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Jerusalem lockt Hightechfirmen mit Sonderförderung

Israel ist bemüht, den Hochtechnologiesektor in Jerusalem weiter auszubauen. Jetzt wurde die Errichtung eines neuen Hochtechnologieparks beschlossen.

Von Wladimir Struminski | Jerusalem

Die Behörde für die Entwicklung Jerusalems (Jerusalem Development Authority - JDA) plant die Errichtung eines neuen Hightech-Parks in der Nähe der Stadt. Als Standort wurde ein alter Steinbruch einige Kilometer westlich von Jerusalem gewählt. Gegenwärtig gehört der Steinbruch zu dem Vorort Mevasseret Zion. Im Rahmen einer Vereinbarung zwischen der Jerusalemer Stadtverwaltung und dem Ortsrat von Mevasseret Zion soll das Areal an Jerusalem abgetreten werden. Allerdings werden sich die beiden Städte die Einnahmen aus in dem Park erhobenen Kommunalsteuern teilen.

Aus der Sicht von Unternehmen, die sich in der geplanten Zone ansiedeln möchten, hat die offizielle Zugehörigkeit zu Jerusalem einen Vorteil, da Jerusalem als Höchstbegünstigungsgebiet (Area A) im Sinne des israelischen Gesetzes zur Förderung von Kapitalinvestitionen gilt (Capital Investment Encouragement Law). Dieser Status verleiht Produktionsunternehmen, die dort Betriebsstätten errichten, nicht nur steuerliche Vorteile, sondern auch die Möglichkeit, Investitionszuschüsse zu erhalten. Die Vergünstigungen gelten für einheimische ebenso wie für ausländische Investoren.

Auch Software und FuE sind förderungsberechtigt 

Dabei werden nicht nur industrielle Herstellung, sondern auch die Entwicklung von Software sowie Forschung und Entwicklung (FuE) als Produktion im Sinne des Investitionsförderungsgesetzes definiert. In der geplanten neuen Ansiedlungszone können Investoren zudem, über die Vergünstigungen des Investitionsförderungsgesetzes hinaus, in den Genuss von Sonderfördermitteln der Stadt Jerusalem kommen.

Wie Itzik Ozer, Leitender Direktor für Geschäftsentwicklung bei der JDA (Senior Director for Business Development) gegenüber Germany Trade & Invest erklärte, strebt die Behörde die Ansiedlung von wissensintensiven Unternehmen in dem neuen Hightech-Park an. Dabei sei sowohl an etablierte Unternehmen als auch an Start-ups, inklusive junger Firmen gedacht, die sich erst im Inkubator-Stadium befänden.

Gegenwärtig befindet sich der Hightech-Park in früher Planungsphase. Die Kosten seiner Errichtung stehen bisher nicht fest, doch geht die JDA davon aus, dass sie sich auf mehrere Hundert Millionen Neue Schekel (NIS) belaufen werden. Nach dem aktuellen Wechselkurs entsprechen 100 Millionen NIS rund 31 Millionen US$.

Jerusalem wird als Hightech-Standort ausgebaut

Die Ansiedlung von Hightechunternehmen in Jerusalem gehört zu den erklärten Zielen der israelischen Industriepolitik. Gegenwärtig gibt es in der Stadt zwei wichtige Hightech-Ansiedlungszonen. Dabei handelt es sich um den bereits seit den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts tätigen Hightech-Park Har Hotzvim und den Mitte der neunziger Jahre gegründeten Jerusalem Technology Park, auch als Malha Technology Park bekannt.

Neben den Sondervergünstigungen, die Investoren in Jerusalem gewährt werden, wirbt die Stadt mit der Nähe zur Hebräischen Universität in Jerusalem (Hebrew University of Jerusalem). Diese hat sich als ein wichtiger Partner für Technologiekommerzialisierung etabliert. So etwa hat das führende israelische Unternehmen für autonomes Fahren, Mobileye, heute Teil des Intel-Konzerns, seinen Ursprung an der Hebräischen Universität. Heute betreibt die deutsche Merck KGaA an der Universität ein Innovationslabor.

Allerdings ist die Präsenz von Hightechunternehmen in Jerusalem bisher überschaubar. Laut der Datenbank der gemeinnützigen israelischen Start-up Nation Central hatten im Juni 365 der in der Datenbank aufgeführten 6.286 israelischen Hochtechnologiefirmen ihren Sitz in Jerusalem. Von den 365 multinationalen Unternehmen, die in Israel tätig sind, waren 18 in Jerusalem vertreten, zum Teil als einem von mehreren israelischen Standorten.

Bei 12 der 18 in der Stadt tätigen Multis handelt es sich laut Start-up Nation Central um US-Unternehmen, darunter den Elektronikkonzern Intel sowie den Telekommunikationsspezialisten Cisco. Weitere drei Firmen kommen aus dem Vereinigten Königreich und je eines aus Deutschland, Indien und Russland.

  






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