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Branchen | Israel | Abfallwirtschaft

Branchenstruktur

Die Branche ist privatwirtschaftlich organisiert. Die Anzahl der Großbetriebe ist gering. Eine Reihe von Hightech-Firmen entwickelt neue Recycling-Technologien. 

Von Wladimir Struminski | Jerusalem

Betriebe aller Größen aktiv

Die Recyclingbranche umfasst rund 150 Betriebe. Bei einigen von ihnen handelt es sich um Großbetriebe, während die meisten klein oder mittelgroß sind.

Landesweit sind vier Sortieranlagen, vier Ersatzbrennstoffunternehmen, drei Anlagen zur Behandlung organischer Abfälle und drei Verarbeitungsanlagen für Glasabfälle tätig. Die Verwertung von Altpapier wird hauptsächlich vom größten Papierhersteller des Landes, Hadera Paper, bewältigt. 

Rund 40 Deponien und/oder Verwertungsbetriebe entsorgen oder behandeln Bauabfälle. Auf weiteren elf Deponien werden andere Abfallarten entsorgt.

Die Recyclingindustrie ist weitgehend privatwirtschaftlich aufgestellt. Zum Teil kommen aber auch öffentlich-private Modelle zum Einsatz. Ein Beispiel dafür ist die Shafdan-Anlage bei Tel Aviv, die organische Abfälle sortiert und behandelt. In Kommunen gibt es eine Reihe von Build-Operate-Transfer (BOT)-Projekten.

Führende Akteure

Ein Schlüsselakteur der israelischen Abfallwirtschaft ist Veridis Environmental Services Israel. Wie aus Angaben der Wirtschaftsauskunftsfirma Dun & Bradstreet Israel hervorgeht, ist die Veridis-Tochter T.M.M. Integrated Recycling Industries das mit Abstand umsatzstärkste Unternehmen der Branche und erzielte 2021 einen Umsatz von umgerechnet 224 Millionen US-Dollar (US$). An zweiter Stelle lag die T.M.M.-Tochter Y.R.A.V. mit einem Umsatz von 138 Millionen US$. Veridis betreibt unter anderem die Ersatztreibstoffanlage in Hiriya bei Tel Aviv.

Für das Einsammeln von Materialien sind größtenteils Fachfirmen verantwortlich, die aufgrund von separaten Gesetzen ins Leben gerufen wurden. Für das Recycling von Getränkebehältern ist die Firma E.L.A. zuständig, während Tamir für Verpackungen und Amnir für Altpapier verantwortlich sind. Beim Recycling von Reifen agieren die Firmen T.M.Z. und Tyrec; M.A.I. und Ecocommunity sammeln Elektronikmüll ein.

Die Firma Mifat, die sich auf Transport und Behandlung fester Siedlungsabfälle spezialisiert, erzielte 2021 einen Umsatz von umgerechnet 74 Millionen US$. Das staatseigene Unternehmen ESC obliegt dem Recycling von Gefahrenstoffen und gehörte mit 61 Millionen US$ ebenfalls zu den umsatzstärksten Unternehmen der israelischen Abfallwirtschaft. Mit 60 Millionen US$ Umsatz folgt dicht die Zvi Cohen Ecology Group, die entlang der gesamten Recyclingkette, vom Abtransport bis zur Herstellung von Recyclingprodukten beziehungsweise Deponieentsorgung, tätig ist.

Energieerzeugung aus Abfällen ist ein Entwicklungsschwerpunkt 

Eine Reihe von Hightech-Unternehmen befasst sich mit der Entwicklung neuer Technologien für die Abfallwirtschaft. In der Datenbank der gemeinnützigen israelischen Hightech-Organisation Start-up Nation Central waren im März 2022 zwölf solcher Unternehmen mit marktgängigen Produkten beziehungsweise Technologien tätig.

Technologische Schwerpunkte dieser Unternehmen sind Energieerzeugung aus Abfällen und die Gewinnung von Rohstoffen durch Recycling. Weitere 15 Firmen entwickelten entsprechende Produkte und Technologien, die aber noch keine Marktreife erlangt hatten.

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