großunternehmen unterschieden.

Neuinvestitionen in Höhe von 400 Millionen US$ erwartet

MSME erhalten in den ersten beiden Jahren einen Bonus von je 7 Prozent auf den gegenüber dem Basisjahr 2019/20 (1. April bis 31. März) zusätzlich realisierten Absatz. In den drei Folgejahren sinkt der Satz um jeweils einen Prozentpunkt bis auf 4 Prozent. Bei Großunternehmen liegt der Bonus jeweils einen Prozentpunkt unter den MSME-Sätzen. Voraussetzung ist, dass die Unternehmen über die gesamte Förderdauer Investitionen tätigen müssen. Für MSME sind das mindestens 100 Millionen iR (1,3 Millionen US$) und für Großunternehmen 1 Milliarde iR (13,4 Millionen US$) verteilt über den gesamten Zeitraum.

Für das Programm stehen über die Laufzeit von fünf Jahren Mittel in Höhe von umgerechnet 1,6 Milliarden US$ zur Verfügung. Die Frist zur Einreichung der Förderanträge ist Anfang Juli 2021 abgelaufen. Insgesamt haben sich 37 indische und internationale Firmen beworben, von denen nun zehn Großunternehmen und zehn MSME für das Programm ausgewählt werden. 

Die indische Regierung hofft, dass internationale Hersteller von Telekommunikationsausrüstung wie Cisco, Ericsson und Nokia ihre Fertigungskapazitäten in Indien im Rahmen des PLI-Programms ausbauen werden. Das Volumen der Neu- und Erweiterungsinvestitionen in den nächsten fünf Jahren beziffert das Department of Telecommunications auf rund 400 Millionen US$.

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